DID Tour 2015 / 03. und 04. und 05.09. / Zusammenfassung – soviel ist nicht passiert…..

03.09. 2015 gestern noch beim Heiligen Vater und heute schon auf dem Weg nach Ägypten um die ¨Diakonische Initiative Direkt¨ zu unterstützen. (www.did-ev.de)

Irre, ich begreife gerade erst was so alles tolles in meinem Leben passiert, trotz der Behinderung oder besser wegen ihr. Ich würde jetzt bestimmt auf irgendeiner Tauchbasis dieser Welt sitzen und meiner Tätigkeit aus Basisleiter nachgehen. Ich aber bin da wo ich mich am wohlsten fühle, auf der Straße, auf der Straße zum Flughafen in Rom, auf dem Weg nach Ägypten. Die Welt ist so groß und doch so klein.

Den Junior einpacken, einchecken und ab zum Gate. Ich war viel zu früh aber ich wollte auf Nummer sicher gehen wegen dem Junior. Ich habe ihn nur in einen Sack gesteckt und nicht in einen Karton, manche Gesellschaften mögen das nicht. Es ging alles gut und ich habe nur 41 Euro für das Bike bezahlt, so wenig hat das noch nirgends gekostet. Schön meine Reisekasse hat sich gleich gemeldet und laut SUPER gerufen.

Tja, nun hieß es fünf Stunden warten, ich habe endlich mein Buch zu ende gelesen, auch schön, wann habe ich denn sonst mal Zeit dafür, sitze ja immer auf dem Rad und erobere neue Bereiche.

Der Flug hatte dann auch noch Verspätung, eine Stunde drauf. Irgendwann, beim Warten, fing meine Nase an zu laufen, nein bitte nicht das. Die Klimaanlage hatte es geschafft, dass ich erkältet bin, Schei…..

Bei der Landung in Istanbul, ist mir fast der Kopf geplatzt, ich bekam keinen Druckausgleich hin. Bis zu diesem Flug wusste ich nicht was Leute meinen, wenn sie tierische Schmerzen beschreiben, und wenn Kleinkinder beim Fliegen anfangen zu weinen weil der Druckausgleich ja noch nicht gelernt wurde. Am liebsten wäre ich zum Piloten gerannt und hätte ihm gesagt er soll mal ein paar Minuten auf einer Höhe bleiben damit meine Ohre sich dran gewöhnen, ganz wie beim Tauchen, eben mal stoppen. irgendwann gab es ein ganz lautes Pfeifen und ein Plopp, der Druck war weg aber ich hatte Zahnschmerzen. Oh man.

In Istanbul musste ich, durch die Verspätung, nun zum Glück nur noch 4 Stunden warten. Man sammelt hier alle Passagiere von Pegasus Airlines ein die nach Hurghada wollen und das dauert eben. Ich versorgte mich mit Servietten und schenkte meiner laufenden Nase alle Aufmerksamkeit.

Der Flieger kam und es ging pünktlich weiter, schön. In Hurghada kam ich dann so kurz vor 02:00 Uhr an mit Zahnschmerzen und einer Erkältung an. Sachen holen und raus. Draußen wartet ein Minibus auf dich und bringt dich zu Martin einem Freund aus meiner Tauchzeit. Er hat sich hier in Ägypten sehr stark gemacht für das Gelingen der Tour. Dankeschön !! Ich war da, endlich angekommen. Martins Frau Melanie war auch vor kurzem angekommen, sie war müde und schon im Bett. Martin zeigte mir nur kurz noch alles und verschwand auch ins Bett. Duschen, Tablette gegen die Zahnschmerzen und endlich schlafen.

 

04.09. Angekommen – Endlich Ruhe

Melanie und Martin habe mich von Anfang an sehr unterstützt, sie sind noch Freunde aus meiner Tauchzeit. Sie haben sich am morgen ganz super um mich gekümmert, das Frühstück war fertig und es gab gleich mal eine Grundversorgung für meinen Schnupfen.

Nach dem Essen ging es dann los, ich musste mich sortieren und überlegen was ich die nächsten Tage brauche, aber erst einmal hieß es den Laden der beiden ansehen. Sie vermieten in der Soma Bay Roller, Segway und organisieren Quad-Touren. Ich hatte Marin schon vor Wochen geschrieben, dass ich das probieren muss mit diesem Segway, es klappt, geht kinderleicht nur das Aufsteigen ist schwer für mich, aber mit etwas Hilfe geht auch das. 

Mo, ein sehr freundliche Ägypter der bei Marin arbeitet, fuhr mit mir durch die Bucht. Ein für mich wichtiges Ziel war die Tauchbasis im Robinson Club, dort arbeitet Basi, ein Schüler meines letzten Tauchlehrer Kurses, ja meines letzten Kurses überhaupt. Er hatte damals viele fragen wegen der Arbeit im Ausland und was man so beachten muss. Ich gab ihm viele Tipps. Heute ist er schon ein Jahr im Ausland, hat eigene Erfahrungen und ich finde er hat sich gut entwickelt, er selbst meinte auch, dass ihn diese Zeit sehr verändert hat. Ich wünsche ihm weiter viel Erfolg und freue mich über die Nachhaltigkeit dieses Kurses den ich zusammen mit einem anderen besonderen Menschen gemacht habe. Frank von tauchin in Bernau bei Berlin ( http://www.tauchin.de) hat damals den Kurs mit mir gemacht. Eine gute Tauchschule, 1/3 meiner Erfahrungen im Tauchen habe ich dort gemacht.

