13. April / Route 66 / Erster Kontakt mit der Polizei.

Es lief echt gut an. Der LUX wollte mich wieder über Land senden, dieses mal war ich vorgewarnt den ich habe die Strecke bei Google auch eingegeben und siehe da, da gibt es keine Straßen. Egal auf Radwegen in Europa gibt es auch Passagen mit Sandwegen. Ich wollte wissen was geht der Interstat war nicht so weit weg, praktisch mein Backup falls ich Hilfe bräuchte und ich konnte mal testen ob meine Berechnungen zwecks Wasser stimmten.In ein Wadi wird er mich ja hoffentlich nicht ehr senden, bin ja nun laut den Einstellungen kein Wandersmann mehr.
 
Munter fuhr ich Früh los, erstmal Wasser holen. Die Automaten hier sind cool für 25Cent kannst du fast 4 Liter Wasser in deinen Kanister tun.  Praktisch weil immer offen und preiswert.
 
Dann ging es auf Tour: Gleich nach etwa 20min kam die erste Baustelle, die Straße war geschossen, um die Zeit ist zum Glück noch keiner da der dich weg schickt. Durch und weiter. Das ging bis zur nächsten Sperrung; da sah es schon anders aus. Die Polizei war vor Ort. Hm, es waren Schilder aufgestellt, dass man sich zum passieren ausweisen muss. Ist wohl der Zugang zu irgend einer Firma. Warum die die Straße für sich beanspruchen können und gleich noch Polizei für Kontrollen zur Verfügung bekommen weiß der Geier. Die Straße ist jedenfalls dauerhaft für den Durchgangsverkehr gesperrt. Der Fairness halber muss ich sagen, dass der LUX ein ausgewachsener Outdoor Hase ist, wie er ja schon bewiesen hat. Er sagt dir was vorhanden ist, was geht ist dir überlassen. Gleich zum Anfag wird dir gezeigt, dass du dich immer an Recht und Ordnung halten sollst. Hm, ok hier kommst du nicht einfach so durch wie an der Sperrung. Nach Fragen woher und wohin und ach ist ja – interessant, kam der Hinweis ich solle ein Stück zu der Brücke zurück fahren und mich auf den Interstat 40 begeben. Ich fragte >>Darf ich da mit dem Fahrrad rauf?<< Die Antwort >>Ja das geht<< Cool. Gute Reise, nen schönen Tag noch und die erste Begegnung mit der Staatsmacht verlief sehr freundliche.
 
Jetzt hatte ich die Hoffnung, dass ich auch auf den 15er Richtung Vegas fahren kann. Rauf auf den 40er und die erste wieder runter. Ich landete wieder auf der Route 66 . Auch gut die führt zwar nich bis Vegas aber ist erstmal schön zu sehen was noch da ist bzw. was alles nicht mehr. Viele leerstehende Häuse, Tankstellen und Geschäfte; Wahnsinn alles verlassen. In ein paar echt ärmlichen Hütten lebten noch Menschen, das erinnerte mit an meine Tour durch Russland und Rumänien. Die Armut da hat ein genauso verheerendes Gesicht.
 
Irgendwann kam ich an die Stelle wo der LUX und Maps geteilter Meinung waren. Es war eine Straße vorhanden. Eine Straße alla Lettland, da gabs das echt viel, eine Sandstraße. Sandstraßen sind ganz toll, da wo sie fest sind, sind es Wellen in ganz kurzen Abständen. Eigentlich sollte man da mit Vollgas drüber aber mit nem voll beladenen Fahrrad nimmst du jede Welle mit, da fallen dir die Plomben aus den Zähnen. Wo sie nicht fest sind ist der Sand so locker, dass du so schnell versinkst, dass du Glück hast wenn du das Rad schnell noch halten kannst.
 
Alles in allem ging das dann 15km so. Absteigen, schieben, 10-50m fahren und von vorn. Naja. Ich war ja da um zusehen wieviel Wasser ich brauche. Nach der Tour gestern in die Wüste nahm ich die Gelegenheit heute gleich wahr um mich weiter zu bilden. Ich hatte 8 Liter Wasser mit und zwei Liter Energie-Drinks.
 
Pro Stunde habe ich 1 Liter Wasser gerechnet. Heißt ich hatte also acht Stunden Zeit bis zu nächsten ¨Wasserloch¨.
 
Gestern hatte ich entschieden zu wenig getrunken; meine Haut war so elastisch wie warmer Käse, meine Lippen waren total rauh und als ich pinkeln war sah der Urin dunkelgelb aus. Alles keine guten Zeichen. Mein Plan mit dem Wasser ging auf, was nicht so toll war, war die verlorene Zeit durch die Schieberei. Endlich war ich wieder aus der Wüste raus und auf ner fernünftigen Straße da kam auch gleich nen Markt. Ich fragte ob er auch so einen tollen Automaten hat. Nee, nur Flaschen. Aber warte mal, er gab mir das Wasser für den Kanister von einem Spender so, ohne Bezahlung. Wieder, woher und wohin, alles Gute. >>Ach eine Frage noch. Kommt hier hinter dem Markt eine Straße? – Mein Navi sagt das<< Er meine >>Hm, eine Straße würde ich das nicht nennen<< Fahre auf der Intersat. Aber sei Vorsichtig >> Some drivers are silly<< Kann ich da fahren? Ja da fahren ganz oft Leute mit dem Rad lang. Meinte er. Ha, cool. Ich fuhr wieder auf die andere Seite der Brücke. Die erste Auffahrt wo ich nicht nach nen Schild geschaut habe und hier geht es rauf. Yah. Ich hatte noch knapp 50 km zu fahren, das geht auf so einem Seitenstreifen natürlich ganz schnell. Jetzt bin ich in Baker im einzigen noch offenen Motel, alle anderen sind pleite. Angebot und Nachfrage, habe für nen Loch 60$ bezahlt und das war schon der Freundschaftspreis, kostet eigentlich 70. Pah, hatte erst überlegt weiter zu düsen, Vegas ist aber noch zu weit weg.  Na nun ist es so. Morgen komme ich hoffentlich in Las Vegas an.

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