01. Oktober / DID Tour 2016 / Slowakei & Ungarn / Fast wie nach Hause kommen…

Snickers – wenn es mal wieder etwas länger dauert – die könnten ruhig Sponsor der Tour für den DID werden, ich verputze die Dinger gerade wie ohne Gehirn, es gibt meine Hauptnahrung nicht, die runden Kekse mit der Schokolade drin.

Etwas länger dauert es weil der Wind mich begleitet. Schön ist immer wenn man ihn nicht hört, dann ist er nicht da oder hinter einem. Wenn er zu hören ist, bläst er in deine Ohren und das geht nur von vorne. Wäre auch zu schön gewesen, wenn zu dem flachen Land auch noch Rückenwind gekommen wäre. Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Es lief trotz des Windes ganz gut, ich war ziemlich gelassen, ich wusste es werden nur 90 Kilometer sein und am Abend muss ich nicht lange suchen, da ich schon einen Zeltplatz im Internet gefunden hatte. Easy going….

Kurz bevor ich die Grenze erreichte sah ich einen Radfahrer mit Gepäck auf die T-Kreuzung zurollen. Wir mussten da fast zur selben Zeit eintreffen, wie es aussah. Er war etwas früher da und wartete nicht. Entweder er ist noch nicht lange unterwegs oder maulfaul. Ich machte etwas mehr Fahrt und dachte mir dann nutze ich ihn wenigstens als Windschatten. Das ging zehn Minuten gut, dann musste ich in Richtung Grenze abbiegen. Schade, man trifft hier kaum Radfahrer, dieses kleine Land scheint auch noch wenig Einwohner zu haben, die dann auch noch alle auf den Feldern arbeiten müssen, die hier mehr als zahlreich sind. Oder so…

Vom weiten sah ich schon den Turm der Festung auf der ungarischen Seite. Gleich hast du dieses Land verlassen, welches so öde ist wie der Mittlere Westen der USA. Selbst der obligatorische Wasserturm pro Ort ist gleich, nur die Form ist etwas anders.

Kaum über die Grenze, ereilte mich ein Gefühl der Wärme. Ungarn ist für mich ein Land in das ich immer gerne komme. Ich habe hier in meiner Jugend nur tolle Sachen erlebt. Das Highlight war wohl mein erstes KISS Konzert. Ich war absoluter Fan und hätte in unserer guten, alten DDR wohl heute noch darauf warten können die Jungs zu sehen.

Gleich hinter der Grenze tat sich echt eine andere Welt auf. Schon auf der Brücke war mehr Leben als die ganze Zeit in der Slowakei. Irre.

Auf der Brücke bastelte einer an seinem Rad, er war auf der anderen Seite und ich kam durch den starken Verkehr nicht rüber, wir verständigten uns was das Problem sei. Er brauchte ein Ventil. Ein einfaches Fahrradventil. Ich habe französiche Ventile, Mist. Es wäre ganz einfach gewesen ihm zu helfen. Ich werde mir mal ein paar Auto- und Fahrradventile einstecken. Wiegen nichts, nehmen kein Platz weg und machen hoffentlich mal einen glücklich.

Die Ungarn haben es mit den Touristen voll drauf, alles voll mit Menschen auf den Straßen und den Cafes. Hut runter…

Ich musste noch etwa 25km fahren. Angenehm war, dass man den Wind nicht mehr spürte, denn die Berge rechts und links der Donau schotteten hier alles etwas ab.

Schlecht bleibt die Verkehrspolitik der Ungarn – Radfahrer sind keine akzeptierten Verkehrsteilnehmer. Das spiegelt sich an vielen Stellen wieder. Radfahren ist verboten, aber neben der Straße gibt es keine Alternativen. Fliegen?

Hier geht es erstaunlicher Weise. Es gibt auch überall Leihräder, wäre wohl blöd wenn man nicht mit fahren könnte.

Mein Zeltplatz war zu, ab dem 25. September ist Schicht, war auch keiner da denn ich fragen konnte. Auf zur Hotelsuche – Mist.
Die nächsten drei waren voll und die Zimmerpreise über 90 Euro, nicht meine Preisklasse. Einen Platz wo ich mich in die Büsche schlagen konnte gab es auch nicht, alles bebaut. Das Ganze hier erinnerte mich ans Mittelmeer, in Frankreich oder Kroatien. Die Ungarn haben es drauf.

Ich fuhr noch an zwei weiteren, geschlossenen Zeltplätzen vorbei, die Hoffnung stirbt zuletzt. Da war ein offener Zeltplatz, der Betreiber hat auch das Hotel nebenan. Ihm scheint es gut zu gehen, er wollte nur umgerechnet fünf Euro haben, er gab mir nämlich noch einen Nachlass weil er nicht wechseln konnte. Dafür gab es dann aber keine Rechnung. Er meinte er sei auch Deutscher, dies sein Schwarzgeld – ok – das wars.

Es war nur noch ein Zelt außer meinem da. Sah aus wie Vater und Sohn. Da fällt mir ein, dass ich mit Marc auch noch einmal eine Tour machen wollte. Nächstes Jahr geht es auf Weltreise. Tja…..

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