DID Charity Tour 2015 / 28.09. / Nächster Halt Berlin….

Ja, am Abend meiner Ankunft in Wien besorgte ich mir gleich noch ein Ticket nach Prag. Eigentlich wollte ich ja noch nach Prag mit dem Rad fahren. Ich hätte dies auch noch geschafft, es wäre aber nicht leicht geworden, auf den 230 km hätte ich fast 3000 Höhenmeter gehabt. Was auch noch geht, klingt schlimmer als es ist. Aber ich hätte schon Druck machen müssen um meinen Zug nach Dresden zu bekommen. Ab Prag war ja so und so geplant weiter mit dem Zug Richtung Berlin zu fahren, am Donnerstag ist ja der Termin beim Zahnarzt.

Eigentlich wollte ich die Nacht auf dem Bahnhof verbringen, ich war um 20:30 Uhr da und am nächsten Tag um 11:35 Uhr fuhr erst mein Zug, lange Zeit. Ich setzte mich erst einmal und ass etwas, doch die Zeit verging nicht. Ich schaute im Internet nach einem Hostel in der Nähe. Alles gut, nur 4 km weiter war etwas, dass meinem Geldbeutel entsprach. Raus in die Nacht und los. Draußen fielen mir die ganzen Menschen auf, die im Bahnhof keinen Platz mehr zum schlafen fanden. Ich hatte unterwegs von Zeit zu Zeit von Annett gehört wie es in Europa aussieht, jetzt war ich zum ersten Mal mit der Situation konfrontiert. An den Grenzen war nicht viel zu sehen, aber in Ungarn bin ich ja auch mit dem Flugzeug eingereist.

Das Hostel war ok, ich hatte ein Dach über den Kopf und konnte ein paar Stunden meine müden Knochen ausruhen.

Am nächsten Morgen merkte ich, dass die 112 Kilometer gegen den Wind doch nicht ohne waren, ich schaute auf mein Ticket und war froh, dass ich mich entschieden hatte die letzten Kilometer bis Prag mit der Bahn zu fahren.

Als ich runter kam, standen die Jungs vom Hostel vor der Tür und unterhielten sich bei einer Zigarette. Sie wollten gleich los springen und mir mein Rad geben, ich sagte sie sollen sich Zeit lassen. Wir kamen ins Gespräch, sie vermuteten, dass ich auf dem Donau-Radweg unterwegs war – Der Klassiker. Als ich ihnen erzählte, dass ich seit dem 25.07. von Dänemark über Rom, mit Audienz beim Papst und über Ägypten zurück unterwegs bin musste ich gleich noch ein paar Bilder zeigen. Ich gab ihnen eine Karte von mir, wo sie meine Berichte finden, wir machten noch ein Bild, ich sattelte den Junior und ritt in die Morgensonne. 

Am Bahnhof sah es noch nicht besser aus, Leute mit steifen Knochen standen gerade auf, es war lausig kalt in der Nacht, es geht gegen Null. Wo führt das hin? Scheiß Religionen – schon immer für Kriege gut.

Ich war viel zu früh, ich wollte noch was essen und mich in Ruhe drauf vorbereiten, meine Tour in eine kurze Pause zu führen.

Mit den Zügen ging alles gut, alle pünktlich, das hat man ja nun nicht oft. Aber die Umsteigevorgänge waren einige. Bis Berlin bin ich siebenmal umgestiegen.

In Prag hatte ich einen etwas längeren Aufenthalt, leider nicht lang genug sich alles anzusehen. Den Bahnhof habe ich nicht wiedererkannt, ist 29 Jahre her, dass ich da war. Eine Stelle habe ich aber wiedererkannt. Es war der Punkt an dem wir uns auf den Boden gehauen haben um etwas zu schlafen. Wir haben uns ganz oft in Prag getroffen mit anderen Leuten aus Berlin. Ja, aus Berlin. Man traf sich nicht am Weißen See um ein Bier zu trinken, nee man fuhr nach Prag im U Fleku oder im Tomase. Anfangs fuhren wir nur so dort hin, später um uns mit Freunden zu treffen die mit einem Ausreiseantrag nach West Berlin gegangen sind. Sich in Berlin zu treffen war nicht möglich, man hat ihnen die Einreise verboten – wenn man dem Sozialismus den Rücken zugedreht hat, dann für immer. Krank.

Waran ich mich auch noch gut erinnern konnte, dass die Polizei echt nicht fein war mit Leuten die dort auf dem Bahnhof rumlagen. Einfach irgendwo schlafen war nicht. Das wurde notfalls auch mit einem Knüppe unterstrichen.

In Dresden bin ich auch kurz vor den Bahnhof gegangen, schnelle ein Bild und was essen, die Nacht war schon vorangeschritten und ich musste mich wach halten. Ich dachte darüber nach wie schön diese Stadt jetzt ist und wie es hier früher aussah. Freue mich schon auf meinen Vortrag dort, ist ja auch bald. 

Nachts um eins war ich dann in der COOLSTEN STADT DER WELT !! Mein Berlin.

Schnell noch etwas durch die Nacht radeln, alles in den Keller, Annett in den Arm nehmen und friedliche einschlafen. Schön so ein eigenes Bett. Danke Annett, dass du immer unser Heim so schön erhältst – Bist ne tolle Frau !!

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