03. September - 05. September / Kambodscha /

 

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Hier seht ihr meine aktuelle Position.

 

 

03. September / Kambodscha / Ich gönne mir mal was

 

Wie schon im letzten Bericht erwähnt mache ich eine Pause, die Anlage hier ist schon etwas ins Alter gekommen. Das geht uns doch aber allen so. Hier und da springen Leute rum und kümmern sich um die Pflanzen. Ist die Anlage zu groß und man kommt nicht hinterher oder ist die Saison noch in den Startlöchern.

Ich habe einen Tag Pause und versuche so viel wie möglich zu schlafen, aber auch nicht zu viel, es gibt Arbeit. Ich schreibe Mails für die Pressearbeit und an die Botschaften um Termine rund zu machen die Karl in Deutschland schon mal angeschoben hat. Wenn eine Botschaft sich nach seinem Anschreiben interessiert zeigt an unserer Arbeit, dann stimme ich Termine ab. Nicht so leicht, ich muss echt viel beachten. Es ist immer eine große Frage wie schnell ich vorwärts komme, wann bist du da? Ich will nicht zu schnell sein, dann warte ich und zu spät kommen ist auch nicht. Gut für den Kopf wenn man mal ein wenig denkt. So rostet man nicht ein.

Ich schreibe auch noch meine Berichte und sortiere Bilder. Vor ein paar Tagen hat mich Rüdiger Radreisekollege angeschrieben und gefragt wie ich das mache. Ich fragte was er meint. Na so viel zu fahren und den Blog und die Medien zu bedienen. Das mit Facebook und so mache ich in den Pausen am Straßenrand, da sitze ich ja sonst nur im Schatten, Bilder sortiere ich meistens noch am Abend, wenn ich nicht zu fertig bin, dass macht eigentlich die meißte Arbeit. 

Was ganz wichtig ist sind Stichpunkte, ohne die würde wohl ganz viel verloren gehen. Ich bin wie ein Schwamm, ich sauge alles auf, jeden Tag neue Eindrücke. Es ist schwer alles zu speichern, der Schwamm ist irgendwann voll. Aber wie ein kleiner Junge der mit seinen Eltern in Disney World unterwegs ist möchte ich nie wieder nach Hause, ein Abenteuer jagt das andere. Das Leben ist so lebenswert. 

Und jetzt nicht denken: ¨Der hat es gut, erlebt in fernen Ländern jeden Tag was neues.¨ Glaubt mir ich erlebe auch zu Hause immer was neues. Augen aufmachen und durch die Welt gehen. Es gibt immer was zu sehen. Tolle Bilder kann ich auch an der Ecke bei mir am Blog machen. Ihr denkt, dass kennt ihr schon alles. Macht mal die Augen auf, es sieht jeden Tag, jede Minute anders aus. Auf meinen Reisen sehe ich oft Motive, nur ein paar Meter weiter, es dauert bis ich überlegt habe den Junior zu stoppen, schon nicht mehr schön sind. Es kommt auf den Winkel des Betrachters an. Und dann kommt noch dazu wie man drauf ist. Nicht jeder findet das gut was ich gut finde. Schlimm wenn alle meine Annett haben wollen würden. Na Puppe was für eine Vorstellung; die ganze Welt liegt dir zu Füßen. Aber auch cool, ich bin der, der den höchsten Preis bekommen hat...

 

 

04. September / Kambodscha / Das würde ich gerne mal meiner Liebsten anbieten

 

Sommer 2001 oder 2002, ich weiß es nicht, ist eigentlich auch nicht wichtig. Ich war mit Annett zu Ihren Eltern in Oranienburg unterwegs. Die haben da einen Garten wo mein Schwiegervater jeden Grashalm akkurat ausrichtet. Er hätte Gärtner in einen der großen Parks dieser Welt werden sollen. Hehe

 

Wir fuhren mit meiner Buell, ich hatte damals zwei Motorräder, eine alte Harley, Baujahr 74, total umgebaut, der Rahmen war original. Und ich hatte die Buell. Ein Motorrad das ein super tolles Bike ist. Sie haben in ein sportliches Bike einen kraftvollen Harley Motor verbaut und sind dann irgendwann sogar in Produktion gegangen. Erik Buell ein ehemaliger Rennfahrer, der bei Harley-Davidson als Entwicklungsingenieur gearbeitet hatte, ließ die Bikes bauen bis er alle Anteile an Harley verkaufte und diese die Produktion 2009 überraschend einstellten. Erik gab 2014 bekannt er werde wieder Bikes produzieren unter dem Namen EBR. Ich hoffe es.

