06. Oktober - . 08. Oktober / Thailand / Malaysia

Mit dem Fahrrad durch Thailand / Malaysia

 

Hier seht ihr meine aktuelle Position.

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06. Oktober / Thailand / Ich habe es nicht mehr ausgehalten

 

Ich habe den Riemen doch gewechselt.
Ich bin heute durch eine kleine Bergkette, nichts aufregendes, aber doch musste ich mal zur Abwechslung eine längere Strecke im ersten Gang fahren. Ich musste mich sofort an Japan und Russland erinnern. Wie hatte ich das bloss geschafft. Hitze war genau so und Luftfeuchtigkeit in Japan auch. In Russland erinnerte ich mich sofort an die Strecke wo keine Straße mehr war, man machte alles neu, der einzige Belag war Sand und Steine die so variierten zwischen Kinderfaust und der von Wladimir Klitschko. Einen Reifen nach dem anderen hat es mir zerhackt.

Nie vergesse ich wie ich unter dem Baum an dem Berg mit der üblen Straße saß und nur meine Ruhe haben wollte. Meine Ruhe wurde auch zerhackt, zerhackt von einem Hupkonzert meines neu gewonnenen Freundes Dmitri von Caterpillar, der mich kurzentschlossen mit dem Bike vor zur Hauptschlagader nach Sibirien brachte.

Jetzt als mir diese Gedanken durch den Kopf gingen und sich mir dann ein Bild bot, welches mich in der Gluthitze den Riemen wechseln lässt, da zweifelte ich. Ich zweifelte, sollte ich den Riemen wirklich fahren biss er reißt.Ja, ich hätte wichtige Erkenntnisse aber ich würde mich vielleicht auch in eine blöde Situation bringen. Lass den Riemen mal so gegen 16:30 Uhr den Geist aufgeben. Ich müsste eine Stunde rechnen zum wechseln, bis ich wieder im Sattel sitze. Ich würde also in die Dunkelheit kommen. Mit meinen Augen nicht wirklich etwas was ich will. Den ganzen Tag von der Sonne ausgelaugt werden, dann vielleicht noch in ihr basteln und dann völlig fertig, durch die Dunkelheit. Der Riemen wird gewechselt. Sagte das Männlein auf der rechten Schulter.

Das Männlein auf der linken hielt sich ersteinmal zurück. Er wollte eine bessere Ausgangsposition abwarten. 
Die Berge waren geschafft, es rollte, das Ziel war nicht mehr weit, der Riemen hielt. Und vor allem der Riss schien nicht weiter gegangen zu sein. Wer weiß wie lange du den schon hast beruhigte mich das Männlein. Boh, der andere meckerte gleich wieder und erzählte etwas von vorbeugen.

In dem kleinen Resort angekommen, saß ich echt eine Stunde auf dem Bett und betrachtete den Junior. Mir gingen die Bilder von Hitze und kein Schatten in der Nähe durch den Kopf. Und ich wollte andererseits unbedingt wissen wie lange der Riemen noch hält.

Ich muss nach Kuala Lumpur, mein Flug geht nach Bagkok zu Annett. Ich ließ auch mal den Vernünftigen mit seine Meinung zum Sieg schreiten. Er kommt so und so zu selten zum Zuge.....   

 

 

07. Oktober / Thailand/ Der Riemen läuft super

 

Ich bin bis kurz vor die Grenze gefahren. Ich mache das eigentlich immer so, Thailand war mir vertraut. Was in Malaysia kommt weiß ich nicht. Wenn man früh über die Grenze fährt hat man einen ganzen Tag Zeit, man kann sich besser organisieren. Als erstes kaufe ich ja immer eine Telefonkarte und dann die Frage der Straßen, wo darf man fahren und wo nicht. Manchmal darf man sogar mit einem Fahrrad oder als Fußgänger bestimmte Übergänge gar nicht nutzen.
Das ist mir 2014 mal passiert, das stand ich an einem Grenzübergang von der Slowakei in die Ukraine und es gab ein Schild, dass Radfahrer nicht rüber dürfen. Ich war platt. Jemand von den Grenzern organisierte mir einen Kleintransporter der mich mit auf die andere Seite nahm. Beim rausfahren war das gleiche Problem, es wurde genauso geregelt. Ich bin immer glücklich, dass die Menschen in anderen Ländern so unkompliziert sind. In Deutschland so eine Nummer da würdest du aber die richtige Antwort vom Grenzer bekommen. Na zum Glück sind die ja weg. Naja, bei uns würde das bei den richtigen Leuten auch laufen. So verbissen sind wir Deutschen ja gar nicht. Etwas lockerer wäre schön.

