15. Mai / Route 66 / Abschied ist immer mit etwas Neuem verbunden.
Viel gibt es dann nicht mehr zu berichten, die wilde Jagd nach unbekannten Dingen und neuen Erfahrungen ist nun fast vorbei.
Heute morgen habe ich noch ein Bild mit dem tollen Ausblick aus meinem Hotelzimmer gemacht. Es ist schon komisch, dass eine Fabrik gleich neben einem Hotel steht und das an einer Stelle die jetzt nicht gerade die schlimmste Gegend ist, gegenüber ist nur noch ein Park und dann gleich der See, einen Block weiter das Hilton.
Gestern auf meiner Irrfahrt habe ich auch so ein Bild gemacht. Nur zwei Straßen vom Williams Tower gab es eine ähnliche Ansicht. Ich überlege gerade ob es das bei uns so gibt. Na vielleicht schon, komme jetzt auf kein Beispiel.
Mein Weg zum Flughafen führte mich noch am Beginn der Route 66 vorbei. Es war wieder Fototermin.
Am liebsten hätte ich einmal laut geschrien, aber son Radfahrer mit nem voll beladenem Bike ist so schon ne komische Erscheinung wenn er da seine Bilder macht. Das Rad nach da, nee doch besser so, warte mal, so war das besser.
Dieses Gefühl, das mich dazu veranlasste am liebsten laut zu schreien kann ich nicht beschreiben. Man muss mal etwas erlebt haben, dass einem viel abverlangte und man es trotzdem geschafft hat. Bei jeder Tour ist es das selbe. Du bist so stolz, dass du es aus eigener Kraft geschafft hast. Aber man kann es auch nicht glauben, dass es nun vorbei ist. Wochenlang hat man sich nur mit einem Ziel beschäftigt.
Ja, man will nach Hause; das Vertraute, Freunde, die Liebste sehen, fühlen und wieder erleben. ABER man könnte auch weiter ziehen. Nach New York – nen Katzensprung von hier – dich trennen nur ein paar hundert Meilen.
Was treibt mich/uns das Neue/Andere sehen zu wollen? Ich habe oft drüber nachgedacht warum ich so rastlos bin; ich kenne keine Antwort darauf. Aber eins ist glaube sicher, ohne diese innere Unruhe immer voran zu kommen wäre ich bestimmt nicht da wo ich jetzt bin und die Ärzte hätten vielleicht Recht behalten. >>Suchen sie sich einen Wohnung, ihr Mann wird nie mehr Reisen. Er ist ein Pflegefall<< haben sie vor fast genau fünf Jahren zu Annett gesagt. Ich bin HIER!! Es gibt vieles das ich nicht mehr kann, oh ja. Aber ohne den Tumor hätte ich viele Dinge nie erlebt und einige interessante Menschen nie getroffen. Wenn der Bursche an meinem Hirnstamm nun noch versteht, dass er ohne mich auch nicht weiter existiert und wir so noch nen paar Jahre durch die Welt ziehen, kann ich damit leben, dass ich z.B. nicht einmal alleine ins Kino gehen kann weil die Orientierung dort sehr schwer für mich ist.
Etwas merkwürdig war, auf meinem Weg zum Motel in Flughafennähe, wieder zu sehen woran ich nur ein paar Kilometer vorbei gerutscht bin. Ich hatte ja vor ein paar Tagen darüber berichtet, dass auch hier jetzt nen Tornado und Unwetter gewütet haben. Die Bilder der Flüsse die gerade so unter der Brücke durch kommen aus dem Fernsehen habe ich dann heute live gesehen. Wie muss es hier vor drei Tagen ausgesehen haben als das Unwetter war. Warnungen sind im Internet noch zu lesen aber ich glaube/hoffe es ist vorbei.
Mein angestrebtes Motel hatte keine Zimmer. Ich denke, da es dicht am Fluß steht, die Frau ziemlich genervt wirkte und mir sagte vor Montag werde es kein Zimmer geben, dass auch sie Opfer des Wetters wurde.
Mein Glück auf dieser Tour war wieder unbeschreiblich. Und trotz allem Mist der mir anhaftet, geht es mir doch gut. Ich habe einen Weg gefunden meine Träume/Wünsche umzusetzen. Viele Menschen können das leider nicht. Auf meinen Reisen sehe ich viel Armut und Elend. MIR GEHT ES DOCH EIGENTLICH GUT.
Und wie ich schrieb ist der Abschied ja der Beginn einer neuern Sache. Es wird eine tolle Tour geben mit Annett. Wir fahren im Sommer von Lübeck über Hamburg, Amsterdam, Den Haag, nach Rotterdam. Wer will kann uns begleiten. Und denkt jetzt nicht ¨das klingt ja langweilig¨. Ich bin mit meiner Frau unterwegs, da ist die Messlatte etwas höher gelegt. Wie jeder weiß muss man Frauen schon etwas mehr bieten als nen Schlafsack unter nem Highway.
Spaß (ist das Spaß?) beiseite die Tour wir entspannter sein – ja klar – doch es wird Städte und Gegenden geben die wunderschön sind. Und somit gibt es wieder tolle Bilder. Und wer sich in meine Art zu schreiben verliebt hat – der Verfasser ist der gleiche.
Da ich gerade dabei bin Werbung für meine Touren zu machen: Im Herbst (Sep) gibt es eine Tour von Rom über Athen, Istanbul, (ich hoffe) Odessa nach Mera (Rumänien). Dort helfe ich, so gut ich kann, bei einem Hilfsprojekt eines SEHR guten Freundes: www.did-ev.de Für den Verein und die damit verbundene Arbeit werden auch alle Erlöse meiner Vorträge gespendet.
Eine Bitte hätte ich noch: Es gibt einige die diesen Blog lesen und dabei nicht über Facebook kommen. Ich nehme aktuell an einem Wettbewerb teil für den ich viele Stimmen brauche. Die Sache ist für mich sehr wichtig um mein Ziel weiter voran zu treiben. Bitte stimmt für mich ab: http://www.weltentdecker-gesucht.de/kandidaten/11/detail
Tja morgen geht es nach Hause also gibt es noch einen Bericht vom Rückweg und es wird natürlich in den nächsten Tagen einen umfassenden Bericht der Tour geben. Weiterhin wird es die tollsten Bilder vom Donkey geben, er zeigt sich da von seiner besten Seite und hat eine Anliegen an seine Fans.
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