Dieses coole Bike brachte mich immer super schnell von A nach B. An dem Tag nutzten wir auch meinen kleinen Flitzer. Der hintere Sitz war bei dem Hobel echt klein, man musste sich richtig an den Fahrer drücken. Ich liebte es mit meiner Frau auf diesem Bike über die Landstraßen zu gleiten. Um so schneller du fährst um so mehr muss sich der hinten andrücken. Hehe.

Wir waren bei Annetts Eltern angekommen, man sah sie schlecht aus, also nicht schlecht im Sinne von schlecht, ihr wisst schon was ich meine, sie war immer noch eine gut aussehende Frau. 
Ja, jedenfalls fragte ich sie warum sie so schlecht aussieht und sie antwortete, dass sie auf der Autobahn Angst hatte. Ich fragte warum, sie hatte doch nie Angst. Sie hatte Angst weil der Wind, der etwas heftiger war an dem Tag, uns manchmal etwas von der Seite schob sodass ich etwas gegenlenken musste. Eigentlich nichts schlimmes für einen rauhen Burschen wie mich. Ja, ja. 
Ich fragte warum sie nichts sagte, ich wäre doch nicht mit ihr 180 km/h über die Autobahn gefetzt wenn sie Angst hat. Sie sagte, dass sie laut geschrien hat ich habe Angst, ich habe Angst¨, da lachen wir heute noch drüber. Auf die Frage warum sie mir nicht ein Zeichen gegeben hat, irgendwie drücken, da kam nur sie wollte mich nicht erschrecken. Meine Frau... Sie hat am liebsten selbst die Kontrolle. Als ich noch Auto fahren durfte und sie mir mal wieder zu oft mitbremste oder pass auf zum wiederholten mal kam, da bin ich immer an den Rand gefahren und habe sie fahren lassen. Schön ist, dass ich noch nie in meinem Leben einen Unfall verursacht habe, meine Frau schon....

Ja und wie ich hier so fahre und immer die Frauen sehe die auf einem Stapel von was auch immer sitzen, dieser befindet sich auf dem Rücksitz und ist etwa einen Meter hoch, da würde ich gerne Annett ihr Gesicht sehen, wenn wir für unsere Hasen fünf große Säcke Futter holen, ich die hinten drauf lege und sie oben drauf setze damit die Dinger auch halt haben. Ich freue mich über jedes Moped das so an mir vorbei düst. 

Überhaupt ist es scharf, was alles transportiert wird, die Highlights gab es in Vietnam. Platz eins ist die Waschmaschine auf dem Rücksitz, ja eine ausgewachsene Waschmaschine. Nummer zwei haben die zwei Türen mit Rahmen quer zwischen den Fahrern. Den dritten belegt ein Flachbildschirm, so groß wie eine Schrankwand zwischen Fahrer und Beifahrer. Vier ist eine sechs Meter lange Leiter, längst zur Fahrbahn. Ein Ende über die Schulter und das andere schleift sechs Meter weiter über den Boden. Ach und ein Fahrrad bindet man mit dem Vorderrad am Moped fest und das Hinterrad kann ja rollen. Ich habe nicht ein Bild davon, das ärgert mich total. Bis ich die Kamera raus hatte waren sie im Verkehr verschwunden. Dem mit der Leiter bin ich sogar noch mit der Kamera in der Hand durch den Verkehr gefolgt, erfolglos. Kamera halten und schalten ging nicht wirklich gut...

Es wird gerade schwer mit Unterkünften, sie liegen weit auseinander, ich bin heute schon wieder 150 km gefahren, nicht angenehm bei den Temperaturen. Was gut ist sind die Straßen, die Hauptader ist mit einem Standstreifen perfekt. Du darfst nur nicht ganz am Rand fahren, dann schneiden dich die Mopeds, die fahren auch da. Die Mitte nutzen und siehe da, man rutscht auf die Fahrbahn. Ganz wie zu Hause. Man muss sich Platz schaffen.
Heute habe ich mir mal eine Massage gegönnt, irre wenn so eine halbe Portion von Frau über deinen Rücken hopst und daneben die Knie und Ellenbogen in deinen Körper bohrt...

 

05. September/ / Kambotscha / Angkor Wat 

 

Angkor Wat ist wohl der bekannteste Palast in Angkor, ich wollte ihn sehen, hatte ich doch schon oft im Fernsehen davon Berichte gesehen und auch Lutz ein FB Freund, denn ich bald persönlich treffe, er wohnt in Kuala Lumpur, schrieb mir ich müsse dahin. Ich fragte ob ich dahin muss weil alle dorthin fahren oder ist es wirklich so toll. Die Antwort war, dass er schon viermal da war, das überzeugte mich einen Umweg von fast 500 Kilometern auf mich zu nehmen.

