14. Januar - 24. Januar / Philippinen

Einblicke in das Leben eines ehemaligen Tauchers

 

 

Hier seht ihr meine aktuelle Position.

 

ÜBRIGENS IST MEIN BUCH VERÖFFENTLICHT. 
Eine Leseprobe zu meinem Buch findet ihr  HIER und könnt es gleich bestellen wenn ihr wollt.

 

Hier ist ein Link für ein tolles Video über Camiguin, eine absolute Trauminsel und alles was ihr da seht haben mir die Beiden gezeigt, ja und sogar die Unterwasserwelt. Nach fast zehn Jahren ohne diese faszinierende Welt durfte ich mal wieder das Gefühl genießen zu schweben. Echt stark.

Zum Video hier

Zum Resort hier

 

Sonntag, 14.1.18 7  / Camiguin-Philippinen / Tuasan Falls, Balai sa Babai for Coktail, La Dolce Vita Pizza

Also als aller erstes schaut euch mal das Video zu der Insel an. Ich habe alle diese tollen Plätze gesehen, Sabine und Gabriel haben für mich das Rundum sorglos Paket besorgt.
Um uns an die Insel gewöhnen zu können gab es erst einmal leichte Kost. Es ging etwas ins innere der Insel und auf einer Insel mit sieben Vulkanen gibt es natürlich auch einige Wasserfälle. Der Weg dahin war schon klasse, eine Straße quer durch den Dschungel, also auch etwas für Typen wie mich, schlecht zu Fuß und so. 
Hier ein Bild mit Wasserbullen und Karren, da eins mit Bine und Gabriel am Wasserfall und ab in eine Bar am Strand. Die Bar ist in einer Anlage zum träumen, eigentlich ist hier alles ein Traum. 
Wer so viel unterwegs ist, ich war ja mit Gabriel auch schon auf seiner Morgenrunde unterwegs, wir haben nach dem Boot geschaut, es sind ein paar Sachen zu machen, der letzte Sturm hat mit ihm etwas auf und ab und dann raus aus dem Wasser gespielt, hat Hunger.
Ich bin echt kein Feinschmecker, Essen muss ordentlich gemacht sein, nicht wie früher bei unseren Omas und Müttern alles zerkocht, man musste sich ja auch noch um den Haushalt kümmern. Aber Pizza ist eine heilige Sache. Seit wir jedes Jahe zu unseren Brüdern (ein Ableger unseres Motorradclubs) nach Italien gefahren sind und dort in Restaurants waren wo die einheimischen in kleinen Bergdörfern die beste Pizza im Umkreis von 100 Kilometern bestellen, bin ich da ganz eigen. Horror ist Pizza wie sie die Amerikaner machen, schön fetter Boden und im Rand am besten noch Käse.
Hier machte ein Italiener die Pizza, der Laden war voll und ich konnte mich nicht entscheiden. Ein schöner dünner Boden und genau so, dass er nicht zerbröselt aber auch nicht labrig ist. Hammer. 
Zum Abschluss des Abends gab es noch ein absolutes Highlight - Shisha auf der Terrasse der beiden mit Blick aufs Meer, naja fast, es war schon dunkel... 

Montag, 15.1.18 / Camiguin-Philippinen / Massage und Ardent Hot Springs (heißeQuellen)

