09. Februar - 11. Februar / USA

Mit dem Fahrrad durch die USA

 

 

Hier seht ihr meine aktuelle Position.

 

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09. Februar  / USA / Wenn ich mal König bin

 

 

Wenn ich mal irgendwann der König der USA bin; boh, ja, die haben keinen König - bis jetzt. Also, wenn ich dann der König bin ergeht gleich ein Gesetz: Ich lasse runderneuerte Reifen verbieten. Diese Drecksdinger liegen hier überall am Straßenrand. Das alleine sieht erst einmal nur Schei... aus aber belastet die Umwelt. Na und viel schlimmer, für Typen wie mich, es liegen ganz feine Drähte am Straßenrand, um einige kannst du drum herum fahren, man sieht sie gut. Um andere nicht, du siehst sie nicht und sie sind spitz wie Nadeln. Was man nicht sieht kann man oft fühlen. Du fühlst wie dein Bike anfängt zu schwimmen und dein Arsch hin und her eiert. Das sind die Anzeichen für einen Platten und der Anlass laut SCHEISSE zu brüllen. 

Mal so ein Platten ist eine willkommene Abwechslung aber in den USA bist du nur am schrauben. Boh...

 
Ich habe viel Zeit beim Radfahren, Zeit zum Nachdenken. Nachdenken über Dinge die danach kommen. Wo nach? Nach dieser Tour. 2019 habe ich noch nichts vor, ich muss auch erst einmal wieder an Geld kommen. Aber 2020, da sind die Paralympics in Japan, Japan dieses tolle Land wo man zu Radfahrern so freundlich ist. Oder besser im allgemeinen. Ich möchte einer Person ermöglichen auch eine tolle Reise zu unternehmen. Jemand der auch behindert ist, aber sich alleine nicht zutraut das zu meistern. Die oder der aber genug Abenteuer im Blut hat mit mir auf einem Tandem dahin zu fahren. Eine kühne Idee die viele Schwerpunkte hat, aber so kann ich wieder zeigen, was alles geht und bestimmt jemanden sehr glücklich machen. Na mal sehen was daraus wird.....

Geisterstadt, eine Geisterstadt nach der anderen. Wie auch an der Route 66 sieht man hier genau, dass der Interstate die ganze Umgebung verändert hat. Es halten keine Autos mehr in den Orten, Geschäfte und Hotels müssen schließen, die Leute gehen weg und zurück bleiben nur die Häuser die langsam verfallen. Straßen sind wie Adern, sie versorgen Regionen mit Leben....

 

10. Februar  / USA / Nicht durch die Wüste 

 

 

Mapsi zeigt mir einen Weg durch die Wüste, ich überlege. Da gehen untergeordnete Straßen durch, du kannst Glück haben und hast eine super Straße fast für dich, oder Pech. Du hast eine Straße auch fast für dich, die hat aber Löcher und Risse. ich entscheide mich für den Interstate.

Outpost, da musst du runter. Wenn ihr mal in den USA seid und ein Schild seht was darauf hinweist fahrt da ran, dort stehen oft alte Autos und ein Haufen Zeug aus längst vergangenen Zeiten. Man kann alles mögliche kaufen, was man braucht oder man braucht es auch nicht. Meist ist das Zweite der Fall. auf jeden Fall gibt es immer ein nettes Gespräch

Als ich wieder los bin habe ich erst überlegt auf der Straße neben der Schnellstraße zu fahren, zum Glück habe ich es gelassen. Was dir noch auf Straßen die über Land führen in den USA passieren  kann ist dass du auf einer Sandpiste landest. Ja, das ist nicht nur da so. Aber hier fällt es mir am meisten auf. liegt wohl daran, dass du erst eine fette Straße hast die sich wie eine gewaltige Maschine durchs Land frisst und dann plätschernd im Sand verläuft.

Ich stand vor dem Hotel und hatte schon wieder einen  Platten, oh Mann. Ich versuche immer ein paar Dollar gut zu machen, in den USA klappt das zu 95%, ich habe mal wieder gehandelt um den Preis, blöd wäre gewesen wenn der Mann hinter dem Tresen gesagt hätte, dass der Preis fix ist. Ich hatte Glück, schob den angeschlagenen Esel ins Zimmer und flickte mal wieder einen Schlauch. ....

 

 

11. Februar / USA - Mexiko / Land Nummer 20 

 

Verdammt, es wird morgens immer kälter, ich komme kaum in die Gänge. Erst musst du irgendwie in die Sachen kommen und dann wenn alles gepackt ist müssen die Muskeln warm werden. 

Die Straße Richtung Mexiko ist kaum befahren, wenn es hoch kommt sind 100 Autos in fünf Stunden Fahrt an mir vorbei. Der letzte Ort auf der US Seite ist Columbus, wie treffend, auch er war wie ich ein Entdecker. Ich entdecke hier gerade die alten Spuren, damals als es dem Ort bestimmt mal besser ging, es gab hier sogar eine eigene Bahnstation. Jetzt weht hier nur ein lauer Wind um die noch bewohnten Häuser. Es sieht echt so traurig hier aus, dass ich denke in fünfzig Jahren wird selbst das Museum ein Ort sein, der nicht mehr an vergangene Tage erinnert weil es nicht mehr existiert. 

