DID Charity Tour 2015 / 16.09. / Sie wollen mich verarschen, es kann nur so sein….
Meine Luxussuite verlassend, dachte ich über zwei Dinge nach: Zum einen über das Zimmer, dass schon bessere Zeiten gesehen hatte, eigentlich cool war, weil man hoch über der Stadt war, aber man müsste echt mal was dran machen. Und zum anderen daran was mich wohl heute wieder erwarten wird. Es waren noch 130 km bis Kairo, sie wollten mich mit dem Auto abholen, der selbe der mich gestern abgeliefert hat. Er war mir schon ans Herz gewachsen, er war so besorgt um mich.
Das gleiche Spiel, ich kam runter, ein Telefonat und eine Stunde später waren sie da, sie hatten einen PKW Kombi, viel zu klein. Ich wollte es nicht noch einmal erklären, es bringt ja doch nichts. Ok, sie sagten das Rad soll da rein, oh man, ich hob das Fahrrad in die Luke rein und sagte es ist zu groß, nein, nein man muss es diagonal rein machen. Klar, ich bin zu blöd. Ups, es passt auch so nicht. Ich stellte das Fahrrad wieder hin. Sie waren noch naht ganz überzeugt, aber gaben erst einmal Ruhe. Wir brauchen ein anderes Auto. Die telefonierten und über das Mädel an der Rezeption klärten wir was es für ein Auto sein soll. So ein Auto bekommen sie nicht ran. Ich erklärte ihnen, dass sie mir jeden Morgen kostbare Zeit stehlen weil sie sagen ich muss im Auto fahren und dann doch sagen ich kann mit dem Rad fahren. Ich hätte um fünf Uhr starten müssen um bis 18:00 Uhr, da wird es dunkel, in Kairo zu sein. Das verstanden sie, aber ein Auto kommt frühstens um 13:00 Uhr.
Ich konnte es nicht glauben, seit drei Tagen verarschen sie mich. Ich holte mir im Supermarkt was zu Essen und Trinken und setzte mich vor ihnen auf die Treppe und beobachtete sie, sie unterhielten sie angeregt, es sah aber nicht so aus als ob sie sich mit meinem Problem befassten.
Das Mädel an der Rezeption sagte irgendwann zu mir, dass sie kein Auto bekommen werden, diese Polizisten bekommen das nicht hin, sie reden gerade drüber. Ich wollte es erst nicht wahr haben und setzte mich in einen Sessel in der Lobby, die vier super Cops besorgten sich Tee und Zucker und hielten ein Schwätzchen.
Ich ging wieder zu dem Mädel und sprach mit ihr, sie war jetzt etwas verhaltener. Ich erklärte ihr noch einmal, dass es jetzt zu spät ist zum starten und ich schon zu viel Zeit verloren habe. Sie meinte: >>Die Zeit ist vergangen, wird nicht wieder kommen, also warum sprichst du so lange über sie und vertust damit noch mehr Zeit.<< Hm, das leuchtet ein aber es ist nicht normal immer darauf zu warten, dass etwas von alleine passiert, man muss auch mal seinen Hintern bewegen.
Ich setzte mich noch einmal kurz hin und dachte mir sie werden Tee saufen bis ihnen schwindlig ist…. Ok, ich zeige ihnen jetzt noch einmal, dass das mit dem Auto nicht geht und fahre dann los. Ich sprang auf und nahm den Junior mit zum Auto. Was jetzt, was macht der. Ich sagte ihnen sie sollen doch bitte das Auto öffnen ich möchte das Rad verladen. Ich versuchte die Sitze runter zu klappen, es ging nicht. Ok, was machst du hier, warum willst du ihnen jetzt eigentlich zeigen, dass es nicht passt. Sie glauben so und so was sie wollen, und wenn Allah es will dann passt es, ja, und wenn nicht, dann nicht.
Ich holte meine Taschen baute sie an und fuhr um die Ecke zu Supermarkt. Sie folgen mir wie von der Tarantel gestochen. >>Miste, Mister<< Sie wollten wissen was ich mache, ich sagte, dass ich nach Kairo fahre. Schlimm war, dass ich wusste, dass ich dort in der Dunkelheit noch mindestens drei Stunden fahren werde. Ich dachte nicht drüber nach, dazu waren die Geschichten die ich vom Verkehr in Kairo schon so oft gehört hatte zu haarsträubend. Fahr einfach und denke nicht drüber nach.
Heute wollte ich mich nicht hetzen lassen, sie hatte mir schon die andern beiden Tage versaut, ich hatte Wasser, Kekse und war ausgeruht, also warum soll ich es nicht genießen. Ich hielt wann ich wollte, trank Wasser wann ich wollte, saß im Schatten wenn ich wollte und dachte sogar über eine Shisha nach.
