07. Mai - 09. Mai / Kanada

Mit dem Fahrrad durch Kanada

 

 

Hier seht ihr meine aktuelle Position.

 

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07. Mai  / Kanada  / Zwei Wochen vor der Zeit

 

Man spricht munter drauf los, Französisch, ich dachte ich habe noch 14 Tage Zeit mich auf eine neue Sprache einzustellen.

Tim Hortens ist eine große kanadische Kette für Kaffee und Kuchen . Es gibt auch Burger und so. Egal wann du kommst die Leute sind hier und essen und trinken. Es ersetzt etwa Starbucks und Mc Donald's..

Ich nutze die Dinger seit ich bei Victor war, jeden Morgen  waren wir da zum Frühstück. Die sind wirklich überall.  

Man hatte mir gesagt, dass ein paar Kilometer weiter Richtung Montreal französisch gesprochen wird. Na dann, eine Sprache die du gar nicht kennst obwohl es Nachbarn sind. 

Also rein zu Tim und bestellt. Ups, die Frau sprach mit mir aber ich verstand nichts. Ich fragte ob sie Englisch kann. Ich verstand wieder nichts. Was sollte ich machen? Ich hatte Hunger. Nun bestellte ich munter drauf los, es kamen noch mehr Fragen die ich nicht verstand. Am Ende hatte ich was ich wollte. Man hatte mich also verstanden. Kopfschüttelnd nahm ich meine Sachen und setzte mich zum essen. Warum macht man das?. 

Rücksichtsvolle Autofahrer, ja, angenehm. Kanadas Autofahrer sind eine angenehme Gruppe. Mein Daumen muss nur selten hoch. Jeder der mich zu dicht überholt bekommt den Daumen für spitze gemacht. Es wird wohl noch viele Jahre dauern bis Radfahrer einen besseren Stand haben. 

Derzeit werden sie von der Autowelt wohl eher als Konkurrenz auf den Straßen angesehen. Der Autofahrer sollte langsam zum Partner werden. Radfahrer werden immer mehr erhört weil zu viel passiert. Öffentlicher Raum den man jetzt noch teilen könnte der wird zu Gunsten der Radfahrer für Autofahrer verschwinden. Ein Ergebnis der jahrelangen Ignoranz. Irgendwann stehen Geknechtete auf .....

 

08. Mai / Kanada / Kurzfristig ins Konsulat von Montreal geladen

 

 

Noch am Abend des 07.05. Bekam ich die Nachricht, dass ich herzlich im Konsulat willkommen bin. Ich war noch nicht einmal in der Stadt und hatte schon eine Einladung an höchster Stelle. Ich fühlte mich echt ein wenig wichtig. 
Na ich nahm die Einladung natürlich an, es ist immer wichtig, dass man auch über sein Anliegen spricht. 
Rauf aufs Rad und ab in die City, ich wohne etwas außerhalb, gleich der erste Ort Richtung Westen. Doval, ich bin da weil ich nicht im Trubel von Montreal in den Zug steigen wollte und hier auch die Hotels billiger sind. Die erste Nacht war in Ordnung und so buchte ich noch zwei Nächte. Ich konnte also den Junior mal entlasten und schauen ob ich überhaupt noch Fahrrad fahren ohne Gepäck kann. Ehrlich gesagt war es wirklich komisch beim lenken.

Der Verkehr hier ist sehr langsam, nicht weil Stau ist, nein, die Ampeln schalten komisch und es stehen überall Stoppschilder. Angenehm aber für eine Stadt ungewohnt. Dazu kommen diverse Baustellen wo du nicht einmal mit dem Rad durch kommst. Ich brauchte für 12 km länger als 90 Minuten. Hm.

43, Stock ist gut, man kann über die ganze Stadt blicken. Man erwartete mich schon, ich fand dann auch nicht gleich, das Haus wo ich hin wollte obwohl ich direkt davor stand. In der Straße wo ich stand hatte es eine andere Nummer als an der Hauptstraße ich lief erst einmal durch die Gegend und verfluchte mal wieder meine langsame Orientierung, ich rief einfach noch einmal an. Es stellte sich raus, dass ich richtig bin und schon war eine Praktikantin unterwegs. 

