09. September - 11. September / Laos

 

EIN VIDEO ZU DEM WAS MIR AM HERZEN LIEGT >> KLICK HIER BITTE HELFT MIR DABEI

 

 

Hier seht ihr meine aktuelle Position.

 

 

09. September / Laos / wieder ein Jahr ohne Sie

 

Ach wie viele Jahre habe ich Annett gefragt ob sie mich heiraten will, immer kam ein nein. 

Nicht, dass sie mich nicht wollte, nein. Sie wollte nur nicht so heiraten wie ich  zu unserer Hochzeit wären über hundert Leute gekommen, bestimmt. Wir wären mit ein paar Dutzend Harleys zum Standesamt gefahren. Das war ihr einfach zu viel. Ich habe es irgendwann aufgegeben und ihr gesagt sie soll mich dann fragen wenn es soweit ist, dass sie heiraten will 

Von der Intensivstation war ich schon zwei Monate runter, die Diagnose Pflegefall schien nicht so einzutreffen wie man es Annett erst erzählte, ich stellte jeden Tag was neues an um Annett zu zeigen, dass ich noch putzmunter bin. Naja, für einen Pflegefall.

Es war um meinen Geburtstag rum, vielleicht war er es auch. Nein, Annett hat keinen Hang zur passenden Situation.  Ich denke nicht. ABER ich weiß es auch nicht. Wenn es so war erfahre ich es postwendend wenn sie das liest. Also irgendwann im Mai 2009 fragte Annett ob ich sie heiraten will. Ich traute meinen Ohren nicht, und Ringe hatte sie auch gleich dabei. Ganz einfache nur so zum fragen.

Ich glaubte es echt nicht und fragte ob sie krank ist. Sie war gleich wieder beleidigt. Da ringt sie sich schon mal durch und dann so etwas. Der Typ für die Dinge die von Herzen kommen bei uns bin ich. Sie liebt mit wirklich sehr doll; doch das auch noch zu sagen ist so schwer. Die Lippen wachsen einem in dem Augenblick zusammen. Nun hatte sie auch mal ein Herz gefasst und ich zog sie damit auf. Das Gesicht, sie schmollte, ich lachte und antwortete schnell mit "JA"

Der Rest blieb an mir hängen, ich bin der, der alles bei uns organisiert. Am 09.09.09 gab es eine Hochzeit mit vielen Überraschungen. Ich habe mich mal wieder selbst übertroffen. (ausführliches dazu findet Ihr in meinem Buch, das hoffentlich Ende Oktober erscheint)

Ja, verheiratet sind wir schon mal, dass ist jetzt durch, danke dir Puppe fürs fragen, dass du so mutig warst. DU BIST DIE GRÖSSTE !! ICH LIEBE DIR

Nun fahre ich ja jedes Jahr weg, seit 2011 reise ich mit dem Rad und seit 2012 habe ich die Weltreise vorbereitet. Ich habe Touren für die Diakonische Initiative Direkt gemacht und für Inklusion braucht Aktion. So bin ich schon vor meinem Start dieses Jahr 49.000 Kilometer nur auf Reisen unterwegs gewesen.

Ich kann nur froh sein, dass Annett mich Chaoten so nimmt wie ich bin und dass mein Freund Steffen einen guten Blumengeschmack hat. Immer am 10.06. (Da sind wir zusammen gekommen) oder am 09.09. bringt er die schönsten Sträuße bei ihr vorbei. 

Danke an Euch beide.

Aber ich habe Annett auch noch viele schöne Bilder von tollen Pflanzen am Wegesrand gesendet und ein schönes Lied von meiner Lieblingsband.

[Hört mal rein, ist schön: Klick hier

Ja, natürlich bin ich auch Rad gefahren an dem Tag, meine Gedanken kreisten aber um die letzten 22 Jahre mit ihr und ich stimmte den Song immer wieder von vorne an in der Hoffnung der Wind trägt mein Lied um die Welt.. ..

10. September / Laos / aufarbeiten 

 

Pause, ich plante eine Pause ein. Ich mag es nicht einfach so abzuhängen. Man könnte etwas verpassen. Die letzten Tage, Woche, Monate hatte ich echt viel von meinem Körper verlangt.

Schon gleich der Anfang, als ich mich von meinen beiden Begleitern Frank und Rene in Danzig verabschiedete und mit tagelangem Kampf gegen Regen und Wind in Richtung Helsinki jagte, um pünktlich Annett am Flughafen abholen zu können, kostete es mich einige Kilos. Nicht schlimm ich habe mir jeden Winter ein gutes Polster für meine Touren im Sommer zugelegt. Ich habe mir jeden Winter sechs Kilo drauf gepackt. Das ist schwer zu halten. Der Körper will dann mehr.

Jetzt bin ich an einer Schwelle angekommen wo ich bald aussehen werde wie ein typischer Radfahrer, hager, das will ich nicht. Das Bike ist mein Freund, ich stehe zu ihm. Wir sind aber Reisende und keine Radfahrer. Also Pause mit ordentlich futtern und Blog schreiben. 

Der Platz war ideal dafür, ich setze gestern noch über auf die linke Seite des Mekong. Wobei eine Situation entstand die ich hasse.

