03. Oktober - . 05. Oktober / Thailand

Mit dem Fahrrad durch Thailand

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Hier seht ihr meine aktuelle Position.

 

 

03. Oktober / Thailand / Phuket und zurück nach Phi Phi 

 

Ich war an der Bornholmer Straße, als die Menschen den Eisernen Vorhang sprengten. Ja sogar einer der ersten die durch den Schlagbaum rannten. 
Wer mich in dem Video von dem Abend erkennt, der bekommt eine Postkarte von mir zugesendet. Zum Video Schaut mal so bei 4:50 Minuten.
Und am 03. Oktober 1990 habe ich das Feuerwek vom Parkhaus des Grandhotels sehen können, es war wunderbar. Vor dem Brandenburger Tor konnte kein Mensch mehr treten. Die Freude der Berliner war einfach riesig. Berlin war nun auch offiziel wieder eine Stadt und natürlich auch Deutschland. 

Zwei Ereignisse die mich immer wieder berühren und mich glücklich machen. Ich konnte dabei sein als diese Menschen verachtende scheiß Mauer fiel. Meine ganze Familie lebt in Berlin, es ist grausig wenn du nicht einfach deine Verwandten besuchen kannst. Grausig.

Jetzt setze ich von Phuket nach Phi Phi Island über und denke mir so wo wohl das kleine Schiffchen, die MS DDR, gelandet wäre. Spekulationen gibt es viele, die meisten sagen das Schiff wäre gesungen. 
Gereist bin ich schon immer. Ja auch in der DDR ging das. Wenn man im Westen nach Italien oder Griechenland aufgebrochen ist, dann waren wir nach Ungarn oder Bulgarien unterwegs. Ein Schulkamerad fuhr mit seiner kleinen Schwester und den Eltern jedes Jahr nach Bulgarien. Zu viert im Trabi und den Hänger voll mit Sachen und Lebensmitteln. Klasse.
Aber meistens ging es mal schnell an die Ostsee, ab an den Straßenrand Autos anhalten oder für kleines Geld in den Zug. Unsere Welt war kleiner, ja, und darum bin ich froh, dass die Mauer gefallen ist. Nicht weil ich jetzt mehr reisen kann, nein. Ich hätte wohl bis heute noch nicht alle unsere sogenannten Bruderstaaten durchforstet. Viel zu viele tolle Ecken gibt es da. Und die Länder sind schön. Viele Deutsche fahren dort heute hin. 
Was für mich wichtig ist, dass man frei ist. Frei in den Gedanken und frei in seiner Art sich zu bewegen. Das ist heute viel besser, doch das Gelbe vom Ei ist es auch noch nicht. Wir arbeiten dran und im Grunde kann sich in unserem Land keiner beschweren. Unser Staat ist so sozial, dass er Menschen die seit Jahrzehnten nicht arbeiten gehen unterstützt. Nicht weil sie nicht können, nein sie wollen nicht. In der DDR wurden Leute die nicht arbeiten gingen eingesperrt. Es wurde ein Wort genutzt das eigentlich unter den Nationalsozialisten seinen Ursprung hat. Asozial. 
Tja, so war das, ich will mich auch nicht weiter in das Thema vertiefen. Ich finde unser Land gut, nichts ist ideal!! Auch bin ich mit unserem Luxusliner Europa super glücklich. Man muss nur etwas Phantasie haben und ein wenig Weitblick und dann geht das schon. Was mich stört ist, dass in den unteren Etagen, die unter der Wasserlinie, keine Fenster in den Kabinen sind. Da muss was geschehen.
Das ist auch der Grund warum ich den DID unterstütze.Ich möchte, dass den Kindern in Mera, soviel Möglichkeiten gegeben werden, dass sie das Schiff vielleicht mal steuern können. Das Wissen haben sie, das wurde in den letzten Jahren durch die tolle Arbeit vor Ort bewiesen. Sie haben nur leider nicht das Geld um in die Stadt zu fahren zum studieren..... 

 

04. Oktober / Thailand/ Ein neuer Versuch 

 

Gestern wurde ich angesprochen wegen Schnuppertauchen, der erste Schritt um die faszinierende Unterwasserwelt zu entdecken. Eine Welt die jeder einmal erlebt haben sollte. Schwebend durch Korallengärten tauchen und dabei die buntesten Fische zu sehen. Unbeschreiblich...

Ich überlegte kurz ob ich ihr meine Story erzähle, die Story einen Mannes mit einem Hirntumor der die höchste Stufe in der Tauchausbildung erreicht hatte, der sie hätte unterrichten können um ihre Karriere weiter zu führen. Ich lies es, was bringt das. Sie will damit Geld verdienen und ich habe das Tauchen gegen das Radfahren getauscht. Auch dabei erlebe ich jeden Tag die tollsten Dinge. So wie heute zum Beispiel. Ich bin heute Morgen in meinem Bungalow wach geworden und habe mich langsam zum Junior gedreht und ihm gesagt, dass es unglaublich ist, dass wir mal eben nach Thailand geradelt sind. Einfach so.