Ein frohes" Hallo" und schon erzählte ich wie es zu dieser Reise und meine Unterstützung für so manche Projekte kam. 
Ich erklärte warum ich das mache, dass jeder etwas beitragen sollte und kann. Niemand ist vor einem Schicksalsschlag geschützt. Es geht schneller als man denkt. Wenn man dann in seinem neuen Leben ankommt wäre es doch gut wenn eine Welt existieren würde die auch Menschen die andere Bedürfnisse haben einfach am täglichen Leben teilhaben lässt. Denkt mal drüber nach. Schon schöner wenn man trotzdem noch Sport machen kann obwohl man dem Ball nicht mehr hinterher rennen kann. Oder nicht den Job zu verlieren weil man im Rolli sitzt und wenn man z.B. nicht mehr bei der Feuerwehr arbeiten kann wäre doch eine gute Ausbildung zu einem Reisekaufmann cool. Man könnte ja in einer Anlage arbeiten die Rollstuhl gerecht ist und andere Rollifahrer mit Rat und Tat zur Seite stehen. Wo die beste Disco im Ort ist und so.... Noch ein gutes Stück arbeit bis da. Hä?

Herzliche Verabschiedung, schnell noch drei leckere Schokokekse mit auf den Weg, ich musste ja nichts mehr von der Reise berichten, ein paar Bilder noch mit der Chefin vom Konsulat und ab in die Shisha Bar. Sitzen und einfach nur dem Blubbern der Wasserpfeife zuhören......

Montreal hat eine schöne Altstadt, man sieht hier die Einflüsse von Europa. Radwege sind gut über die Stadt verteilt und meist separat. Das wünscht man sich bei uns. Aber die Straßen sind sehr schlecht. Wie schon in Russland bemerkt, ist langer harter Frost kein Freund von Asphalt.

Auf dem Rückweg ging es immer schön am Kanal lang bis zu einer Gegend die mal grausig gewesen sein muss. Riesige Fabriken, die jetzt anscheinend nicht mehr in Betrieb sind. Etwas so wie bei uns im Ruhrgebiet. Man macht aus diesen alten Gebäuden Begegnungsstätten.

Kurz darauf endete der Weg, na er war noch da aber man baute auf vielen Kilometern am Radweg und da ich nicht der Umleitung folgen konnte, ein übler Umweg landete ich auf einer ,ja, echt vollen Straße. Oha........ 

 

 

09. Mai / Kanada /  Eigentlich wollte ich nur einkaufen

 

 

Ich brauchte einen Briefumschlag, etwas zu Essen und zum Trinken. Ich hatte bei Frank einen Schlüssel bekommen und wir haben ihn dann vergessen. Na nun geht er per Post zurück. 

Auf dem Weg zum Supermarkt ist es mal wieder passiert, ich habe einen Absatz nicht gesehen und bin voll einen Bordstein runter. Das Rad eierte gleich danach, kurzer Blick ob sich mal wieder eine Speiche verabschiedet hatte und schon war mir als wenn ich gleich hier und jetzt sterben müsste. Annett würde mich nicht mehr in ihre Arme schließen können, ich verschob das mit dem Sterben mal wieder. Meine Nabe war gerissen. Ein Stück vom Gehäuse, da wo viele Speichen eingefädelt sind ist ausgebrochen, Oh Mist. Dieses Getriebe  ist ein High-End Produkt. Es passiert reichlich wenig damit. Ein Grund warum so viele Langstreckenfahrer die Rohloff nutzen. Zurück im Hotel ging ich gleich ins Internet um zu sehen wo nach meiner Landung in Marrakesch der nächste Händler ist der mir helfen kann. 1.800 km weiter in Lissabon, ich brach fast zusammen. Ich dachte gleich wieder an Annetts Arme und konnte wieder frei atmen. Ich war dem verzweifeln nahe, was nun. Aber halt dachte ich, warum in die Ferne schweifen? Ich bin noch ein paar Tage in Kanada bevor ich in den Flieger nach Afrika steige. Was für ein  Zufall, besser Glück. Der einzige Händler in Kanada ist in Toronto. Ich hatte ein Zugticket dorthin in der Tasche. Ich wollte ja so weit ich es zeitmäßig schaffe durch Kanada fahren und dann mit dem Zug zurück nach Toronto. Ok, ich schrieb meinem Freund Victor, er stellte einen Kontakt zum Händler her. Er hatte alle Teile da. Hammer. Wir haben alles für den nächsten Tag verabredet. Ich würde das Hinterrad ausbauen und er würde dann zu Anja kommen und es abholen. Mit Anja hatte ich schon alles besprochen, das Rad könnte bis zum Abflug in ihrer Garage bleiben .

Alter, das war wieder Glück im Unglück.  Was dir auch immer passiert, du kommst mit einem blauen Auge davon. Sei jeden Tag dankbar, das dein Schutzengel keinen   Schlaf braucht.

 

 

Am 14. Juli haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....

Und für alle die lieber Schlager hören bin ich am 07. Juli  auf B2, dem Schlagersender schlechthin, zwischen 11 und 12 bei Dagmar und Micha zu hören.  https://www.radiob2.de

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