Ich war nicht mit der Situation zufrieden wie der Junior reisen muss, das ausgebaute Rad, so extra im Sack gefiel mir nicht. Zu viele Dinge können bei unsachgemäßer Behandlung kaputt gehen. Ich merkte schon beim Zusammenbau, dass ich eine leichte Acht im Vorderrad hatte. Es musste etwas geschehen, denn auch die Halterung für die vorderen Taschen (Lowrider) hatte sich durch den Stoff des Sacks gestoßen. Das Rad müsste drin bleiben, das wäre perfekt, der Sack ist aber viel zu klein….

In Ägypten ist alles viel billiger als bei uns, ich überlegte mir, den Sack einfach größer machen zu lassen. Mo fuhr mit mir nach Safaga zu einem Polsterer, wir verhandelten und ein anderer Mann wollte zum nächsten Tag Stoff dort hin bringen, dies versprach er ganz fest am Telefon. Wir sollten morgen um 14:00 Uhr wieder da sein und alles wird erledigt.

Zurück in der Bucht ging ich duschen, die Hitze ist irre. Danach gingen wir in die Shishabar. Shisha, endlich, hier in dem Land rauchte ich meine erste Shisha, ganz gemütlich mit dem Koch in der Makadi Bay, von da an war es für mich eine Form der Geselligkeit und Entspannung. Ich durfte sogar als einziger Ausländer in die Kabine des Kapitäns, des größten Tauch-Bootes in der Bucht um Shisha zu rauchen, dies war eine besondere Ehre, auf die ich heute noch stolz bin.

05.09. Letzte Vorbereitungen auf meine Reise nach Marsa Alam

Die Nacht war die Hölle und am Morgen wäre ich am liebsten liegen geblieben. Zu meiner laufenden Nase kam jetzt auch noch Husten, Husten der schön fest saß, ich verzweifelte. So kannst du nicht gegen den Wind fahren, in einem Land, dass es in der Sonne locker auf 55° C bringt. Ich nahm alles was mir unter die Finger kam und beschloss in Safaga zur Apotheke zu gehen.

Der Minibus, der mich nach Safaga zu dem Laden bringen sollte, der den Sack größer machen soll, war pünktlich, sogar etwas zu früh. Der Spruch mit der ägyptischen Zeit stimmt nicht mehr so ganz, sie wissen, dass gerade der Deutsche mit seiner anerzogenen Pünktlichkeit sehr schnell in Streß verfällt wenn man zu spät kommt.

In dem Laden angekommen war die erste Nachricht, dass es den Stoff dann doch nicht in schwarz gibt, nichts zu machen. Es ist ein Graus, der Typ der gestern noch sagte >>Kein Problem, der Stoff ist morgen da<< hatte ihn gar nicht sondern musste ihn auch erst besorgen. Ok, was nun?

In dem kleinen Laden hatten sie mir einen Tag zuvor ein Stück Stoff gezeigt was so änlich war wie der von meinem Sack aber eben in silber. Ich hatte keine Zeit zu warten auf schwarzen Stoffe, der vielleicht nie kommt, man sagt dir nicht wenn man etwas nicht hat, man sagt dir, dass es das geben wird – so Gott will. Ich war zwar gerade beim Heiligen Vater aber auf Gott vertraue ich noch immer nicht.

Ich sagte, sie sollen einfach den silbernen Stoff nehmen, sie meinten >>Komme um 19:00 Uhr wieder, dann müssen wir nur noch den Rest anpassen.<< Ich ging mit Mohammed noch schnell in die Apotheke, kaufte Hustensaft und wir fuhren zurück. Die Nummer kostet mich mehr für das Taxi als für die Arbeit. 50 Euro für dreimal fahren und 11Euro für Stoff und vernähen. Ätzend, das schöne Geld…

Um 19:00 Uhr waren wir wieder da, sie hatten den Reißverschluss so vom Sack getrennt, dass man ihn mit dem neu angenähten Stoff verbinden konnte. Kurz Maß nehmen nähen, noch etwas nacharbeiten, ich bin da nicht der leichteste Kunde, ein Stück Leder unter das Rad, falls der Sack samt Inhalt mal über den Boden gezogen wird. Der Stoff muss ja nicht gleich wieder kaputt gehen, alles einladen und zurück.

Noch etwas mit Melanie und Martin sitzen, Mails bearbeiten, mit der Liebsten telefonieren und mich auf die nächsten Tage vorbereiten. Alles war gepackt, der Tag der Abreise kann kommen – Ägypten ich bin bereit……

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