Die beiden haben etwas in den letzten Jahren gelernt. Es muss auch mal etwas Belohnung für harte Arbeit geben. 
Wir haben uns in der Tauchbasis in der Makadi Bay (Ägypten) kennengelernt. Damals haben sie die Basis dort geleitet. Man nannte diese Basis Weltweit die Taucherfabrik. Kurse mit 30 Tauchern waren nichts wovon man träumte. 
Die Basis für einige Leute als Start in eine andere Welt, man konnte dort gut Geld sparen für die Zukunft. Bei den Beiden ist ihr super Resort dabei übrig geblieben, naja erst einmal haben sie ein paar Jahre nur auf der Insel hier gelebt. Sie haben sich von der Trettmühle in Ägypten erholt. 
Jetzt machen sie auch mal einen Tag in der Woche frei und lassen sich bei Massagen und einer kleinen Runde über die Insel mit nem kleinen Drink hier und gutem Essen da, das Leben wie ein Geschenk gefallen. 
Sie fragten ob ich nicht auch mal eine Massage möchte und ich sagte nicht nein. Hier in Asien hat man Ahnung von Massagen, echt etwas zum genießen. 90 Minuten für mehr als wenig Geld, dass ich auch noch nicht einmal bezahlen musste. 
Gabriel kümmert sich um alles was die Basis benötig um zu laufen und Biene macht die Sachen im Büro, sie teilte sich die Arbeit einfach so ein, dass wir losziehen konnten. 
Die heißen Quellen waren angesagt. Ich wollte da eigentlich nicht hin. Ich kann nicht einmal in eine Badewanne mit zu warmen Wasser. Ich habe mich als Kind mal verbrüht und mein Körper hat daraus gelernt, dass man da sehr vorsichtig sein muss. Naja, die Quellen waren nicht heiß, eher warm und es gab auch noch einen Tropenregen, mit diesen riesigen Wassertropfen oben drauf. Das Wasser war aber so warm, dass wir ewig im Wasser hingen und uns über den Sinn des Lebens unterhielten. Über das Reisen und die begrenzte Zeit im Leben.
Der Tag war fast rum, boh, die Zeit vergeht auf einer Trauminsel noch schneller. Abendbrot gab es im Restaurant des Resorts, lecker. Ja und danach eine Shisha auf der Terrasse mit ohne Meerblick weil es dunkel war. 

Dienstag, 16.1.18 / Camiguin-Philippinen / Rainy Day  - Office Time

Ein ganzer Tag Regen, aber nicht schlimm, Biene hatte im Büro zu tun, Gabriele machte ein paar Besorgungen und ich arbeitete an meiner Zukunft. Das Buch steht kurz vor seiner Veröffentlichung. Claudia, eine Facebook-Freundin, irre wie sich hier manche Dinge entwickeln, hat mir echt bei den letzten Arbeiten sehr geholfen. Seit meinem Start Ende April 2017 war nicht mehr so viel passiert, eigentlich sollte das Buch vorher auf dem Markt sein. Na nun hat mir das Schicksal einen Buchengel gesendet. Sie hat mit Hochdruck gearbeitet und echt eine Wahnsinns Arbeit geleistet. Wenn es das zweite Buch gibt ist sie zum Glück wieder im Boot. Ich habe natürlich gleich gefragt. So gute Leute in Form von kleinen Engeln findet man nicht so oft.
Mittag gab es auf der Terrasse der Beiden und siehe da, da war das Meer, gleich da hinter den Bäumen, unten am Fusse des Berges. Einfach toll...
Wieder rüber in meine Backpacker Hütte. Eine Haus mit einer kleinen offenen Küche drei Zimmern mit eigenem Bad und Dusche im Stil der Einheimischen. Cool und für die Leute die mit dem Rucksack unterwegs sind und Geld sparen müssen mehr als cool. Aber am besten an dem Haus ist, dass es einen Hund hat, er gehört eigentlich zum Nachbarn, er fühlt sich hier aber wohler. Ein kleiner Racker der immer spielen will. Ich finde diese Straßenhunde prima, sie haben ein ganz tolles Sozialverhalten. Man sollte die Hunde bei uns nicht schon nach acht Wochen von den Eltern weg holen oder als Mensch mehr über die Sprache dieses treuen Begleiters lernen. Hunde sind keine Menschen.... 

