04. Juli / Inklusion braucht Aktion Tour 2016 / Norwegen / Eingeladen in die Botschaft…
Ich hatte ganz vergessen zu schreiben, dass mein Zimmer in dem Hotel wo ich gestern war in der dritten Etage lag, eine Wendeltreppe führte da rauf. Zum Glück ist in Calbitz zum Saal, wo ich meine Vorträge immer halte, auch so ein Ding, da habe ich schon zweimal geübt, man wollte mir immer helfen, ich lies mich sichern aber mir nicht helfen. Damals habe ich gesagt mal sehen wo ich das mal brauchte, na also. Hoch habe ich die Taschen ab gemacht, das ging dann auch gut. Am nächsten Morgen war ich aber zu faul. Den beladenen Junior Treppe für Treppe runter und immer schön bremsen, es geht wie wir mal wieder gezeigt haben. Mehr als langsam aber es geht.
Um sieben bin ich aufgestanden um mich ganz in Ruhe fertig machen zu können, den Donky Junior wieder beladen, mein Lunchpaket schnappen und im Park vor dem Königspalast verspeisen.
Die Deutsche Botschaft ist da praktisch um die Ecke, ich war mehr als pünktlich, 15 Minuten vorher. Ich schob das Bike um die Ecke zur Auffahrt der Botschaft und was kam da hinter der Hecke zum Vorschein: Einer von unsern Bärn in Berlin. Da fragst du den Herrn Silberberg gleich nach dem Interview ob wie dort Fotos machen können mit der Fackel, dann können wir sie auch wieder anzünden, etwas Budenzauber muss sein, habe das Gas ja nicht nur so mit in den Flieger geschmuggelt und fast 5.000 km transportiert.
An der Tür den Botschaft angekommen wollte ich gerade klingeln, das stand eine sehr dienstbeflissene Dame auch schon in der offenen Tür vor mir. >>Kann ich Ihnen helfen<< war die Frage. Ich erklärte, dass ich einen Termin mit dem Ministerrat Silberberg um 10:00 Uhr habe. Davon weiß sie nichts – fragt aber gerne nach. Mein Fahrrad kann ich unten am Eingang schon einmal abstellen. >>Wenn ich das mache muss ich alle Taschen abnehmen<< sagte ich und fragte nach einer eventuellen andern Lösung. Alle Taschen ab, meinte sie, bedeutet wir müssen alles kontrollieren, schauen wir mal. Nach etwa einer Minute steckte sie den Kopf wieder raus >>Alles gut<< der Junior bekam einen Platz im Hof, da stehen oder sollen wohl die Räder der Mitarbeiter stehen.
Herr Silberberg empfing mich sehr freundlich und schon nach einer Minute war das Eis gebrochen, wir plauderten schon fast als noch ein Mitarbeiter dazu kam, den Namen habe ich mit meinem miesen Namensgedächnis natürlich nicht behalten. Ich frage ob sie mir ein paar Fragen zur Inklusion im Land beantworten können ich würde das gerne mitschneiden und dann könnten wir es für das Internetradio R4H verwenden. Beide erklärten mir, dass dies überhaupt nicht in ihren Bereich fällt und sie mir nur allgemeine Dinge aus den Skandinavischen Ländern sagen können. Das Interview viel also aus. Nicht schlimm ich erfuhr trotzdem viel, über die Arbeit und mit dem anderen Mitarbeiter redeten wir auch speziell über meine Art zu reisen.
Nach etwa 30 Minuten fragte ich ob wir noch ein paar Bilder machen können, und wollte gerade den Bären vor der Tür ansprechen. Der Ministerrat kam mir zuvor, er erklärte mir, dass ja alle Bären ein Motto habe und alle egal wo auf dieser Welt sie stehen anders aussehen. Ich bekam gleich noch etwas Unterricht in Geschichte, die Norweger trugen nämlich Trachten um sich von den Schweden zu unterscheiden, das war für sie ganz wichtig um ihre Unabhängigkeit zu demonstrieren. Der Bär trägt genau solch eine Tracht und dies als Symbol der Verbundenheit zu Deutschland in Schwarz, Rot, Gold.
Schnell ein paar Fotos, nicht so steif, nee mit Daumen hoch. Schön. Ich konnte auch die Fackel entzünden und wir redeten noch eine Weile über das Rad und die Ausstattung. Der Kollege von Herrn Silberberg überlegt auch ein Rad mit Riemenantreib zu kaufen, er hatte viel davon gelesen. In Oslo sollte es aber ein Rad mit Motor sein meinte er, für die Fahrt zur Arbeit ist ein Motor aber gut. Da stimme ich sogar zu, bei den Bergen hier ist dein Anzug schon einemal nass wenn du an der Botschaft ankommst.
Ich war glücklich zwei Menschen getroffen zu haben die trotz ihrer Stellung locker sind, das habe ich auch schon anders erlebt.
Nun war Zeit für Sightseeing, Karte raus und schauen was du sehen musst. Es liegt alles ziemlich dicht beisammen, also machte ich ganz, ganz, ganz, ganz langsam, ich saß mal hier und mal da, schrieb Karten, ja ich mache das noch, saß einfach nur mal auf der Wiese auf der Festung über der Stadt und schaute aufs Meer. Ich war glücklich dass man in den Ländern hier oben so entspannt ist. Niemand der dir sagt dein Rad hat hier nichts zu suchen und dich von Platz verweist. Der Junior stand auf der Festung hinter mir und am Schloß war es mir schon fast unangenehm dort zu fahren, war mir nicht sicher ob man das darf, das ging bis mir eine geführte Radtour entgegen kam. Alles klar. Etwas essen, lecker Salat mit norwegischem Schinken, wusste gar nicht, dass die so guten Schinken haben. Wieder runter zum Hafen den Weg kannte ich ja von gestern, noch eine Weile waten bis es auf die Fähre ging und bangen ob man mich wirklich mit drei andere in eine Kabine steckt.
BINGO ich bin wieder alleine und habe für ¨kleines¨ Geld eine Kabine für mich. Glück nennt man das.
So berichte sind fertig, mache mich langsam klar fürs Bett, 7.15 Uhr geht es runter vom Kahn. Ich werde noch etwas lesen. Ein Buch, dass ich sehr empfehlen kann: Ich radle um die Welt von Heinz Helfgen. Eine witzig geschriebene Geschichte eines Mannes der nach dem zweiten Weltkrieg durch die Welt radelte, dabei viele Dinge erlebte und diese mit Humor wieder gibt. War vor zwei Wochen nach 7 Monaten endlich fertig und habe weil ich endliche mal Zeit habe gleich wieder begonnen zu lesen, die Hälfte hatte ich ja schon wieder vergessen.
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