12. Dezember - 13. Dezember / Australien
Mit dem Fahrrad durch Australien
Hier seht ihr meine aktuelle Position.
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12. Dezember / Australien / SBS auf Sendung
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Heute bin ich mal wieder im Radio, seit meiner Abreise etwas was wir regelmäßig machen, ich berichte auf verschiedenen Sendern von meinen Erlebnissen. Im Radio, in Australien, dass hätte ich vor einem Jahr, auch bei uns, niemals gedacht. Radler Svente, radelt um die Welt und berichtet davon meistens live den Zuhörern. Spitze.
Heute sollte es zu SBS gehen, ein großer Australischer Sender der auch eine Sendung für Deutsche hat, da passe ich doch rein, ein Deutscher mit dem Fahrrad in Australien. Das passt sogar gut.
Der Weg zum Sender wer leicht zu finden, Mapsi hatte wie (fast) immer alles im Griff, ich musste nur wieder auf ihre Stimme achten.
Das Zentrum von Melbourne bildet der moderne Federation-Square-Komplex mit Plätzen, Bars und Restaurants am Fluss Yarra. Ich sah nicht durch, viele ¨kleinere¨ Häuser bildeten letztendlich den Platz, meine Augen spielten verrückt. So viel auf einmal ist der Grund warum ich zu Bahnhöfen und auf Flughäfen immer eine Stunde früher fahre, ich brauche eben länger zum orientieren, aber andere haben das auch ohne Behinderung.
Es gestaltete sich etwas schwierig, kaum Plätze für Fahrräder und als ich dann einen an der Absperrung zur Straße, da standen schon andere die wohl verzweifelt gesucht hatten, mir meine Tasche schnappte, wo schon meine Polsterfolie und genügend Wasser drin war, es war heiß, torkelte ich durch die Gänge. Wenn ich nur auf einer Seite ein Gewicht habe, dann kommt sich das Gleichgewicht wohl verarscht vor.
Ich drehte eine Rund nach der anderen, ich fand das Studio nicht. Ich war mittlerweile 30 Minuten drüber, ich hatte eine Telefonnummer aber meine Karte war nur fürs Internet. Ich wollte zurück auf den Platz und schauen ob ich eine Telefonzelle finde. Da sah ich in großen Buchstaben SBS an einem der Häuser, nicht zu übersehen. Naja, ich habe eben den Ausweiß nicht umsonst bekommen.
Zurück und ab zur Anmeldung, Adrian wartete schon auf mich, er sah es aber gelassen. Ab ins Studio und schon zeichneten wir auf. Nach fast einer Stunde meinte er, dass wir leider aufhören müssen, er hat nicht mehr Sendezeit. Gerne hätte er meinen Geschichten noch länger zugehört.
Wir redeten noch etwas über Land und Leute und was man sonst noch so treibt. Er bedankte sich für meine Zeit und ich sagte, dass ich derjenige bin der Danken muss. Hilfe für eine Sache ist nicht so selbstverständlich.
Alles gekauft? Nein du brauchst doch noch Frischhaltefolie. Die kommt immer noch um meinen Fahrradsack rum, trotz dieser hat er schon ganz schön gelitten. Überall sind kleine Löcher und Risse. Ich hoffe er hält diese Reise noch durch.
Folie holte ich in dem kleinen ¨Tante Emma¨ Laden bei Abbi um die Ecke. Hier bekamm ich auch zwei Kartons die ich zusätzlich immer noch als Schutz mit anbringe.
Ein kurzer Anruf bei meinen tollen Gastgebern und die Frage ob ich noch etwas zum Abendbrot mitbringen soll ergab, dass das Abendessen mit tollen Menschen schon organisiert ist.
Eigentlich wollte ich noch Briefmarken haben, die Post hatte zu. Naja dann hebe ich eben zu meinen Karten aus Singapur nun auch noch welche aus Melbourne...auf.