Mittwoch 17.1.18 / Camiguin-Philippinen / White Island, Baden

White Island ist natürlich auch in dem Video. Eigentlich ist es nichts besonderes, eben eine Sandbank die aus dem Wasser schaut, in der Ostsee haben wir hunderte davon, wenn Ebbe ist kann man sie sehen und drauf stehen. 
Na ganz so einfach ist es dann doch nicht Svente alter Racker. Diese Sandbank zeichnet sich schon durch ihren echt tollen weißen Sand ab und sie ist auch nicht nur da wenn mal wieder Ebbe ist. Man kann diesen tollen Ort sogar von den Bergen aus sehen. Weiß leuchten, im türkis blauen Wasser. Hammer, Annett würde wieder sagen ¨ Oh, schön¨ man was für eine Wasserratte. Das hat sie wohl von ihrer Mutter. Ich sende meiner Schwiegermutter immer Videos auf Whatsapp wenn ich wieder einen schönen Strand gefunden habe mit tollen Wellen. Eigentlich würde schon das Rauschen des Meeres reichen. Sie ist verrückt danach.

Am besten an der Insel ist aber, dass man da mit einem der einheimischen Boote rüber fährt, die Dinger sind schon abenteuerlich. Ein Rahmen aus ein paar Leisten, Pressholzplatten drauf, rechts und links ein paar Bambusstangen um das ganze stabil zu machen, ein Dach drüber und fertig. Ach nee, die Leiter noch was wohl das stabilste an so einem Boot ist. 
Man gibt dir beim Einsteigen die Hand, weil an dem Geländer was vorhanden ist kann man sich nicht wirklich festhalten, ist eben alles Leichtbauweise. Das was wohl am meisten an ein Boot wie wir es aus unseren Breitengraden kennen erinnert ist der Motor. Andere Länder andere Sitten. Es schwimmt, das auch noch gut und schnell. So soll es sein.
Das Wasser war warm, ich hatte ein Shirt drüber und einen Hut auf. Sonnenschutz war gegeben und so philosophierten wir wieder über den Sinn des Lebens. Nicht schlecht so philosophieren. Vielleicht werde ich ja doch noch Philosoph... 

Donnerstag 18.1.18 / Camiguin-Philippinen / Inselrunde: Katibawasan Waterfall, Zipline und lunch in der Lagune, Katunggan Mangrove Park, Fish-spa bei St. Nino cold springs

Ein voll gepackter Tag. Mein Guide Sabine hat sich an diesem Tag schon echt selbst übertroffen. Als erstes ging es zu dem 72 Meter hohen Wasserfall. Einem der kein räumliches Sehen hat kann man ja viel erzählen, das waren nie 72 m. Ich musste mich irgendwie überzeugen ob sie mir die Wahrheit sagte oder nur auftrumpfen wollte, was sie doch für eine tolle Insel haben. Als Dachdecker musste ich oft schätzen wie hoch Häuser sind. Damals konnte ich meinen Augen noch vertrauen, aber ich habe damals schon einen Trick angewendet. Man sucht sich ein Objekt von dem man etwas weiß wie groß es ist. In dem Fall ein Mann der am Fuß des Wasserfalls stand. Mit Daumen und Zeigefinger nahm ich seine Größe ab. So ein Mann ist etwa 1.80 m etwas drauf geben. Also finger ein kleines Stück weiter auseinander und du hast zwei Meter. Mit dem Maß gehst du auf den Wasserfall, jetzt misst du dir 10 Meter ab. Einfach fünf mal die zwei Meter. So und nun mit dem Abstand von Daumen und Zeigefinger von 10 Metern in den Wasserfall und wenn das jetzt siebenmal geht dann hast du 70 m. Es sollte ein wenig übrig bleiben, sind ja 72 m gewesen. 
Na ich hoffe euch raucht jetzt nicht der Kopf.

Der Höhepunkt des Tages war wohl das Fliegen über die Bucht. Rann an die Leine und los. Man sollte nicht zu viel denken sonst kann so ein Spaß schnell ohne Spaß enden. 
Der Bruder von Biene hat das wohl auch mal mit ihr gemacht und als sie schon in den Halterungen lagen und das Tor geöffnet wurde um über das Wasser in, ich denke, 30 Meter Höhe, zu jagen da fragte er sie ob sie denkt, dass man hier auch Abnahmen vom TÜV kennt. Zu spät, sie waren unterwegs. Es sollte nicht immer alles hinterfragt werden. Irgendwie hat man früher Baumhäuser gebaut und maximal dabei einen schmerzenden Splitter im Finger gehabt. Heute werden Spielplätze vom TÜV in Deutschland regelmäßig kontrolliert. Für ein Baumhaus muss man bestimmt erst eine Genehmigung einholen und Pläne einreichen. Mann oh Mann leben wir sicher....