Die Geschichten, die man mir aber die letzten Tage von bösen Menschen mit Bärten und Turban erzählte hielten mich dann doch davon ab. Obwohl ich da schon wusste, dass das wohl nicht der Hauptgrund war für meine Begleitung. Man hatte irgendwie ein paar Mexikaner und sogar Polizisten erschossen weil man annahm es seinen Terroristen.
Nach etwa 70 Kilometern kam ein Checkpoint, meine drei Begleiter fuhren vor und redeten mit den Polizisten dort. Ich fuhr schnell durch, ich wollte da nicht wieder ewig sitzen und dann konnte ich zusehen wie ich klar komme. Wenn sie dich begleiten wollen werden sie schon kommen. Es kam niemand und es wäre bei dem Verkehr auch nicht möglich gewesen mir zu folgen.
Schon jetzt, etwa 40 Kilometer vor Kairo setzte das Chaos ein, Stau und was für einer. In der Mitte waren Betonabsperrungen damit die Spuren gut geteilt sind. Ich schob durch die hupenden Autos, die meisten Karren verbrannten mehr Öl als Kraftstoff und es war heiß. Heiß, zwischen den Autos nicht zu ertragen, weil der kühlende Wind fehlte. Ich hielt und stellte mich vom unglaublichen Lärm begleitet an den Straßenrand. Du musst trinken dir wird gerade komisch im Kopf.
Ich stand da einen Moment, ich musste mich erholen. Leute stiegen aus ihren Autos und versuchten das ganze Durcheinander zu regeln. Es fuhren einfach noch mehr Autos in die schon engen Lücken rein. Allah wird es richten.
Als ich weiter fuhr traute ich meinen Augen nicht, den Mist lösen die die nächsten Stunden nicht auf. Die Autos die bemerkten, dass ihre Spur voll ist fuhren nun auf der falschen Seite zum Stau. Bedeutet, die die durch sind kommen nicht weg, weil ihnen welche entgegen kommen. Ich machte, dass ich weg kam. Schön, ich hatte die Straße in meine Richtung fast für mich alleine.
Die Kinder und Jugendlichen fahren hier mit Tuck Tucks, sie verdienen so schon Geld. Ich hatte die hier noch nie gesehen, das geht erst ein paar Kilometer hinter Qena los, bis dahin war ich ja noch nie.
Sie haben irre Anlagen und wenn der Mister vorbei kommt fährt man ein Stück mit und spielt volle Pulle immer das gleiche Lied. Dazu gibt es eine Menge zu sagen was der Mister nicht versteht. Mit ein paar von Ihnen hat man auch seinen Spaß aber meist ist es nervenaufreibend weil sie neben dir fahren und wenn was von vorne kommt natürlich ausweichen, dabei geht dann Raum von deiner Spur verloren.
Es wurde dunkel ich hatte noch gut 15 km zu fahren. Der Verkehr ist unbeschreiblich, in die kleinste Lücke wird gedrängt, ja von fahren kann keine Rede sein. Die Autos sehen alle ganz schlimm aus, Beulen und Kratzer. Ich versuchte mich so weit wie möglich rechts zu halten, das war schlecht weil die Minnibusse ständig rüberzogen um Leute rein und raus zu lassen.
Ich musste ein paar mal noch links weg, das erledigte ich schiebend. Schieben geht gar nicht, du musst ja mitten durch und treibst nicht mit dem Strom. Es bewegt sich langsam aber ohne Halt. Augen zu und durch, Allah wird auf dich achten. Ich habe mich echt wie ein Esel gefühlt, stur gerade durch, und siehe da sie halten.
Es dauerte ewig und der Müll überall am Straßenrand stang ekelhaft. Kairo ist horror. Istanbul war ein Hammer doch das hier schlägt alles.
Ich hatte im Moevenpick ein Zimmer für einen Lachpreis bekommen. Die Seite www.hotels.com wirft mir immer die besten Preise raus. Wie ich so, von der Wüste und dem Dreck der Autos in der Luft, total mistig den Junior in das Hotel schob, schaute man mich so an wie ich mich fühlte. Bist du hier nicht fehl am Platz?? Haben bestimmt ein paar gedacht.
Ich ging zur Rezeption und lies mir meine Buchung bestätigen. Sie wollte meinen Pass, ups der ist in der Tasche am Rad.
Als ich zurück kam, war das Rad draußen und wurde bewacht, drinnen ging gerade die Feier für eine Hochzeit los.
Ich passte voll in Bild:
Alles war erledigt und ich wurde zum Zimmer gebracht, der Junior sollte erst in einen extra Raum aber ich habe dann mit dem Typen der mich zum Zimmer brachte noch einmal geredet, ihm erzäht was ich so treiben und er sprach noch einmal mit seinem Boss.
Du schläfst nur ein paar hundert Meter weg von den Pyramiden, dachte ich so beim einschlafen….. Irre wo die dein Tumor schon überall hin gebracht hat.
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