Abbis Familie ist toll, der Jüngste, etwa 4 Jahre hat mich am meisten überrascht. Er spielte und erzählte mir so ganz nebenbei, dass er jetzt erst einmal Pause machen muss. Er müsse nämlich den Tag retten und das ist anstrengend. Boh wie cool ist das denn, wie kommt ein Kind in dem Alter auf so eine Geschichte.
Das Abendessen war super, wir haben wieder über alles mögliche geredet. Eine Freundin von Abbi war auch noch dabei, sie ist auch Gast der Familie. Sie nimmt gerade an einem Kurs zur Weiterbildung teil und ist über die Tage auch im Haus. Gut wenn man mit Leuten zusammen sitzt die das Land kennen, und gut wenn es Ausländer sind und Einheimische. Als Deutscher empfindet man das Land doch anders als jemand der hier aufgewachsen ist.
Nach und nach gingen alle ins Bett. Ich bedankte mich bei jedem einzelnen für zwei tolle Tage und schrieb noch schnell einen Blog.
13. Dezember/ Australien - Neuseeland / Auf in das nächste Land
Abbi hat mich zum Flughafen gebracht, den Vormittag verbrachte ich damit den Junior zu verpacken. Polsterfolie, Pappe drüber an den empfindlichen Stellen, den Fahrradsack drüber und Folie drum. Das Fahrrad ist als solches zu erkennen, wird so hoffentlich besser behandelt als ein großer Karton, und es ist echt gut gesichert. Mit Kartons habe ich keine guten Erfahrungen, sie sind meist aufgerissen an den Seiten und irgendwelche Teile vom Rad schauen raus. Am schlimmsten war mal, dass eine Gabel zur Hälfte raus schaute, ich musste das Vorderrad ausbauen und so war die Gabel ungeschützt im Karton. Ich versuche immer Fluggesellschaften zu finden die nicht auf einen Karton bestehen. Die gibt es leider.
Als Abbi um 14:00 Uhr pünktlich zur Abfahrt da war zog ich mir gerade die Schuhe wieder an. Ich hatte noch etwas am Blog gearbeitet nachdem das Auto schon mit dem Rad und dem Gepäck beladen war.
Auf dem Weg zum Flughafen sprachen wir über Abbis Kindheit. Mich interessierte sehr wie Kinder aufwachsen die überall damit rechnen müssen auf giftige Tiere zu stoßen.
Sie erzählte mir einige Geschichten, dass ihre Mutter als Tierärztin das Glück hatte Serum im Haus zu haben. Ansonsten muss man echt warten bis ein Hubschrauber Hilfe bringt. In ihrer Familie wurde nur ihr Bruder mal gebissen. Sie wissen aber noch nicht einmal von was, es war beim Radfahren. Das Bein wurde nach der Ankunft dick. Bei Schlangenbissen sollte man wissen welche Schlange es war, dann kann man das Serum bestimmen was nötig ist. Ihrem Bruder ist nichts passiert. Es gibt wohl jetzt auch ein Serum was bei allen Schlangen hilft. Das hört sich gut an
Was mich aber am meisten faszinierte war ihre Geschichte über hohes Gras, man soll niemals durch solches gehen. Das hatte ich als Tipp schon einmal in der Nähe von Kingman, auf dem Weg zum Grand Canyon bekommen. Ein echt verrückter Typ mit nur einem Bein warnte mich vor hohem Gras. Er selbst war auch ein Reisender. Er reiste zwei Jahre mit seiner Frau, vier Pferden und zwei Hunden im Planwagen durch die Staaten. Er meinte die Schlangen können sich im hohen Gras gut verstecken und von der Sonne wärmen lassen. Das waren auch die Worte von meiner Gastgeberin.
Die Faszination war aber nicht, dass sie Schlangen im Gras vermuten musste. Abbi erzählt mir, dass sie auf einem Besuch in Deutschland, ihr Mann ist ja Deutscher, einmal vor einer wunderschönen Sommerwiese mit wunderbar hohem Gras stand und sich nicht hinein traute. Ich unterbrach sie gleich und sagte, dass es nichts schöneres gibt als sich irgendwo auf der Wiese ins Gras zu legen und einfach weg zu sein.