Hunger, ist ein schlechter Begleiter und darum gab es vor der nächsten Station noch ein Essen direkt in der Bucht. Immer wenn du einen Satz angefangen hast und sich wieder welche in die Tiefe stürzten musstest du erst einmal stoppen und über das tolle Gefühl noch einmal reden. Das mache ich auf jeden Fall noch einmal. UND DU MUSST MIT ANNETT. Echt cool und du kannst das. Denke mal dran wie du Angst vor dem Kletterwald hattest und was wir dann gelacht haben. Ich ohne räumliches Sehen auf den nächsten Baum, rutschend am Seil, zu rasend. Das machen wir Kleene.

Was ich auch schon immer mal machen wollte ist die Füsse in ein Becken mit Fischen halten und die Haut pflegen lassen. Das war ein tolles Gefühl, du spürst, dass was passiert aber es ist nicht doll. Das scharfe daran war, dass es Guppies waren, dieser Zierfisch für Kinder gut geeignet weil er alles überlebt, selbst wochenlanges nicht reinigen des Wassers macht nichts. Ich habe sie nur daran erkannt weil auch Männchen dabei waren. Die sind super bunt und fallen voll auf. Wie überall in der Tierwelt sehen die Männchen prächtig aus.... 

 

Freitag 19.1.18 / Camiguin-Philippinen / Tauchen am Hausriff

Im November 2008 war ich zum letzten Mal tauchen, damals hatte ich schon immer Schwindelanfälle und mir war oft übel zumute. 
Ich hatte nach meiner Diagnose Pflegefall von jetzt auf gleich mein altes Leben aufgegeben. Mir wurde in der REHA schnell klar, dass ich erst einmal vernünftig an der Bettkante sitzen sollte und mit Messer und Gabel essen, bevor ich mir Gedanken über eine Tour auf meiner Harley oder einem Tauchgang in extreme Tiefen mache. Ich war im Arsch und selbst Radfahren war so weit weg wie die nächste Milchstraße. Leben, einfach nur leben wollte ich, der Rest würde sich finden.
Nun war es soweit. Gabriel hatte mir gesagt, dass er mit mir tauchen würde wenn ich das will. Das war eine große Verantwortung die Er da übernahm. Der Arzt der meine Bestrahlung des Resttumors überwachte meinte mal er könne sich vorstellen, dass ich so Tauchgänge bis 12 Meter machen könnte. Naja, ich war zum Ende meiner Karriere als Tauchlehrer in anderen Bereichen unterwegs. Bewaffnet mit Tanks in denen verschiedene Gase waren ging es runter bis auf 100 Meter, ich bereitete damals einen Tauchgang auf 130 Meter vor. Das ist schon bald die Spitze des Eisbergs. Danach ist es harte Arbeit und du solltest ein gutes Team um dich herum versammeln. Als kleine Reference: Als gut ausgebildeter Sporttaucher darfst du auf 40 m tauchen. Tauchen auf 12 Meter war für mich keine Option. Fische hatte ich auf meinen über 3.000 Tauchgängen genug gesehen. 

