06.09. / Italien-Griechenland-Türkei-Bulgarien-Rumänien/ 4. Tag

Kurzer Abstecher nach Neapel und weiter nach Benevento 

Ich hatte ja kurz vor Neapel eine Unterkunft. Dachte mir fährst schnell mal rein, schaust dir die Stadt an und düst weiter in Richtung Bari. Meine Tageskilometer habe ich geschafft, konnte aber schon absehen, dass es nicht einfach wird die nächsten Tage.

Neapel ist wunderschön an der Küste gelegen. Über die Zeit wurde wohl, wie fast überall, der Platz knapp und man hat immer weiter in die angrenzenden Berge gebaut. Ein irrer Blick in die Stadt bietet sich wenn man da ankommt und sich durch die ersten Kilometer der Stadt gefressen hat. Ein schöner Stau.

Der Verkehr ist noch schärfer als in Rom. Nicht warten, einfach fahren. Klappt super. Für mich mit meinen Augen ganz toll, nach Gehör ist bei dem Gehupe und dem Gesumme der Roller fast unmöglich. Also fahren wir nach Vertrauen ins bestehende System. Kurzer Blick zum anderen und los. Man verständigt ich über hupen oder einem kurzen Blick. Fahrräder werden wie Roller behandelt und die sind immer und überall. Da heißt es für Autofahrer Augen auf.

Schnell nen paar Bilder von den Hauptsehenswürdigkeiten und raus hier. Ich habe immer weniger mit Städten am Hut. Ist zuviel für mich. Alles doppelt und dann in dem Tempo einer Stadt macht mich müde.

Über Land war es schöner. Der LUX hat mir ne tolle Route gesucht, diese war nicht immer die flachste aber die ruhigste mit den besten Aussichten und sie führte an einem lange erhofften Fahrradladen vorbei.

Ich hatte vor der Abfahrt noch einen anderen Low-Rider (Gepäckträger für Taschen am Vorderrad) angebaut. Bei diesem sitzen die Taschen hinter der Vorderachse. Perfekt. Das flattern bei manchen Geschwindigkeiten ist weg, eine super Straßenlage.

Hatte das bei Annett ans Fahrrad gebaut und bin ne Runde gefahren. Viel, viel besser. Eigentlich teste ich solche schwerwiegenden Sachen erst auf kürzeren Touren, aber das viel bessere Fahrgefühl hat mich leichtsinnig werden lassen. Meine Bedenken haben sich schnell bestätigt. Dadurch, dass die rechte und die linke Halterung nicht, wie bei meinem andern, miteinander verbunden sind wackeln sie doch sehr mit den schweren Taschen dran. Ich habe das ganze mit Kabelbindern noch zusätzlich an der Gabel fixiert. Um einiges besser aber noch nicht die Lösung. Ein Fahrradladen musste her und erstmal etwas gebaut werden was die Sache rund macht. Der Schrauber verstand auch gleich was ich meinte aber sagte er hat so etwas nicht. Nun erkläre mal, dass da was gebaut werden soll. Ich fragte ob ich in die Werkstatt kann, zeigte ihm ein Rohr und schon wurde es noch etwas aufgebohrt und gebogen. Nen paar mal mit nem Hammer drauf, fertig. Ist nicht schön geworden aber tut genau das was es soll, stabilisieren.  Haben dann noch schnell im Internet auf meiner Seite vorbei geschaut und ich habe dem Schrauber erklärt was ich so treibe. Ging alles ohne, dass wir auch nur ansatzweise verstanden haben was der andere sagt. Hände und Füsse sind Gold wert.

In Benavento angekommen suchte ich ein Bed and Breakfast, dass ich nen Tag vorher im Internet gefunden hatte auf. Alles voll, obwohl nen Tag vorher noch genug Zimmer frei waren. Es war ein Festival an diesem Wochenende. Na super.

Ist immer blöd, vorbuchen ist schwierig, man weiß nie ob man den Weg auch schafft. Manche Strecken lassen sich schlecht einschätzen. Mal schaffst du mehr als geplant und ein anderes Mal weniger. Fest buchen engt dich da ganzschön ein.

Der Besitzer sagte aber zu mir ich solle erst einmal rein kommen er telefoniert mal rum. Nichts, nichts und wieder nichts. Er meinte ich habe wohl kein Glück, genau das muss wohl mein Schutzengel gehört haben und wird wohl beleidigt gewesen sein. Denn siehe da, beim nächsten Anruf war noch was frei. 

Das Zimmer war ganz prima, der Betreiber super und darum hier auch etwas Werbung. Also wer mal in der Nähe ist sollte sich ein Zimmer bei LE STREGHE-Bed and Breakfast nehmen. Es ist in der Via Marco la vipera 54, 82100 Benevento.

Am nächsten Morgen wurde ich noch mit Wasser ausgestattet und der ortsübliche Schnaps würde mir in einer kleinen Flasche mitgegeben. Den trinke ich zum Abschied von Italien, in Bari wenn ich auf der Fähre nach Patras bin.

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