07. Juli / Inklusion braucht Aktion Tour 2016 / Dänemark – Deutschland / Fast am Ziel…

Sieben Uhr morgens, ich bin startklar. Es muss Feiertag sein oder so, auf dem Zeltplatz sind ganz früh Leute/Dänen angekommen die ein großes Picknick vorbereiten: Drei Familien mit Kind und Kegel. Der See, an dem ich auf dem Zeltplatz bin, scheint auch einen öffentlichen Zugang zu haben. Sie haben alles dabei und der Aufbau geht nicht gerade leise vonstatten. Sie haben sogar einen Hänger mit Holz dabei, das geht wohl länger.

Ich bin froh, dass ich so und so um 08:00 Uhr los wollte, ich wurde also nicht geweckt, mir tun nur die anderen leid die jetzt bestimmt wach in ihren Zelten liegen und denken was da für Idioten solchen Krach machen. Ich bin dann mal weg….

Der Grund für meinen frühen Start war, dass ich mich mit Sven treffen wollte, er macht für eine neue Ausstellung im Universum in Bremen einige Interviews, um die verschiedenen Menschen über die in der Ausstellung berichtet wird schon vorstellen zu können. Ich werde dort am 19.01. 2017 um 19:00 Uhr auch einen Vortrag halten.

Eigentlich wollten wir uns in Apenrade treffen, ich dachte mir, dass ich nur bis dort kommen werde, ich kam weiter, der erste Tag seit langem an dem ich locker über 120 km kam, es waren gut 140 km. Der Wind kam leicht von der Seite und etwas in Richtung Süd – fast perfekt.

Ein gutes Stück vor der deutschen Grenze war es dann endlich so weit. Ich habe die 5.000 km geschafft, ich hatte schon Angst, dass das nichts mehr wird. Am Ende dieser Tour habe ich über 7.000 km zurückgelegt und dabei fast 5.100 km auf dem Rad gemacht. Die restlichen Kilometer habe ich zum großen Teil mit der Fähre und auch mit der Bahn gemacht. Ich musste meinen eigentlichen Plan ja drastisch ändern wegen der ganzen Termine und der miesen Straße in Russland.

Ein paar Bilder an der Grenze – ich bin nach acht Wochen wieder in Deutschland. Ich war in fünf Ländern, drei Hauptstädten, zwei Botschaften der Bundesrepublik, einem Generalkonsulat der selbigen, bin im Ural – der Grenze zu Sibirien losgefahren, habe das Nordkap “bezwungen” und viele, viele tolle Menschen getroffen. Was für eine irre Tour. Morgen ist es vorbei, der große Trost, ich sehe endlich Annett wieder!!!!

Das Interview war gut, wir haben über viele Dinge gesprochen, ich bin gespannt wie Sven aus dem ganzen Material nur drei Minuten machen will. Er hat schon selbst gezweifelt wie er das machen soll.

Ich wollte an dem Abend in Flensburg nicht mehr zelten und hatte darum einen Aufruf gestartet. Ich fragte über Facebook nach ob nicht jemand ein Bett und eine Dusche für einen Reisenden hat, ein paar Stunden vorher war wohl zu spontan. Eine Unterkunft gab es leider nicht. Als ich so mit Sven das Interview machte, vielen mir die vielen Menschen mit Trikots der Deutschen Mannschaft auf. >>Ist heute Halbfinale?<< fragte ich. Die Antwort war >>JA<< Wir hatten uns verabschiedet und ich suchte mir im Internet eine Pension raus. Preiswert und gut. Pünktlich zum Anpfiff war ich geduscht und bereit zu sehen wie wir die Franzosen bewältigen. Naja, das Ergebnis kennt jeder.

Kurzes Gespräch mit der Liebsten – Freude – Wir sehen und morgen. Die Welt dreht sich auch ohne Titel weiter. Wenn es mit auch schöner gewesen wäre. Wir sind Weltmeister – was soll es….

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