Auf der Suche nach einem Hotel auf dem Weg traf ich auf das Banana. Preiswert und sauber stand im Internet. Das passt. Als ich dann auch noch auf den Bildern zur Unterkunft lauter Leute mit voll beladenen Fahrrädern und Motorrädern sah, da stand das Ziel fest. 

Ich nutzte noch immer die Schnellstraße, so kommst du am schnellsten vorwärts, aber ehrlich, irgendwann geht dir der Lärm auf den Sack. Ein ständiges Brummen erzeugt von Autos, LKWs und Mopeds an denen die Auspuffanlage geändert wurde treibt dich in den Wahnsinn. Ich habe nichts gegen einen  guten Klang einer Maschine. Das kann sogar etwas wie schwere Musik an dein Ohr dringen. Die meisten Auspuffanlagen hier sind anders nur laut. Sie dröhnen nur und selbst wenn das Fahrzeug schon lange an dir vorbei ist, dann ist das Quecken noch in der Luft. 

Meine Zeit lässt es nicht zu meine Freundin Mapsi darum zu bitten einen Weg auf einer zu Fuß Strecke zu suchen. Mapsi ist die nette Stimme von Googel Maps, ich navigiere damit. Wenn ich mal die Nase voll habe dann gebe ich an, dass ich zu Fuß unterwegs bin. Meistens kommen dann echt schöne Wege zustande. Aber von Zeit zu Zeit, landest du auf richtigen Wanderwegen. Nen Wanderweg mit einem Reiserad, das voll beladen ist. Als ich mit Karl 2015 zum Papst gefahren bin über die Alpen, da hat Mapsi mir bis jetzt den besten Weg geboten. Karl und ich hatten zwei verschiedene Routen gewählt, er war mit dem Trike unterwegs. 
Mein Weg wurde immer schmaler. Irgendwann war es nur noch ein Wanderweg und selbst der war irgendwann nur noch zu erahnen. Bäume waren umgestürzt und Heidelbeeren versperrten den Weg..

Ich sah aus als ich da durch war, ich hatte eine kurze Hose an. Noch Wochen später, ich war schon in Ägypten angekommen habe ich meine Wunden gepflegt. 

Ich musste das Rad dreimal von den Taschen befreien und über Bäume heben. Man habe ich geflucht. Seither schaue ich mir die Wege immer erst zu Fuß an bevor ich das Rad reinführe. Stock suchen zum stützen und etwa 200 Meter rein in den Wald. Da hast du dann schon eine Vorstellung wie es weiter geht. Ich kann immer nicht umdrehen, ich hasse es Wege zweimal zu machen...

 

08. Oktoberr/Thailand / Warum gibt es die noch?

Eine herzliche Verabschiedung im Banana. Noch schnell ein Bild machen und uns über das liebevoll geführte Hotel austauschen. Ich musste noch von meiner Tour berichten. Austausch der FB Adressen und jetzt aber wirklich los. Ich wusste nicht was mich an der Grenze erwartete. Schön war, dass ich nirgends gelesen hatte, dass das Visum etwas kostet. Auch in Thailand war es nicht mit Kosten verbunden einzureisen. 

Ich fuhr die 12 Kilometer im Eiltempo, würde die Grenzkontrolle so ablaufen wie die anderen hier in Süd-Ost-Asien?

Ein Hinweisschild zeigte wer wo hin soll. Eigentlich reihe ich mich immer da ein wo die Fußgänger hin sollen. Bisher musste ich immer das Rad stehen lassen und zu Fuß meinen Paß stempeln lassen und dann zurück zum Rad, alle anderen Fußgänger müssen ihre Taschen durchleuchten lassen. Mein Rad haben die noch nicht einmal hier kontrolliert.

