09. Dezember - 11. Dezember / Australien
Mit dem Fahrrad durch Australien
Hier seht ihr meine aktuelle Position.
Eine Leseprobe zu meinem Buch HIER
09. Dezember /Australien / Mal wieder etwas weg vom Highway
Andere Wege, ich brauche mal wieder etwas Abwechslung, gerne würde ich nur auf Nebenstraßen fahren, leider ist dies in großen Ländern oft nicht möglich. Es geht meist nur eine Straße in eine Richtung und von der gehen dann wie Fischgräten die Straßen zu den Orten rechts und links der Hauptschlagader ab. Es passiert oft, dass du nur mal einen Ausflug für ein paar Kilometer machen kannst und schon landest du wieder auf der Hauptstraße. Ich meide solche Ausflüge, meistens sind die Straßen dort schlecht und man ist viele Kilometer gefahren hat aber eigentlich nur ein paar Kilometer der Strecke zurückgelegt.
Das mache ich echt nur wenn mich die Autos nerven, zum Glück ist das nicht oft der Fall und so komme ich gut voran, kann Kilometer machen. Ja und wenn es nervt, heißt es einfach Mapsi auf Fußweg oder Fahrrad umstellen, Arm raus und abbiegen. Man entdeckt so tolle Gegenden, nur leider habe ich nur 18 Monate Zeit und oft sind die Wege so schlecht, dass der Junior darunter sehr leidet. In der Mongolei und Russland habe ich ihm echt zugesetzt mit meinen Ausflügen.
Nicht fürs Zelten bezahlt, ja das geht. Manchmal erlassen dir die Leute den Preis wenn sie deine Geschichte gehört haben. Es wird ja immer gefragt wo du her bist. Und wenn sie dann endlich begriffen haben, dass du nicht nur zum Urlaub in ihrem Land unterwegs bist sondern schon acht Monate auf Tour bist, unglaublich für viele, dann wollen sie dir etwas Gutes tun.
Hier war einfach mal wieder keiner in der Rezeption, alles schon zu. Ein Zeltplatz der schon um sechs zu macht ist echt selten, die meisten Leute trudeln doch so zwischen 15 und 19 Uhr ein. Na egal, Zelt aufstellen und hoffen, dass keiner kommt. Die Toilette war abgeschlossen. Ein nettes Paar aus Israel mit dem Wohnmobil unterwegs, hat mir nach einem tollen Gespräch, über ihre Touren mit dem Fahrrad durch Deutschland, angeboten mir die Toilette und die Dusche zu öffnen.
Alles geregelt die Rezeption hat am nächsten Tag um neun wieder geöffnet, da war ich schon lange auf der Tankstelle und habe mein Frühstück vom gesparten Geld geholt.
Der frühe Vogel fängt den Wurm.....
10. Dezember / Australien / Der Auftakt zu meinem Reinfall in Neuseeland
Ein letztes Mal zelten, bevor ich in Melbourne bin, und das auch noch an einem tollen See.
Ich bin nicht so fürs Baden seit meiner Behinderung, wenn jemand dabei ist, ist es gut, aber alleine habe ich meine Bedenken, wegen dem Weg. Auf meiner Tour für den DID 2014 bin ich von Rom nach Mera in Rumänien gefahren. Ich unterstütze dort die Arbeit eines ganz tollen Vereins (www.did-ev.de). In Griechenland war es so verdammt heiß, dass ich meine Badehose aus der Tasche ganz unter heraus geholt habe, sie hat etwas mit den Augen gekneistert, das Tageslicht war ihr wohl zu hell. Na sie ist immer dabei, aber genutzt wird sie fast nie.
Rein ins Wasser ging irgendwie noch. Es war ein Strand mit Steinen, so Kinderfaust groß, die rutschten immer unter den Füßen weg. Als das Wasser tief genug war lies ich mich einfach fallen und schwamm. Schön erfrischend, ich war froh über meine Entscheidung. Nach etwa 30 Minuten wollte ich weiter, der Donkey wartete im Schatten eines kleinen Baumes.
Ja, mein Freund, an den Steinen hat sich nichts geändert, sie rutschen noch immer unter deinen Füßen weg, Mist. Na auf allen vieren ging es dann. Ein älterer Herr beobachtete das Schauspiel und ging dann weiter seines Weges.
