DID Charity Tour 2015 / 08.09. / Nur ein Katzensprung
An diesem Morgen bin ich etwas später aufgestanden als sonst, die Erkältung steckt mir voll in den Knochen und ich muss mal etwas Energie tanken.
Ich bin dann noch mal runter zur Basis und haben mich von den Leuten verabschiedet die mich kennen. Leider waren nicht alle da weil einige tauchen waren, ja, ist eben eine Tauchbasis.
Am Tor angekommen ging es mit meiner ¨Berühmtheit¨ gleich weiter. Der Mann an der Schranke sprach mich auch gleich auf meine Tour und das Internet an. Hm, irgendwo schwirrt da etwas über mich rum. Denke mal nur Gutes da sie alle ein Bild mit mir wollen.
Bis zum Flamenco sind es nur 35 km, man muss nur schnell durch El Quseir fahren, also ein Katzensprung. Auf dem Weg zum Hotel in dem Diving.de ist habe ich noch Fred, ein französicher Tauchlehrer der jetzt Manager in einem Hotel ist und Hamada der mal mit ihm zusammen eine Tauchbasis betrieben hat getroffen. Diese beiden sind auch gute Freunde aus meiner Zeit in Ägypten, ich habe ihnen damals meinen Jeep verkauft. Ein Gespräch über alte Zeiten und auch über die Zukunft, dann musste ich leider schon weiter. Also gut wenn du mich die nächsten 5km bis zum Ort auf dem Pickup mitnimmst können wir noch ein paar Minuten sitzen. Gesagt, getan leider ist die Zeit immer zu wenig.
Jetzt wurde es aber Zeit. Wir luden den Junior auf und fuhren los, schnell nach den Sohn von Hamada vom Kindergarten abholen und schon war ich am Ortsrand. Ich machte mich fertig und wollte los, Mist, ich hatte meinen Hut mit dem extra großen Schirm und dem Latz im Nacken auf der Ladefläche abgeleg. Er war natürlich nicht mehr da. Hamada hatte auch keine Zeit noch eineml zurück zu fahren, er musste seinen Sohn nach hause bringen und um 14:00 Uhr arbeiten. Ich hatte so und so wenig Zeit weil ich ja auch um 14: im Flamenco sein wollte und ein Umweg von 10 km mit dem Rad zu lange dauern. Also meinen anderen Hut raus und den Spruch >>Es gibt schlimmere Dinge auf dieser Welt<< zelebriert.
Nun kann es nicht mehr weit zu Diving.de sein dachte ich noch. Als ich die ersten Hotels und den Checkpoint hinter mich gelassen hatte wunderte ich mich sehr, dass nichts mehr kam, es kam noch ein Camp in einer kleinen Bucht, ja und dann war Schluß.
Ich rief Andreas, den Chef vom Tauchcenter an und beschrieb ihm wo ich bin, er erklärte mir, dass ich schon viel zu weit bin, also wieder zurück. 15km für nichts, oh man und das bei der Hitze.
Andreas erwartete mich schon am Hotel, jetzt auf dem Rückweg habe ich es sofort erkannt. Ich denke ich habe mich zu sehr auf den Boden konzentriert, dort sind Hulper und kleine Metallteile die die Autofahrer dazu bringen sollen langsam zu fahren. Mit meinen dünnen Reifen musste ich stark darauf achten wie ich da drüber fahre. Das war wohl der Grund für meine Extrarunde.
Ich ging mit Andreas gleich erst einmal ins Hotel und trank etwas kaltes, hier drin waren die Temperaturen viel besser als draußen in der Wüste. Herrlich kühl…
Oscar Lanken der General Manager vom Flamenco war auch da und hat mich gleich herzlich begrüßt. Ein bodenständiger Mann, wie mein Eindruck war, der sich auch nicht scheute mal einen Weg alleine zu gehen und nicht nur die Angestellten durch die Gegend zu jagen. Das habe ich leider schon sehr oft gesehen auf meinen Reisen durch die Welt.
Für mich war wieder rundum gesorgt, alles wurde mir zur Verfügung gestellt. Schlafen, Essen, Internet und ein Parkplatz für den Junior gleich neben meinem Bett. Vielen Dank an Oskar für die Hilfe.
Ich hatte mich im Januar auf der Boot in Düsseldorf mit Andreas zum ersten Mal getroffen, damals hatte er leider wenig Zeit und wir kamen erst nachher per Mail richtig in Kontakt. Schnell konnte ich ihn von der Wichtigkeit meiner Arbeit überzeugen und habe mit ihm einen Termin für den Vortrag gemacht. Nun war es soweit ich richtete mit ihm alles ein, die ganze Ausrüstung, Beamer, Lautsprecher, Laptop und so war sein Eigentum, er kannte sich gut aus. Es ist echt selten, dass die Vorbereitungen so schnell gehen. Schön, so hatte ich noch Zeit mir das Hotel und vor allem die Basis anzusehen.
Die Tauchbasis im Flamenco ist etwas Besonderes, der ideale Ausgangspunkt um diese relativ wenig betauchten Plätze dort in der Region aufzusuchen. Es gibt nur wenige Basen die an dieser Küstenlinie tauchen und so hat man die Plätze meistens für sich alleine. Die Tauchplätze zeichnen sich vor allem durch Einstiege über Canyons, Höhlen und Löcher im Riffdach aus. Darüber hinaus haben sie dort ein Ganztagesboot im Hafen von El Quseir liegen. Mit diesem Boot fährt man die wenigen vorgelagerten Riffe sowie einige Buchten im Süden von El Quseir an. Das wunderschöne Hausriff ist eine Steilwand die im Mövenpick, dem nächstgelegenen Hotel im Süden, beginnt und mehrere Kilometer reiner Drop-off ist.
Ich werde dazu im Herbst, wenn ich zurück bin in Deutschland, noch einen ausführlichen Bericht schreiben weil die Basis durch ihre Lage etwas echt ganz tolles ist.
Mein Vortrag war in einer sehr kleinen Runde aber dadurch auch sehr persönlich, mir ist es ehrlich gesagt so auch lieber man lernt die Leute besser kennen und es kommen viel mehr Geschichten zur Sprache als wenn man sich an den eigentlichen Ablauf der Präsentation hält um dem Rahmen zu folgen. Am Ende des Vortrags blieb noch Zeit zum plaudern, Andreas erzählte, dass er auch über die Alpen will, das aber zu Fuß. Er ist genauso ein verrückter Hund wie mein Physiotherapeut und Freund Matze. Zu Fuß kann man doch solch eine Nummer nicht bringen, viel zu beschwärlich. Die spinnen die Römer….
Beim Abendessen hatte ich nette Gesellschaft, Daniela und Karsten, die auch bei dem Vortrag waren haben mich gefragt ob ich nicht bei ihnen sitzen will. Danke sehr nett. Wir redeten über das Tauchen und ich merkte wie sehr sie diese Basis schätzen, sie waren schon 16 mal hier, das ist doch alleine schon eine Auszeichnung für die Basis und die Tauchplätze. Wir saßen noch eine Weile und als der General Manager dann auch noch an dem Gespräch teil nahm vergassen wir schnell die Zeit.
Ein Kellner kam und wies uns darauf hin, dass das Buffet gleich abgeräumt wird.
Leider musste ich mich dann ziemlich zügig verabschieden, ich wollte noch Annett berichten was alles so los war, dass es mir gut geht und wollte schnell ins Bett, weil ich am nächsten Morgen um 05:00 Uhr auf dem Weg in die Soma Bay sein wollte.
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