09. Mai / Route 66 / Ich hoffe das wird keine Serie.
Aufstehen wurde heute immer wieder um 15 min verschoben. Zum Schluß bin ich dann 45 min später aufgestanden. Das Ergebnis war, dass ich erst um 7.00Uhr los bin. Egal du hast Zeit. Der LUX wurde bemüht, es soll über Land gehen da die 66 wieder in den Intersate ausläuft; denn wollten wir ja nicht mehr nutzen und hier stehen auch Schilder, dass das verboten ist.
In Sprinfield ist nicht gerade viel los. Die Eisenbahn fährt nur eine Straße weiter von da wo das Kapitol ist. Die Bahn hat viel mit der Entstehung der USA zu tun. Wo die Bahn war, war leben und arbeiten möglich.
Witzig die Vorstellung: Auf der Straße des 17. Juni müssen alle Autos halten weil der Güterzug gerade mal wieder hinter dem Reichstag vorbei fährt und dazu müssen natürlich die Schranken geschlossen werden und der Zug muss laut pfeifen damit alle verstehen, dass man jetzt halten muss. Ich möchte mal die Gesichter der Menschen sehen die gerade mal vom Brandenburger Tor zum Tiergarten laufen wollen. Tja, die Städte sind eben auf einer anderen Grundlage entstanden als unsere.
Was ganz toll ist, ist die Erhaltung des Gebiets rund um das Haus von Lincoln. Hier stehen einige alte Häuser, die Straße ist wie früher gestaltet, Holzgehsteige und alles abgesperrt. Es dürfen nur Besucher zu Fuß rein. Der doofe Deutsche musste natürlich auf seinem Drahtesel da mal eben durch fahren. Gab gleich nen Rüffel.;-)
Wirklich schön, aber ich muss weiter – mich kann nichts aufhalten im Kampf gegen die Kilometer.
Schnell noch auf die Tankstelle einkaufen und dann endlich los. Die Tankstelle sah eher aus wie nen Hochsicherheitstrakt im Gefängnis, hinter den Scheiben wahren engmaschige Gitter angebracht. Und die Kundschaft war auch eher nicht er Typ der im Kapitol arbeitet. Als ich gerad raus kam, sprach mich ein Schwarzer an, ob das vorne an meinem Fahrrad ne Kamera sei. Ich sagte: >>Ja, ist für nen Film über meine Reise auf der Route 66 mit dem Fahrrad<< Er freute sich und dabei kamen seine Schneidezähne zum Vorschein, diese leuchteten schön. Nicht weil sie so weiß waren, nee die waren aus Gold.
Man bloß raus hier, raus aufs Land. Über viele kleine Nester kam ich nach Atlanta. Ein kleiner Ort der sich so gut wie möglich die 66 zunutze macht. Ein Riese der nen Hotdog in den Händen hält, alte Autos am Straßnrand und Läden wo du alles was keiner braucht von der Route 66 kaufen kannst sind nur ein paar Beispiele wie die Stadt ihr Lage nutzt; schön zu sehen andere Orte sind einfach nur traurig anzusehen.
Weiter über Land musste ich mich heute echt mal gegen nen paar Hunde währen, drei, ja, eher große Hunde hatten nichts zu tun. Sie rannten von ihrem Haus quer über die Straße auf mich zu. Einer, wahrscheinlich der ¨Chef¨, war besonders gut drauf. Er rannte immer vor mein Rad und wollte mich so wohl stoppen. Ich ließ mich nicht beirren und fuhr wie immer ruhig weiter. Immer, wenn er ausweichen musste und so in die Lage kam neben mir laufen zu müssen schob ich ihn einfach mit dem Fahrrad/Taschen bei Seite. Das Spiel ging echt ne Weile hin und her, so hatte ich das noch nicht erlebt. Vor, neben, vor und wieder neben. Da ist nen Graben, jetzt oder nie. Ich schob ihn wieder und er landete im Graben. Hm, er schaute blöd. Die anderen hielten gleich an. Ich hoffte, dass es das war. Sie kamen nicht mehr, meine Taktig ging mal wieder auf, aber dieses mal habe ich erst an meiner Kenntnis über Hunde gezweifelt.
Mein neuer Freund der LUX hat mich wieder in eine Überraschung gesendet. Es kam ein Schild, dass die Straße irgendwo etwas weiter nicht mehr weiter geht. Die nette Stimme, der Dame im LUX meine etwas anderes. Überraschungen gewohnt und mit wenig Ambitionen den ganzen Weg zurück zu fahren wollte ich erst mal schauen wie es da aussieht. Na das geht doch. Ne Leitplanke, die die Gleise der Bahn versperrt und andere Seite das gleiche. Denn Donkey bekommst du da irgendwie drüber. Nicht so leicht für meine eher schlechten Laufkünste aber es ging.
Gleich auf der andern Seite machte ich mich daran den Schlauch zu wechseln. Der Reifen lies schon wieder Luft. Man was ist das für nen Mist. Ich holte wieder so einen kleinen Draht aus dem Reifen. Ich hatte keine Lust zum flicken und wechselte schnell den Schlauch, 15 min später ging es schon weiter.
Ich landete letztendlich in Normal, was nicht normal war, dass ich schon wieder alle halbe Stunde Luft aufpumpen muss (Ist das jetzt ne Serie) und dass die Hotels/Motels hier gerade das doppelte verlangen als sonst weil hier gerade nen wichtiges Spiel ist, Football oder Baseball, keine Ahnung. Die Stadt ist voll und ich kann froh sein, dass ich mit meine Frage nach Discount 20$ erlassen bekomme. Lohnt sich übrigens im allgemeinen. Ich spare 3-5$ jeden Tag, bei 40 Tagen kommt da einiges zusammen und meine Reisekasse platzt nicht ganz so aus den Nähten. Im Motel war als erstes der Schlauch dran. Wieder nen Loch wieder son ganz feiner Draht. Die Dinger muss ich mir irgendwo in den Pannenschutz gefahren haben. Jetzt wo die Bereifung schon ziemlich abgefahren ist, fast 3000km auf sehr rauher Fahrbahn, drückten sie sich so nach und nach durch. Na ich habe noch zwei weitere gefunden und hoffe das war es. Brauche wohl wieder neue Reife für die nächste Tour.
Einen Kommentar schreiben