Ich wollte einfach wissen ob ich noch tauchen kann. Die Ausrüstung wurde für mich ins Wasser gebracht, Gabriel kümmerte sich um mich wie ein guter Tauchlehrer das macht. Ich steckte den Kopf ohne Maske nur mit dem Lungenautomat im Mund ins Wasser und atmete. Das ging es ist wohl die Übung womit die meisten Menschen Probleme haben. Unser Unterbewusstsein sagt uns ja eigentlich, dass wir die Luft anhalten müssen wenn der Kopf unter Wasser ist. Irgendwann als Kind macht jeder mal den Fehler unter Wasser atmen zu wollen, es geht nicht, man verschluckt sich, hustet wie blöde und das Unterbewusstsein meißelt das in dein Hirn, na so eine Überlebensnummer musst du erst einmal wieder los werden. Es ging noch. Luft raus aus dem Jacket und abtauchen.
Schön am Seil festhalten und demTauchlehrer folgen.

Naja, es war cool, GABRIEL ICH DANKE DIR FÜR DIESE ERFAHRUNG. Ich konnte mal wieder schweben. Wann kann man das sonst als beim Tauchen, man bewegt sich in einem dreidimensionalen Raum. Vorwärts, rückwärts hoch und runter. Das geht sonst nur im Weltall. Er hätte das nicht machen brauchen, er hat eine große Verantwortung übernommen und sagte mir auch hinterher, dass er das nur mit mir gemacht hat weil er mich kennt und weiß, dass ich die Situation am besten einschätzen konnte und er volles Vertrauen hatte. Super, danke mein Freund....

Es ging nicht wie früher, wirklich über den Korallen schweben war nicht möglich, ich konnte den Abstand nicht einschätzen und fühlte mich dadurch nicht wie früher, ich wollte die Korallen nicht zerstören, diese wunderschönen Korallen. Mit etwas Übung könnte ich bestimmt noch etwas besser tauchen als bei diesem Tauchgang, aber für was? Es war eine tolle Erfahrung die mir ein guter Freund ermöglicht hat und gut.    



Samstag 20.1.18 / Camiguin-Philippinen / Schnorchelausflug nach Mantique Island Nature Park

So ein Greenhorn; was ist wohl der häufigste Fehler beim Schnorcheln?

Wir sind wieder mit einem dieser praktischen aber nicht besonders vertrauenserweckenden Boote gefahren. Diese dünnen Holzplatten erwecken nicht wirklich viel Vertrauen. Andersrum bin ich aber schon mit Kanus die mit Stoff bespannt waren unterwegs gewesen. So ein Faltboot ist mit Sicherheit noch schneller auf dem Grund als so ein Boot hier. Und da sie ihre kleine, schüchterne und niedlich Tochter an Bord hatten war wohl auch alles mit dem Boot gut. Allerdings hatte sie eine Schwimmweste an, und wir? 
Hahaha, man kann sich auch selbst verrückt machen, viele Menschen tun das. Sie denken zu viel was alles passieren kann. Mann macht es ihnen aber auch leicht, überall steht was gefährlich ist und was man lassen sollte. Wir haben noch Pfeil und Bogen zum Spielen gehabt. Ich denke, dass da bestimmt auch mal was passiert ist, bestimmt sogar, dafür gibt es heute mehr Unfälle mit Autos oder Kinder haben schon Angst zur Schule zu gehen weil sie im Internet fertig gemacht werden. Es ist alles relativ.

Die Insel selbst ist ein Traum, weißer Sand, und Palmen. Auf Stegen kannst du einmal quer drüber laufen und es sind sogar noch Bewohner da. Die aber nur in geringer Menge, es gibt kein Ab-oder Trinkwasser, die Regierung hätte es wohl lieber wenn die Leute auch noch weg wären, ein paar hat man wohl schon andere Orte überlassen.

Shirt mit langem Arm und nen Hut aus. Mir kann die Sonne nichts. Bin ja nicht blöd habe lange genug als Tauchlehrer gearbeitet und die Leute am Abend jammern hören weil sie einen verbrannten Rücken hatten oder einen Sonnenstich. Nicht mit mir. 
Bine zeigte mir einige blaue Anemonen, selten die Dinger und schön anzusehen. Aber am besten sind die kleinen Nemos, Clownfische. Es ist irre wie sie gegen alles und jeden vorgehen der ihrer Brut gefährlich werden könnte. Die kleinen Biester gehen dir an die Wade wenn du nicht aufpasst. Breveheart wäre der bessere Name so mutig wie sie sind.