 

Ich bestellte mir für diesen Tag wieder ein Tuc Tuc, damit muss man mal gefahren sein, wobei das hier eher Mopeds mit einem Hänger sind Man könnte es auch einzeln nutzen, sieht aber genauso aus, macht krach und stinkt. Eben ein Tuc Tuc.

Der Mann an der Rezeption sagte mir es würde 15 Dollar kosten und der Fahrer würde dann den ganzen Tag mit mir die Tour machen. 15 Dollar klingt vielleicht viel aber der gute Mann will seine Familie ernäheren und kann den ganzen Tag dann nur schlafen und nicht Geld verdienen. Auch nicht schlecht, wenn der Auftrag in der Tasche ist.

Gleich die erste Frage war, ob ich die kleine oder die große Tour machen möchte, ich sagte ich werde die Frage nach dem ersten Tempel beantworten. Der Preisunterschied lag auch bei 15 Dollar mehr.
Auf in den Verkehr, tuc tuc tuc, Wir mussten erst eine Karte für die Anlage, besser für den Eintritt an den Palästen kaufen. Es wurden stolze 37 Euro für eine Eintageskarte aufgerufen. Mir blieb mal wieder das Herz stehen - du bist vielleicht nur dieses eine Mal hier....

Der erste Palast war erreicht, der Fahrer gab mir immer Instruktion wie viele Eingänge es sind, wo wir sind und wo wir uns dann wieder treffen. Nur gut, dass ich mal Tauchlehrer war und natürliche Navigation im Blut habe. Wenn du dreimal abgebogen bist in den Ruinen der Tempel dann solltest du dir ganz nebenbei gemerkt haben wo die Sonne stand als du los bist. 

Super interessant und als ich durch das erste Tor ging und den zerfallenen Palast sah , aus dem riesige Bäume wuchsen da hörte ich die Titelmusik von Indiana Jones ganz deutlich an meinem Ohr, ich lies meinen Blick schweifen und hoffte ihn zu entdecken. Ich und Indi, das wäre es...

Überall Steine, unebene Flächen und durch die Sonne die immer durch die Löcher im Dach schien ein wildes Schattenspiel, Schön anzusehen, aber super anstrengend für mich. Tolle Bilder sind entstanden und ich verstand Lutz schon im ersten Palast, dieser war nicht namenhaft aber eben mindestens 1.000 Jahre alt und mystisch. 

Ich erklärte dem Mann vom Tuc Tuc, dass ich die kleine Runde wählen würde, zum Glück hatte ich mich dazu entschieden, es war echt heiß und diese ganze Anlage ist mit seinen bestimmt zehn Palästen in einem riesigen Dschungelgebiet, dass mit Straßen durchzogen ist. Affenhitze, was auch immer das eigentlich heißt. Ich hätte mal die Affen fragen sollen die laut kreischend über die Straße rannten, es sah so aus als wenn man sein Revier verteidigt. Lebewesen beanspruchen wohl von Hause etwas, der Mensch ist nicht der einzige.

Angkor Wat erkennst du schon vom weiten, es stockt dir etwas der Atem, obwohl jeder Palast zuvor dich schon faszinierte - was für eine Anlage.Die Türme, die man schon einmal irgendwo gesehen hat, auf Bildern im Fernsehen, plötzlich sind sie auf der anderen Seite eine mindestens 20 Meter breiten Grabens mit Wasser. Ich war glücklich es bis hier geschafft zu haben.

Ich war fertig, zu viele Kilometer auf und ab, rein und raus, immer etwas schwankend, aber gut so, du brauchst das Training. Oft ernte ich komische Blicke, nein ich bin nicht schon am hellerlichten Tag betrunken, ich bin behindert. Na und.

Warum baut man Paläste eigentlich so groß? Ich weiß es. Man ist fertig wenn man so einen Palast besichtigt hat, überall saßen Menschen im Schatten. Man saß und hinkte den Gedanken hinterher, der Sinn des Lebens? Waren die Erbauer dieser Anlagen auch alle kleine Philosophen und wollten die künftigen Besucher auch etwas ins einfach nur Denken hineinmanövrieren.....

 

Am 30.September und am 02. Oktober haben wir übrigens schon neue Termine für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....

 

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