Die Grenze ist schon weithin zu sehen, als eher die Gebäude die dazu gehören. Beim Näherkommen sieht man dann aber, das es ganz neue Bauwerke sind die noch nicht in Betrieb sind. Ist das das Werk vom neuen Präsidenten? Ich muss einer Umleitung folgen über einen Sandweg, da war die Grenze zwischen der Mongolei und Russland ja besser und da war schon nur ein Sandweg. 

Ich folgte immer den Schildern und plötzlich war ich in einer Art Halle mit zwei Spuren, eine war geschlossen an der anderen war die Schranke offen aber in dem Häuschen dazu saß niemand. Na ich stoppte kurz schaute ob da wirklich keiner ist, nicht, dass mir meine Augen wieder einen Streich spielen, ja und als da keiner war ging es weiter. Es wird schon noch eine Kontrolle kommen dachte ich mir. Ah da sind Beamte, schwer bewaffnet, aber die haben die Fahne der Mexikaner auf dem Arm. Ups, hast du was falsch gemacht? Was ist mit einem Stempel, kein Schwein weiß was die Amis sagen wenn du zurück kommst und mal eben schnell in Mexiko warst ohne, dass das einer mitbekommen hat. 

Ich fragte die Beiden ob ich schon in Mexiko bin und ob es keinen Stempel gibt, es sei alles gut und ich soll einfach der Straße folgen und fertig. Ich hätte mir fast auf die Schenkel geschlagen vor lachen, aber mir war eigentlich nicht so, ich wollte ja auch wieder zurück in die USA und wer weiß was denn ist wenn kleen Svente da an der Grenze mit seinem Fahrrad steht und sagt da bin ick. Kein Stempel von den US Behörden, ok aber einen von den Mexikanern will ich, dass ich ordnungsgemäß eingereist bin, den Rest werde ich dann bei der Einreise sehen. Die Mexikaner haben mir dann gleich mal ein Visum für Mexiko, für 180 Tage verpasst  33 Dollar, mein Notgroschen ging drauf. Na egal der Beamte meinte, dass gleich in dem Supermarkt 50 Meter weiter ein Geldautomat ist. 

Ein Geldautomat war da  und der geht nicht stand dran. Ich hatte jetzt noch 17 Dollar und davon gingen elf für eine neue Karte drauf, Internet brauche ich auf jeden Fall um weiter in die nächste Stadt zu kommen.

Alle mit denen ich sprach waren sehr hilfsbereit, ich suchte ein Hotel, zwei die ich fand sahen eher aus als ob sie zum Abriß freigegeben sind. Ich habe schon in den schärfsten Dingern gewohnt aber das war selbst für mich zu viel. Die Zeit drängte aber und es würde bald dunkel sein. Dunkelheit fürchte ich wie die Vampire die Sonne. Ich zerfalle nicht gleich zu Asche aber das Gefühl ist wohl das Gleiche ich befürchte das Schlimmste. Die Orientierung ist dann ungleich schwerer. Ein drittes Hotel war irgendwie im Bau stecken geblieben und nur ein paar Zimmer wurden vermietet. Na das kenne ich schon aus anderen Ländern, wenn dann mal wieder Geld da ist baut man weiter. Der Besitzer war sehr nett und sprach auch Englisch, nicht ganz normal hier. Als ich die Telefonkarte kaufte haben sich etwa 10 Leute damit beschäftigt mir zu erklären was die Karte kann und was nicht. Jeder gab ein paar Fetzen Englisch dazu. Ich konnte mich sogar an einige Wörter Spanisch erinnern aus einem Kurs den ich um die Jahrtausendwende mal belegt habe. 

Der Mann hätte mir gerne ein Zimmer gegeben aber ich hätte nicht mit der Karte zahlen können. Er meinte ich soll wieder über die Grenze fahren und dass es in Columbus einen Automaten gibt. Ich sagte, dass es da dann nur Dollar geben wird und dass ich nicht weiß wie es mit der Kontrolle ist, zu großer Aufwand wer weiß was dann mit dem Visum ist und und. Er erzählt mir auch, dass ich im ganzen Land mit Dollar bezahlen könnte, hätte ich das gewusst hätte ich noch Geld in den Staaten besorgt. Na nu war es so. Der Mann sagte es gibt nur ein Hotel, dass Karten nimmt und erklärte mir den Weg. 

Es sprechen echt nicht viele Englisch, als ich mich am Straßenrand nach dem Hotel noch mal erkundigen wollte weil ich laut der Beschreibung schon da sein müsste verstand man mich nicht. Es wurde dunkel und meine Felle schwammen immer weiter weg. Da Hotel Katarina, das rettende Ufer......

 

 

Am 10. März haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....

Und für alle die lieber Schlager hören bin ich am 03. März auf B2, dem Schlagersänder schlechthin zwischen 11 und 12 bei dagmar und micha  zu hören.  https://www.radiob2.de

 

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