Am Abend gab es im Resort wieder Abendessen vom Feinsten. Gabriel hat den Mädchen dort das Kochen gezeigt und sie bekommen es super hin. Das Gemüse ist nicht zu fest oder schon zerkocht und die Steaks sind ein Traum. Außerdem macht es Spaß den Mädels beim Kochen zuzusehen, es gibt eine offene Küche. Nein nein nein. So war das nicht gemeint, natürlich haben nicht nur Frauen was am Herd zu suchen. Männer sind ja wohl die besten Köche der Welt. Ich muss jetzt aufhören, ich rede mich hier um Kopf und Kragen...... grins 


Sonntag 21.1.18 / Camiguin-Philippinen / Massage

Schon wieder Sonntag? Die Zeit hier vergeht wie im Flug, und zwar wie in einem Militärjet, bald ziehst du weiter....
Ich werde bald wieder auf dem Junior sitzen und meiner Frau entgegen fahren. Ab den USA fahre ich nach Hause, auch die Zeit zeigt es dann an. War ich schon bis zu zwölf Stunden vor euch bin ich in Los Angeles neun hinter euch. Ich bin die letzten Tage hier auf der Insel im Bungalow direkt am Wasser untergebracht. Die anderen Tage bin ich morgens immer zum Haus von Bine und Gabi rüber gelaufen. Überall Ziegen, Hühner und es gibt auch Kaninchen. Man ist Selbstversorger, weitestgehend. Die Tiere haben es gut, wir mussten sogar schon Küken retten weil eine Henne so blöd war ihr Nest auf einer Mauer zu errichten, da war ein schönes Loch. Naja blöd ist zu hart, eigentlich ein sicherer Ort aber für die Kleinen eher nicht so optimal, einmal rausgefallen waren sie draußen. 
So fischten wir die Anderen raus und die Henne wollte Bine angehen. Schon war eins der Mädels die im Resort arbeiten da und ehe man sich versah hatte sie das Huhn unter dem Arm. Gelernt ist gelernt. Doofe Stadtmenschen...
Namen bekommen die Tiere schon lange nicht mehr wenn man auch jedes persönlich kennt und zu den Müttern zuordnen kann. Es ist wie es auf dem Land so ist. Was ich vermisst habe waren Esel. Annett und ich hätten mindestens zwei, oder besser drei bis vier. Ich habe mal eine wilde Herde Esel auf meiner Tour entlang der Route 66 gesehen. Voll cool wie sie mich beobachtet haben und so taten als würden sie das nicht tun. Jede meiner Bewegungen wurde registriert. 
Ja wir hätten eine Herde und da ich nicht so kann müsste sich Annett darum kümmern. Haha wir sind wieder an der Stelle mit der offenen Küche, geh in Deckung wenn du weiter so machst.

Heute startete mein Tag mit einem Frühstück im offenen Restaurant, mit Blick auf die Bungalows und das Meer, und danach ging es ans Blog schreiben. 
Am Abend gab es noch eine Massage und wir drei landeten wieder beim besten Italiener in ganz Süd-Ost-Asien, also auf jeden Fall dort in der Region.

Zum Abschluß, wie fast jeden Abend gab es eine Shisha, willkommen im Himmel. Naja die Frau die auf die Isel aufpasst müsste noch hier sein...

 

Montag 22.01. / Camiguin-Philippinen / zu den kalten Quellen und versunkener Friedhof, Straße über den Berg

Ich dachte erst Bine macht Scherze als sie meinte wir müssen noch zu den kalten Quellen. Wer wie ich bei Wassertemperaturen von bis zu 29 Gad im Neoprenanzug, berufsbedingt, im Wasser war der geht NIEMALS in einer Badehose in so eine Eisbrühe. Bine bot mir einen Shorty an. Was soll ich mit so einem Anzug, es sind kalte Quellen. Ich sagte ihr aber, dass wir uns das auf jeden Fall ansehen können, ich kann dann ja immer noch nein sagen. 