In Vietnam wurde ich mal meine Dollar los und mal nicht. In Kambodscha war es praktisch die zweite Währung, am Automaten gab es auch nur Dollar, [nbsp Landeswährung Fehlanzeige.  Hier in Laos gibt es zu 98 % keine Chance die Dollar an den Mann zu bringen. Gleich hinter der Grenze nahmen sie sie. Und auch die erste Unterkunft war noch ok. Als ich das erste Wasser kaufen wollte war aus. Landeswährung oder es gab nichts. Zum Glück hatte ich etwas Wechselgeld von der Unterkunftsrechnung. Das würde aber nicht für Getränke für etwa 90 Kilometer reichen.

Ich versuchte es an jedem größeren Stand, kein Glück, ich überlegte schon das Geld was ich für die Fähre zurück hielt auszugeben. Nein, das braucht's du sonst hängst du vielleicht am Ende des Tages fest, dachte ich mir.   

Irgendwann war ich echt fertig, ich hatte noch Wasser, ich teilte es mir ein, doch ich hätte mehr gebraucht. Ich trottete mal wieder zum Rad zurück, auch an diesem Stand ohne Erfolg,. Ich musste wohl schon ziemlich fertig ausgesehen haben, eine Frau rief mich zurück und hielt mir eine Flasche Wasser hin, ich wollte gerade den Dollar wieder aus der Hose holen." No, it s for free "  vielen Dank, ich ärgerte mich, dass ich es noch nicht geschafft hatte es mir hier in Laos anzueignen. Meine Basis ist ja immer- Danke, Bitte, Guten Tag und Auf Wiedersehen.

Abbiegen und schon war es aus mit der schönen Straße. Überall befestigte Straßen wie bei uns ist nicht selbstverständlich. Selbst in Europa nicht, Standard Straßen sind ganz normal. Wir haben es echt gut mit unseren Straßen auch wenn an einigen was gemacht werden muss. Wenn du in anderen Ländern abbiegst musst du nicht um Löcher herum fahren sondern Allrad haben. Da ist nur Schlamm. Hier hatte der Regen noch nicht seine volle Wirkung gezeigt und eine befestigte Straße setzte zum Glück wenig später ein. 

Die Fähre war endlich erreicht, jetzt rüber und dann muss der Junior uns nur noch fünf Kilometer tragen.

Gleich am ersten Anleger stand ein Schild, dass hier nur Autos rüber können, ich wollte weiter und schon winkte mich einer, wie wild, heran. 

Als ich fragte was es kostet bekam ich den 10 fachen Preis genannt wie in Vietnam und Kambodscha. Er wollte echt über drei Dollar. Ich zeigte ihm mein Geld was ich noch hatte, er winkte ab. Ich zeigte ihm Dollar, er winkte ab. Ich zog los, wollte zum anderen Steg, eine Straße weiter. Ein Schild zeigte, dass dort Mopeds und Fahrräder transportiert werden. Er ging mit dem Preis runter auch 20.000 Kip, etwa 2,50 $. Ich hatte es nicht, doch gut zu wissen, dass der Preis sinkt.

Am anderen Steg waren es auch 20.000 Kip. Ich bekam mit wie eine Frau nur 6000 mit einem Moped bezahlte. Ich hätte vor Wut heulen können, ich hatte den Ausländer Aufschlag. Ich kotze bei sowas. Sie begründen es damit, dass wir mehr Geld verdienen. In Ägypten bist du nur um den Aufschlag rum gekommen wenn du gesagt hast, dass du in dem Land lebst und arbeitest.
Nun hatte ich aber noch immer kein Geld. Der Kurs ist etwa ein Dollar zu 8.000 Kip. Eine Frau bot mir an 50.000 zu geben und die Überfahrt zu bezahlen. Die 10.000 Kip weniger gingen in Ordnung aber ich glaube sie hat weniger für die Überfahrt bezahlt. Ich hockte mit drei weiteren Personen in einer winzigen Nussschale und sah den mächtigen Strudeln im Mekong zu. Ich hatte das Gefühl man hatte mich gerollt. Hm.....

Na das war gestern, heute sitze ich unter einem kleinen Dach mit Ventilator und schreibe mal wieder Blog. Wenn ich gerade nicht schreibe dann gibt es garantiert was zu Essen. Suppe, Huhn und Reis, ich muss essen.....

 

11. September/ Laos / Abschied

 

Abschied mit Bild, der Chef der Anlage, seine Frau und alle die dort arbeiten haben sich echt ins Zeug gelegt, um dass es mir gut geht, der Chef persönlich ist mit mir zu einem Bankautomaten gefahren. Ich habe ihnen dann auch gezeigt was ich so die letzten Monate getrieben habe. Na da musste ich dann aber am nächsten Tag gleich noch ein Bild machen. Der Chef und seine Frau wollten unbedingt eins, ich war doch so eine wichtige Person. Hm. Am morgen nach dem Frühstück mobilisierte ich alle die,die ich von der Belegschaft traf und machte ein Bild mit allen. 
Eine tolle kleine Anlage am Mekong, echt der richtige Ort zum schreiben. So einen Ort für mein nächstes Buch, das wäre es...

Meine nächste Unterkunft war nur 43 Kilometer weiter, es passte nicht anders und ich wollte mich noch etwas ausruhen für die nächsten Tage, es wird hart bis ich in Vieniane bin....


Am 30.September und am 02. Oktober haben wir übrigens schon neue Termine für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....

 

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