DID Charity Tour 2015 / 20.09. / Nach niederschmetternden Nachrichten – erste Erfolge
Acht Uhr los, an schlafen ist nicht zu denken gewesen, ich komme nicht zur Ruhe, ohne Rad bin ich aus zwei Gründen kein Mensch. Zum einen ist mein Rad echt mein Hilfsmittel ohne das ich im normalen Alltag einfach eine Niete bin und zum anderen liebe ich meine Fahrräder allesamt. Jedes meiner vier Räder hat seine Aufgabe in meinem Leben gefunden um meine Behinderung aus dem Fokus zu rücken.
Im Hotel konnte ich nicht länger bleiben, sie haben keine Zimmer frei, aber die Sachen konnte ich bis Mittag unterstellen, na das ist ja schon was, so brauche ich nicht alles im Taxi durch die Gegend fahren. Außerdemhoffte ich ja auch, dass ich das Rad bekomme und los kann, vielleicht brauchst du das Zimmer ja gar nicht. Also nicht schlimm.
Ich hatte mir im Internet wieder ein paar Adressen von Firmen rausgesucht wo das Rad angekommen sein könnte. Wir fuhren los der Taxifahrer verstand nur die Häfte von dem was ich erzählte aber ich hatte ja Bilder von den Seiten im Internet gemacht die ich ihm zeigen konnte.
Man das Leben ist echt leicht aber viel schneller geworden seit den Tagen unserer Kindheit. Für solche Sachen ein Hammer, innerhalb kurzer Zeit habe ich Informationen zusammengetragen wo ich sonst wohl einen ganzen Tag für gebraucht hätte. Auf der anderen Seite muss unser Hirn natürlich viel mehr Sachen in viel kürzerer Zeit verarbeiten, vielleicht ist das ein Grund dafür, dass immer mehr Menschen im täglichen Leben scheitern.
Die ersten beiden Stellen waren Fehlanzeigen, nichts. Mein Fahrer legte sich echt voll ins Zeug er fragte hier und rannte da hin, ja er rannte, er wollte mir unbedingt helfen. Als ich kurz telefonierte stellte er fest, dass ich Deutscher bin und als ich wieder kam von der letzten Stelle wofür wir eine Adresse hatten, hatte er eine Freundin in Wien angerufen die deutsch redete. Ich sollte ihr alles erklären und sie übersetzte ihm das dann. Freundlich – oder??
Ja die letzte Stelle: Es ging wieder zu der letzten Adresse vom Vortag, das Bürogebäude wo niemand mehr war, ich hatte eigentlich keine Hoffnung dort jemanden am Sonntag zu treffen. Als ich klingelte gab es aber gleich eine Antwort, man sprach zum Glück auch englisch. Ich sollte rein kommen.
Ich erklärte meine Lage und, dass ich hoffe hier richtig zu sein. Sie waren alle drei sehr nett und sagten mir ich solle ihnen erst einmal die Nummer auf dem Schein geben. Einer schaute sich die Nummer an und machte schon einen zufriedenen Gesichtsausdruck. Als er sie in den Computer eingab und anfing auf einem Zettel zu schreiben wurde ich schon etwas ruhiger. Warum sollte er schreiben wenn er nichts gefunden hat. Dann kam er rüber zu mir.
Also, das Rad ist hier im Computer zu sehen, es ist aber noch in Kairo. Sie haben oft solche Probleme wie das hier. Man sendet die Leute rüber zu Cargo und die zahlen viel Geld für ihre Sendungen. Mit dem Geld haben sie mich also schon einmal nicht über das Ohr gehauen aber insgesamt ist er damit unzufrieden, dass Leute ihre Sachen nicht mit in den Flieger nehmen können.
Der nächste Flug wo Cargo Sachen mit an Bord sein könnten ist erst Sonntag und ich könnte das Rad dann auch erst Montag abholen. Für das ganze hier müsste ich dann auch noch einmal 50€ zahlen. Ich verdrehte die Augen, er erklärte mir das und meinte es tut ihm leid aber sie müssen echt hohe Kosten für die Plätze in den Containern zahlen. Wenn ich so einen Mist noch einmal habe soll ich zur Post gehen, das ist viel billiger.
Ok, das Rad kommt, wenn es kommt, hier an. Du hast das mit der Telefonnummer wenigstens klären können und sie wissen wie sie dich erreichen. Zum Glück ist das erst einmal durch.
Als ich raus kam, war ja die deutschsprechende Freundin am Telefon. Ich erzählte ihr alles ganz genau, dass ich das Rad, also erst einmal die Stelle wo es ankommen soll, gefunden habe. Ich erklärte ihr auch, dass ich jetzt ein anderes Hotel brauche, möglichst in der Nähe der Firma und möglichst preiswert. Dann muss ich meine Sachen im anderen Hotel holen denn heute komme ich ja nicht weiter.
Der Taxifahrer bekam alles übersetzt wir freuten uns beide tierisch, geben uns fünf und er düste mit Vollgas los. Kurzer Stopp an einem Hotel, der Preis war gut, Sachen holen aus dem andern Hotel und zurück
Ich rief Annett an, sie hatte mich zwischendurch angerufen, und erzählte ihr, dass ich voran komme. >>Na also, mach dir keine Sorgen. Wird schon alles wieder gut<< meinte sie, aufbauend.
Ich war fertig mit der Welt und wollte erst einmal runterkommen, ich schnappte mir mein Handy und las weiter an meinem Buch. Es dauerte nicht lange uns ich schlief ein. Abends ging ich dann Essen und hoffte, dass das ganze morgen vorbei ist.
Wenn die Ungarn was können dann ist es Gulaschsuppe. Annetts Mutter ist mit einem Ungarn verheiratet und da gibt es solche Suppe auch oft. Sie sind einfach nur spitze. Wobei die Suppe bei Annetts Mutter noch besser ist.
Morgen weißt du mehr……
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