Mein Schutzengel ist eine coole Socke, er weiß zu 100 Prozent was für mein Leben zu gefährlich ist und lässt sich dann irgendwas einfallen, dass es sich anders ergibt wie geplant. Montags haben die kalten Quellen zu, man muss ja auch mal eine gründliche Reinigung vornehmen. Ich hätte jetzt mitspielen können und so tun können als ob mich das überrascht, ich wusste er lässt sich was einfallen. Hahaha

 

Dienstag 23.01. / Camiguin-Philippinen / Drehort gesucht, Steine, Straße sau glatt

Am nächsten Tag wollten wir dann noch eine andere Stelle suchen mit kalten Quellen, die sind aber nicht in einer Anlage sondern draußen in der freien Natur. Wir haben auch den Weg gefunden den man hätte nehmen müssen, mein Guide ließ mich im Auto zurück und erkundete die Gegend erst einmal alleine. Sie kam zurück und ihr Bein war bis zum Knie voll mit Schlamm. Die Pfütze war wohl tiefer als gedacht. Die Nummer war nichts für mich und wir drehten um.
Eine Straße die weiter in den Berg führte machte den Anschein, dass sie weiter oben zu den Quellen führen könnte, das Auto sollte uns dort hin bringen. Irgendwann war klar, dass die Straße weiter weg führt aber man konnte das Meer auf der anderen Seite der Insel schon sehen. Wir beschlossen einfach rüber auf die andere Seite zu fahren. Höher und höher, der kleine Pickup gab alles. Wir waren oben. Vor dem letzten Haus hier oben lagen Bretter über die Straße, so als wenn da ein Kabel rüber führt was man schützen will. 
Na es sollte wohl eher zeigen, dass hier Schluß ist. Die Straße war noch da. Es war aber offensichtlich, dass hier so gut wie nie einer lang fährt. Die Straße hatte einen leichten grünen Überzug, Moos. Ich sagte zu Biene sie soll mal lieber halten, das ist wahnsinnig steil und bestimmt sau glatt. Geistesgegenwärtig steuerte sie auf den Rand zu und bremste mit der rechten Seite dort. Wir stiegen aus und Bine lief los Richtung Kurve. Etwa hundert Meter weiter ging es nach rechts weg. Nach ein paar Schritten rutschte sie das erste Mal und konnte sich noch fangen. Sie war sehr aufgeregt, im Auto hatte sie sich noch selbst etwas beruhigt. Eine alte Regel beim Tauchen sagt, wenn dir etwas komisch erscheint sollst du stoppen, ruhig Atmen und dann Handeln. Wie ferngesteuert sagte sie sich das und nach kurzem Überlegen ging es los. Gut zu sehen, das Menschen über sich hinaus wachsen können. Hatte sich die Arme doch erst vor nicht so langer Zeit bei einem Sturz einen schweren Bruch zugezogen. Der Schreck an diesen Gedanken stand ihr jetzt im Gesicht und trotzdem überwand sie sich. 
Ich weiß, dass du das hier immer liest, cool gemacht Mädel, Hut ab.

