DID Charity Tour 2015 / 07.09. / Die Wüste hat mich wieder…..

Am nächsten Morgen wollte ich um 05:00 Uhr los. Ich hatte in der Nacht eine falsche Einstellung an meinem Telefon vorgenommen und so wurde ich um 06:30 Uhr wach, oh man.

Jede Stunde die du hier später los kommst, bereust du über Mittag. Ab 11:30 Uhr wird der Wind stärker und die Sonne versucht aus dir einen saftigen Braten zu machen. Das geht bis etwa 15:00 Uhr dann wird es wieder besser. Ich wollte schon ein gutes Stück geschaft haben bis 11:30 Uhr.

Ich hasste mich, dass ich verschlafen hatte. Mit jedem Kilometer, nach 11:30 Uhr, wurde es schlimmer, meine Erkältung lies mich keine Leistung aufbauen. So etwas muss es Annett bei unserer Sommertour gegangen sein. Wir wussten ja da noch nicht, dass sie Blutarmut hat und wunderten uns nur, dass sie keine Leistung bringen kann.

Der Wind nahm immer mehr zu und ich musste echt alle fünf Kilometer halten um eine Pause zu machen. Horror, so etwas hatte ich auch noch nicht auf meinen Touren, ich musste echt langsam machen weil mein Herz in meiner Brust Pogo (wer nicht weiß was das ist, es ist der Tanz der frühen 70er Jahre den die Punks immer tanzten) tanzte. Und das so wild, dass ich die Beats der Musik in meinen Ohren vernehmen konnte. Sex Pistols live in der Wüste von Ägypten, wer hätte das gedacht.

Ich glaube ich bin in Ägypten schon ein kleiner Star. Anfangs glaubte ich, dass der eine oder andere mich nur fotografiert weil er noch nie einen verrückten mit dem Fahrrad hat durch die Wüste fahren sehen. Aber spätestens als ein Auto auf der anderen Seite mitten im Nichts hielt, man mich fragte ob ich der Radfahrer aus dem Internet bin und ich sagte >>Ich weiß nicht ob ich bei ihnen im Internet bin<< sie dann gleich auf die andere Straßenseite kamen und fragten ob sie ein Bild machen können, bin ich mir sicher, dass ich hier schon für etwas Aufsehen gesorgt habe. Die beiden machten ein Bild, ich natürlich auch, bedankten sich, ich natürlich auch, rannten wieder rüber, drehten um und verschwanden wieder. Hm, ok, dann bist du hier wohl eine Art bunter Hund. 

Gegen Abend war ich dann im Utopia, es ist das Hotel wo ich zuletzt arbeitete. Damals hatte ich ein sehr gutes Verhältnis zum Manager von Sub Aqua und habe echt gerne für die Firma gearbeitet. Die Firma hat in Ägypten nach und nach ihre Basen zu gemacht. Ich glaube die im Utopia war die letzte. Keine Ahnung warum, dass so in die Hose ging die letzten Jahre?

Na egal, das Personal ist das alte geblieben, Eurodivers hat sie erst einmal mit übernommen, nun muss jeder sehen, dass er sich bewährt. Das ist fair finde ich.

Es sind nicht mehr viele von der alten Mannschaft da, doch die die da waren haben sich mehr als gefreut mich zu sehen. Zuletzt war ich da, im Sommer 2009, kurz nach meiner Entlassung aus der REHA. Ich flog alleine, Annett hatte gerade eine neue Stelle in Berlin gefunden und konnte nicht mit. Einer musste aber unsere Sachen holen, diese fingen nämlich schon an Beine zu bekommen. Es ist echt ein Ding wie Dinge aus einem Büro verschwinden können wo nur ein paar Menschen Zutritt haben und keiner war es.

Gundula und ihr Mann/Freund, ich weiß es gar nicht, waren auch da. Wir schreiben oft auf Facebook, die Freude war groß, wir sprachen über alte Zeiten. Darüber wie sie einen Kurs bei mir machten und dieses erworbene Wissen nun an andere Taucher weitergeben. Schön zu sehen, dass meine Arbeit soviel Nachhaltigkeit hat.

Die beiden hatten eine riesige Salami aus Deutschland mitgebracht für den kleinen Sven. Sven ist ein Tachlehrer aus Deutschland mit dem ich viel Jahre zusammen gearbeitet habe, mit dem ich viele tolle Erlebnisse in dieser so anderen Welt unter Wasser hatte. Wir wären so manchen mal fast erstickt weil wir uns vor lachen nicht mehr einbekamen und so fast unsere Lungenautomaten ausspuckten. Eine schöne Zeit. Ja diese Salami war nun mein Preis für die Strapazen die ich tagsüber ertragen hatte, Sven ist vor ein paar Tagen zurück nach Deutschland undwill sich dort etwas Neues aufbauen, viel Glück mein Freund.

Vielen Dank an euch beide…. Besonderen Dank auch an Gundula für die Hilfe beim buchen des Hotelzimmers. 

Ein ganz besonderer Freund war auch noch da, Ayman, wir saßen wie auch früher schon auf dem Dach über der Tauchbasis und rauchten Shisha. Also ich, er raucht lieber Zigaretten. Es gab viel zu erzählen und wir nutzten die kurze Zeit für einen regen Austausch.

Schön in ein Land zu reisen, das so weit weg ist von der Heimat und trotzdem Freunde zu treffen.

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