Es war kein Hinweis für Fußgänger zu sehen, ich bin einfach zum Schalter für Motorräder gefahren. Es gab den Hinweis, dass ich in das große Gebäude müsste was weiter zurück steht. Beim nächsten Mal... Stempel und eine gute Reise.

Zwei Minuten später war ich über die Brücke, ok es ist noch Linksverkehr, wichtig hä. Ran an den Schalter und während mein Paß noch kontrolliert wurde gab es schon den Hinweis die Zeigefinger auf einen Scanner zu drücken. Das dauerte etwa 10 Sekunden. Als ich fertig war mit drücken hörte ich wie der Stempel in meinen Paß knallte. Ich schaute noch ob vielleicht doch mal jemand in meine Taschen sehen möchte und stand aber schon auf der Straße die weiterführte. 

Ok, das war es, Willkommen in Malaysia. 

Du brauchst eine Telefonkarte, Internet ist wichtig für alles. Ich habe zwar immer noch eine offline Version von Maps aber die ist nicht so toll finde ich. Ich fuhr auf die erste Tankstelle, es war hier wie ausgestorben. Keine Geschäfte oder kleine Stände wo man eine Karte für sein Handy kaufen konnte. Selbst in der Mongolei beim Imbiss an der Grenze gab es welche. Man richtete dir auch gleich alles ein. In der Zeit konntest du in Ruhe was essen.

Tja, auf der Tanke hatten sie Telefonkarten aber die beiden netten Damen dort wussten nicht einmal ob die auch mit Internet sind und so. Sie riefen einen Mann der genauso wenig darüber wusste. Das Produkt war wohl noch neu im Sortiment. Ich fragte wann der nächste Ort kommt. Es waren ein paar Kilometer zu fahren. Es gab nur eine Straße, verloren würde ich schon nicht gehen. 

Im Ort angekommen war es wie in typischen amerikanischen Kleinstädten, es sieht hier auch oft so aus. Es war alles zu, es war Sonntag. Auf Nachfrage an einem Laden der offen hatte, gab es die Antwort, dass alles am Nachmittag auf macht. Das erinnert mich dann wiederum an Ägypten, da war es am Sonntag auch so. Bei den Arabern ist eigentlich Freitag der freie Tag.Sagt ja auch der Name schon.

Ok, dachte ich, nun musst du einfach so weiter fahren, folge immer der Straße bis ein Laden kommt der offen ist und Karten hat. Essen und Trinken hatte ich noch in Thailand besorgt und Geld für Malaysia kannst du an irgendeinem Automaten holen.

Ich saß gerade wieder im Sattel als mich die 7 von 7eleven anstrahlte. Mein Herz hüpfte, die haben alles was man braucht, dachte ich mir. Und richtig. Naja nicht ganz, kein Geldautomat, ohne Geld keine Karte. Also vor an die Ecke und zurück. In der Zeit hatten die Mädels meine Karte aktiviert. Hier musst du dich als Ausländer anmelden,aber das ging reibungslos. In manchen Ländern dürfen Ausländer keine Telefonkarte kaufen, da brauchst du dann jemanden der sie auf seinen Namen für dich holt. Ägypten und die Mongolei fallen mir jetzt dabei spontan ein.

Die Straße war schlechter als die in Thailand und viel schlimmer, es gab keinen Standstreifen. Na da schauen wir mal ob sie sich die Straße mit dir teilen oder ob du hier um deinen Platz ringen musst. Hier ist der Platz auf der Straße umkämpfter als in den anderen Ländern, es wird nicht mehr so viel Platz für dich gemacht. Ok, du musst umdenken, weg vom Rand sonst drängen sie sich noch auf deiner Spur mit in Richtung Kuala Lumpur...

 

 

Am 28.. Oktober haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....

 

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Kommentar von Claudia Harfst |

Schöner Bericht, als wäre man dabei. Das Kunstwerk mit den Elefanten und Tukanen auf Foto 14 gefällt mir! Alles Gute im "Urlaub vom Urlaub" mit Anett!!!

Antwort von Sven Marx

Urlaub von der Weltreise wäre richtig. so eine Reise ist kein Urlaub, das ist ein Abenteuer und das kann auch mal hart werden. 

Urlaub ist jetźt; wir hängen nur rum .. ..

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