Die Straße endete nach dieser Kurve wie vermutet. Wir mussten Wenden. Mist, es war so steil, dass es reichen würde, wenn man das Lenkrad zu stark einschlägt, die kleine Kiste seitlich die Straße runterrutscht. Ich blieb draußen und sagte Ihr wie weit sie vor und zurück kann, wir wendeten in mehreren ansetzen. Links Abhang, rechts Graben und in der Mitte eine Rutschbahn aus Beton und Moos. Das Auto stand in Fahrtrichtung, ich wäre lieber gelaufen, so wäre es für den kleinen Flitzer leichter gewesen. Ein Versuch zu Laufen zeigte mir, dass ich da nie mit heilen Knochen oben ankomme. Jetzt war mal wieder ein Punkt wo ich meine Behinderung verfluchte. Aber hier wären auch andere gescheitert wurde mir schnell klar. 
Ich stieg ein und sagte Biene sie soll den zweiten Gang rein machen und langsam Gas geben. Gute Methode um das dir ein Automatik Auto nicht durchdreht. Er griff, ich sagte ihr so nur ganz wenig Gas geben, er muss von alleine rollen, nicht treiben, dann dreht er durch. Da war es was ich befürchtet hatte er drehte durch. Bitte lass ihn jetzt nicht rückwärts rutschen, bitte. Er griff, wieder und langsam ging es hoch. Oben standen schon die Dorfbewohner, die sich bestimmt dachten, was wir für blöde Ausländer sind. Wir brauchten ihre Pferde nicht in Anspruch nehmen, ob die hätten hier überhaupt laufen können ging es mir durch den Kopf. 
Rüber über die Bretter und die Straße war wieder gut. Plötzlich gab es einen lauten Knall und ich sah zu Biene rüber, das war der riesige Stein der ihr vom Herzen gefallen ist, als wir oben warn. Wie auch meiner Puppe immer, konnte man Biene ansehen wir Stolz sie war das bewältigt zu haben. Sie bedankte sich noch mal für den Hinweis mit dem zweiten Gang. Und im selben Moment haben wir beide gelacht.
Einen Tag zuvor hatte ich ihr erklärt, dass sie besser in den ersten Gang der Automatik schalten soll wenn es so steil runter geht, so bremst das Getriebe und die Bremsen werden geschont.ich sagte ihr auch wenn sie mal Schnee hier haben dann soll sie beim Anfahren besser den zweiten Gang einlegen. 
Wir brauchten keinen Schnee, es ging auch so....  

Mittwoch 24.01. / Camiguin-Philippinen / Wieder bei Jens 

 

Eigentlich hatten wir schon am Vortag einen Platz zum Drehen gesucht, ich wollte ein Video für die Paralympics Zeitung drehen. Sie bringen immer mal wieder Videos von mir und meiner Reise, eine tolle Unterstützung, echt prima, dass die das machen. Nach unserer Nummer mit der Rutschbahn war das leicht aber nicht mehr gut und ich musste zusehen, dass ich das Video noch schnell am Vormittag drehe, besser vor dem Frühstück. Im Resort ist es sehr schön, ideal für so einen Dreh nur der Wind ist vom Meer her zu stark, heute Morgen ging es. 
Von Gabriel hatte ich mich schon am Vorabend verabschiedet , er musste zur Fähre nach Cebu, größere Dinge muss man immer dort erledigen. Biene holte mich nach dem Frühstück und wir fuhren, nach einem herzlichen Abschied von den tollen Leuten die hier arbeiten, zum Flughafen. Nun war die Zeit hier vorbei, eine Zeit in der ich wieder tolle Menschen getroffen habe und mir klar wurde, dass es mir mit meiner Situation echt gut geht. In vielen Ländern sind die Leute glücklich wenn sie Arbeit und ein Dach über dem Kopf haben, viele waren noch nicht einmal auf der Insel nebenan.
Ich hätte noch gut etwas bleiben können, es war richtig komisch die Beiden zu verlassen. Wie auch schon damals in Ägypten, als die Beiden weggingen, war mir klar, das sind besondere Menschen. Es viel schwer.
Doch was war das, die Propeller der kleinen Maschine drehten auf und sie machte fahrt. Jetzt wusste ich warum ich gehen musste, ein neues Abenteuer wartet auf dich Alter.... 

 

Am 10. Februar haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....

 

 

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Kommentar von Claudia Harfst |

Schöne Fotos und ausführlicher Bericht – da bekommt man wirklich Lust auf Camiguin! Das Video ist phantastisch!

Antwort von Sven Marx

Wer Urlaub in Asien machen will und Thailand in Erwägung zieht sollte ganz schnell auf die Philippinen wechseln.....

Anders und in meinem Augen besser 

Bitte rechnen Sie 4 plus 4.

Partner und Freunde