Sie bestätigte genau das, sie hatte nach einiger Überwindung diese tolle Erfahrung gemacht.
Check in, die Daten waren ja alle im Computer, der Pass genügte. Die nette Dame fragte mich nach meinem Ticket raus aus Neuseeland, ich sagte, dass ich dieses noch nicht habe, da ich nicht weiß wie lange ich bleiben werde.
Sie meinte, dass sie mich so nicht fliegen lassen darf. Ich machte große Augen und konnte es nicht fassen. Sie schaute noch einmal auf meinen Pass, schaute auf die Bestimmungen für Deutsche und bestätigte, das schon Gesagte. Warum wieder ich. Ich hatte extra noch einmal im Netz nachgeschaut was man braucht für die Einreise. Es stand nur drin, dass man ein Visum für 90 Tage bei Einreise bekommt.
Tja, ich sollte schnell einen Flug buchen und gut. Also an den Rand mit meinem ganzen Gerödel und Telefon raus.
Bei AirAsia hatte ich schon nach einem Flug geschaut. Die sind echt preiswert. Es dauert nur ewig bis alles eingetragen ist, sie machen jeden Schritt extra fest. Gut ist aber, dass du Sportgepäck und auch normales Gepäck was du mehr hast gleich angeben kannst. Keine blöden Anrufe hinterher mit Anmelden und bezahlen am Flughafen. Blöd ist wenn du das Rad dann nicht mitnehmen willst, dann hast du schon bezahlt. Ich finde es besser so. Was nervig ist, sind die anderen Schritte, Sitz nach Wahl und Essen und und. Es dauert ewig. Am Ende muss dann die Kreditkarte eingegeben werden und ab.
Meine Bank wollte mal wieder, dass ich die Buchung verifiziere, das machen sie von Zeit zu Zeit. So sichern sie sich ein wenig ab, dass keiner meine Karte im Ausland für größere Dinge nutzt. Warum gerade hier und jetzt?
In Australien, funktioniert meine deutsche Telefonkarte nicht. Ich habe ein Telefon für zwei Karten, genau für solche Fälle. Irgendwie haben die hier aber ein anderes System. Das Ganze bedeutete, dass ich keine TAN auf meine Nummer gesendet bekommen konnte um damit die Buchung zu bestätigen. Meine Karte war für diese Aktion also nicht brauchbar. Mir lief der Schweiß den Rücken runter.was nun? Ich war glücklich, dass Annett nicht dabei gewesen ist, sie hätte spätestens jetzt Panik geschoben. Also gut, wenn dir hier jemand einen Rat geben kann, dann ja wohl die Damen am Check in. Ich wartete kurz bis die Frau die meinen Vorgang nun schon kannte frei war und schlüpfte schnell von der Seite wieder durch. Ich erklärte alles und sie meinte, dass sie nicht weiß was wir machen können. Sie rief ihren Chef...
Ich empfinde nichts schlimmer als ohne Zeit warten zu müssen, gut, dass ich so früh da war. Der Manager kam, ich erklärte ihm alles und er schaute auch noch mal im Computer nach. Schön, dass er jetzt die Sache bestätigt hatte, dafür hätte er sich nicht hierher bemühen müssen. Ich erklärte ihm noch mal, dass ich eine Kreditkarte habe aber nicht buchen kann. Ich fragte ihn ob ich mit Virgin Airlines von Auckland nach Cebu fliegen kann. Nein das bedienen sie nicht. Was jetzt? Er meinte ganz gelassen, dass ich dann wohl nicht fliegen kann. Ich fragte ob man nicht irgendwo einen Flug buchen kann. Er verwies mich auf ein Reisebüro in der Mitte der Halle. Ich fragte wie viel Zeit ich noch hätte. Dreißig Minuten war die Antwort.Ich fragte ob ich den Wagen mit meiner Tasche und dem Fahrrad kurz hier lassen könne. Auf keinen Fall, das verstößt gegen die Bestimmungen. Ich musste mit dem Wagen wo ein Fahrrad, das etwas zwei Meter lang ist und quer drauf stand los. Ich habe noch nie so oft Sorry gesagt um irgendwo durch zu kommen. Die Zeit rannte.