Wie tump 100 THB für das Fahrrad extra, das war die Aussage des Mannes der die Fahrkarten kontrollierte. Ich grinste ihn an. Das war der erste Schritt ihn zu verunsichern. Ich erzählte ihm, dass ich von Krabi nach Phi Phi und weiter nach Phuket gefahren bin. Dass ich gestern von Phuket nach Phi Phi gefahren bin und niemand erwähnte, dass ein Fahrrad extra Geld kostet. Ich grinste nun noch breiter und fragte warum ich jetzt etwas dafür bezahlen sollte. Wirklich ohne auch nur ein Wort zu sagen drehte er sich um und ging. Hehe, es geht doch. Ich hatte etwas geflunkert. Auf der Fahrt nach Phi Phi wollte auch schon jemand Geld von mir haben, nur wollte der sogar 200 THB. Nur weil es so viel war hatte ich mein Veto. Der Mann der mir die Fahrkarte verkaufte meinte schon, als ich fragte ob das Rad extra was koste, dass ich etwas dafür geben soll, so wie ich denke. Als ich dann sagte, dass ich für die Fahrkarte 500 THB bezahlt habe und nun nur für das Rad noch einmal 200 zahlen soll schon sehr viel ist und ich das nicht machen werde, da holte man den Kapitän. Er fragte nur kurz ob ich 500 bezahlt habe. Ich sagte ja. Er ging und alles war erledigt. Später viel mir auf, dass ich mich geirrt hatte. Ich bezahlte gleich beide Karten, die nach Phi Phi und weiter nach Phuket. Die erste kostet 450 und die dachten dann wohl alle, dass da einer schon was dran verdient hat und ließen es gut sein. Das hatte ich mir natürlich gemerkt....

Das Boot war ein richtiger Seelenverkäufer. Die Decken so niedrig, dass man bei richtigem Wellengang nur aufstehen muss und den Kopf gegen die Decke pressen sollte. Man ist dann so verkeilt, dass man auch Windstärke 12 mit festen Stand überlebt. Überall Rost und die Farbe auf dem Holz war schon malfester. Na zum Glück kenne ich solche Boote vom Tauchen, wenn sie dann mal wieder überarbeitet waren sahen sie wieder vertrauenswürdig aus.

Ich hatte trotzdem ein ungewohntes Gefühl, das Wasser war komisch für mich. Das war mal mein Arbeitsplatz, warum atmete ich jetzt so schwer. Ich versuchte es zu analysieren. War es Angst, das Schiff könnte sinken und mit ihm wir, der Junior und ich. Nein, das war es nicht. Ich überlegte noch etwas 30 Minuten, ich kam nicht drauf. Irgendwann war ich wieder ruhiger. Hatte ich jetzt zum ersten Mal seit meiner OP realisiert, dass ich nicht mehr tauchen werde, die tollsten Dinge nicht mehr sehen kann. Ich weiß es wirklich nicht. Ich konnte meine Signale zum ersten Mal nicht selber deuten.....

 

05. Oktoberr/Thailand / Ich bin hier noch ein Exot

Wie so oft wenn ersichtlich ist, es gibt ein fernes Ziel dann reagieren die Leute mit winken die Daumen in die Luft strecken oder ekstatisch hupen. 
Es ist mal wieder soweit. Ich bin an der nächsten Grenze angekommen, die Richtung lässt nur den Schluß zu, ¨Der will noch weiter¨ Anerkennung folgt Postwendend. Es ist immer wieder schön, dass die Menschen am Straßenrand dich so wahrnehmen und es auf verschiedene Weise honorieren. 

Jeder Mensch braucht Anerkennung, auch ich bin natürlich davon nicht frei. Ich werde nie vergessen wie ich bei vier Grad am Nordkap die Tunnel durchquerte und eigentlich lieber in ihnen geblieben wäre weil es dort wenigstens nicht regnete. Die Tunnel sind dunkel und die Luft ist so feucht, dass sich stellenweise Nebel bildet. Kein Ort wo man gerne länger sein will. Aber trotz dieser schlechten Bedingungen oder gerade darum waren die Menschen freundlich, sie grüßten. Ganze Gruppen von Motorradfahrern fuhren an mir vorbei und alle hoben den Daumen in die Luft. Woher die wohl wussten, dass das mein Markenzeichen ist. Hehe.

Auch in Wladiwostock waren die Menschen euphorisch als sie mich auf die Stadt zurollen sahen. Ich musste schon ein Stück gefahren sein, die nächste große Stadt war ein Stück weg. Man wusste nicht, dass ich gerade von Irkutsk über Ulaanbaatar hierher kam. Es spielte auch keine große Rolle. Hier war zu sehen, dass einer mit dem Rad in einer Gegend unterwegs ist, wo man eigentlich nicht Rad fährt. 

Auch jetzt ist es so, Radfahren hier unter den Bedingungen, dass machen nur Menschen die es sich nicht leisten können sich anders vorwärts zu bewegen. Oder es ist Wochenende, die Bedingungen sind gut und das Rennrad wird mal wieder ausgeführt. 

Ich bin ein Exot, das ist wohl auch der Grund warum die Leute, wenn ich irgendwo sitze und Pause mache, schon nach einem kurzen Gespräch ein Bild mit mir machen wollen. Gerne doch, das ist eine nette Anerkennung meiner Leistung...

 

Am 14. Oktober haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....

 

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