Hier kommt zu meinen Problemen mit dem Gleichgewicht noch dazu, dass man nie weiß was so im Wasser ist. Na hier gingen ein paar Kinder baden, die Eltern waren dabei, es sollte also alles gut sein.
Meine Badehose blieb trotzdem ganz unten in der Tasche....
11. Dezember/ Australien / Abbi und ihre tolle Familie
In Russland habe ich mal eine Stadt gesehen, die noch 25 Kilometer weg war, sie war mal zu sehen und mal weg. Zwei riesige Türme einer Fabrik waren fast immer sichtbar, das Land war sehr flach.
Ich stehe auf einem Berg, Australien will mir am letzten Tag noch einmal seine Landschaft von oben zeigen und dafür muss ich mich natürlich anstrengen. Es ist ein super Gefühl wenn man oben angekommen ist und einem beim Blick ins Tal bewusst wird, dass man das alleine geschafft hat.
Dieser letzte nennenswerte Berg ist 35 Kilometer vor Melbourne und ich dachte erst ich sehe Gespenster. Am Arsch der Welt sah ich die Skyline der Stadt. Wie irre war das denn. 35 Kilometer Sicht und dann ragen da auch noch die Hochhäuser in den Himmel. Wahnsinn, ich musste erst einmal eine Pause machen, faszinierend. Ich hätte jetzt gerne hier oben in einer Shisha bar gesessen gemütlich gepafft und eine eiskalte Cola zischen lassen. Ein Traum, träume hat man nachts also wieder rein in den Sattel. Das Land bewegte sich in Wellen, nichts anstrengendes, eher wie eine gemütliche Bootsfahrt.
Radwege im Umbau, das ist ein Zeichen, dass sich was bewegt, schön. Man sieht hier auch auffällig viele Radfahrer, offensichtlich Leute die von der Arbeit kommen. Ein Bild wie bei uns, einige die schnell nach Hause wollen ein paar die Zeit haben und die, die sich auf dem Weg nach Hause noch ein Stechen liefern.
Die, die schneller unterwegs sind gefährden andere, die Wege sind zu schmal, das gleiche Problem kennen wir aus Berlin. Hier macht man es aber gerade richtig, der Umbau geschieht so, dass es gleich Schnellwege auf den Mittelinseln werden die super breit sind. In ein paar Jahren wird das hier wohl echt gut sein für Radfahrer.
Man hat mich erwartet, Claudia mal wieder eine FB Freundin die nicht nur auf meiner Liste steht sondern auch wie eine Freundin hilft wenn sie kann, hat mich vermittelt. Armer Radfahrer sucht Unterkunft - wer kann helfen. Oder so ähnlich. Abbi, eine Freundin von ihr war bereit mich aufzunehmen. Bei meiner Ankunft war die älteste Tochter da und begrüßte mich, der zweite Satz war ¨Wir können auch deutsch reden¨. Die ganze Familie spricht deutsch, Abbis Mann ist Deutscher. Zuhause spricht man fast nur deutsch, tagsüber ja überall englisch. Gut, die Kinder wachsen mit zwei Sprachen auf, das hätte ich mir auch gewünscht.
Abbis Mann ist kurz vor mir angekommen, natürlich mit dem Fahrrad, die ganze Familie fährt Rad, das Auto steht wie bei uns die meiste Zeit vor der Tür und wartete auf eine Aufgabe.
Zum Abendessen waren noch Freunde da, ein Haufen Kinder tobten rum und wir drei Männer, standen in der Küche, tranken Wein und kümmerten uns ums Essen. Na der Hauptakteur war der Herr des Hauses. Abbi und ihre Freundin mussten noch einmal weg, ein Geschäftsessen. Wir drei und die Kinder, waren es sechs? Setzten uns zum Essen in den Innenhof des Hauses. Es war so gebaut, dass es mit dem Haus zum Nachbarn einen kleinen offenen Raum gab, cool gelöst. Überhaupt hat sich der Architekt einen Kopf gemacht, das ganze Haus ist kühl auch ohne Klimaanlage. Hohe Räume sind wohl das große Geheimnis daran.
Ein toller Abend mit tollen Menschen ging nach und nach zu Ende. Ich war glücklich hier gelandet zu sein, tolle Menschen....
Am 06. Januar haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....
Einen Kommentar schreiben