Am Schalter angekommen erklärte ich, dass ich gerne den Flug buchen würde den ich schon über AirAsia raus gesucht hatte. Die Dame am Schalter versuchte sich auf die Seite einzuloggen, fast im selben Atemzug meinte sie, dass die Seite sehr langsam ist und gerade nichts geht. Sie versuchte es über Philippin Airlines. Das ging, ich hatte aber das Rad nicht mit im Gepäck und der Flug war trotzdem noch fast 300 Euro teurer. So ein Mist, mit der Fliegerei verliere ich ständig Geld. Erst das mit dem Übergepäck und jetzt das. Ich habe hierbei schon 650 Euro drauf gezahlt.
Zurück, jetzt nahm ich auf die Leute die mich mit meinem überbreitem Gepäck sahen aber stur weiter gingen keine Rücksicht mehr, ich musste zurück zum Schalter und hatte nicht die Zeit jedem der nicht mal eine Sekunde warten konnte passieren zu lassen.
Am Schalter angekommen ging jetzt alles sehr schnell, zum Glück. Blöd war nur, dass das Rad zu einer anderen Stelle musste und ich nun nicht mehr die Tasche hatte, ich stelle sie immer unter das Fahrrad auf den Wagen um das Fahrrad ober drauf stellen zu können, sonst würde es einfach mit den Rädern auf dem Boden stehen und der Wagen wäre unter dem Tretlager. Es würde also nicht auf dem Wagen stehen weil es zu hoch ist.
Ich musste das Rad tragen, einem Mann hinterher der feststellte, dass wir wenig Zeit haben aber nicht auf die Idee kam mir zu helfen. Ich muss ziemlich lustig ausgesehen haben. Ich mit Problemen mit dem Gleichgewicht trug ein Fahrrad durch die Gegend. Naja es ging.
Nun sollte das Fahrrad noch durchleuchtet werden. Eine Frau meinte, das Rad muss auf das Laufband und durch den Kasten um es zu durchleuchten. Ich grinste eher vor Wut, dass sie nicht begreifen wollte, dass es nicht dadurch passt. Wir diskutierten, ich legte schließlich das Rad aufs Band, sie sollte es selbst sehn, vielleicht glaubt sie sich selbst. Fahrrad hier hoch, da hoch hier runter und so weiter, es passte nicht. Jetzt grinste ich wieder aber eher weil sie merkte, dass es nicht geht. Hatten wir das nicht eben in unserem Gespräch. Sie wollte gerade zu etwas neuem ansetzen, das muss da aber durch. Ihr Kollege nahm das Rad runter und wünschte mir einen guten Flug.
Nun noch schnell zum Gate 7, Passkontrolle und das Handgepäck durchleuchten. Fliegen heute wirklich alle Menschen dieser Erde von Melbourne los? Ich hatte das Gefühl es geht nicht voran.
Am Ende hatte ich noch Zeit mir eine Cola zu kaufen und zur Toilette zu gehen. Boh was für ein Horror......
Aber das Beste kommt noch, da ich aber erst um 23:55 Uhr gelandet bin gehört in den nächsten Tag.
Am 06. Januar haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....
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Kommentar von Claudia Harfst |
Wow, das mit den Weiter-Flügen war ja noch aufregender, als du erwähnt hattest. Meine Güte! Hast du das in NZ jetzt klären können mit der Fahrrad-Mitnahme? Wie schön, dass du Abbi und ihre Familie getroffen hast. Sie war vor vielen Jahren mal meine wunderbare Kollegin im Schroedel-Verlag Hannover. Immer positiv, gut gelaunt und hilfreich! – Dann weiter gute Reise in NZ!
Antwort von Sven Marx
Ja, sie strahlt Lebensfreude aus. Die ganze Familie ist echt toll.
Das mit dem Junior ist jetzt geklärt, meine alte Chefin und gute Freundin hat mich gut unterstützt. Zu ihnen auf die Tauchbasis fliege ich am 12.