17.09. / Italien-Griechenland-Türkei-Bulgarien-Rumänien/ 15. Tag

Kaum zu glauben

Berlin hat 3,4 Millionen Einwohner und eine Ausdehnung von 38 und 45 Kilometer. Also eigentlich im Vergleich zu anderen Städten in Europa schon sehr groß.

Istanbul hat 14 000 000 Einwohner und eine Ausdehnung von 50x120km. Also einfach nur riesig. 

Ich hatte vier Ziele in dieser Stadt. Ich wollte die Blaue Moschee sehen, auf den Basar, den Palast von außen besichtigen und schauen ob man nicht problemlos mal schnell nach Asien kommt.

Die Blaue Moschee habe ich gesehen. Wer da rein möchte sollte sich viel Zeit mitnehmen, und sich etwas langes anziehen. So steht es zumindest auf einem Schild draußen. Ich habe viele Männer mit kurzen Hosen gesehen und glaube nicht, dass man sie nicht hinein gelassen hat. Aber wer weiß.

In den ersten Park zwischen Moschee und Palast kam ich noch rein mit dem Rad. In den Park vom Palast selbst standen am Tor bewaffnete Wachmänner, diese zeigten auf meinen Donkey und schüttelten den Kopf. Nicht ohne meinen Esel, und schon gar nicht mit all meinem Gepäck dran. In Sankt-Petersburg hatte ich meine Sachen mal im Hotel gelassen um mir den Palast anzusehen. Da ging es aber auch um das Bernsteinzimmer. Gestern war ich mehr oder weniger ja nur auf der Durchreise. Schön ist, dass ich das auf Video habe, passt bestimmt gut in den Film.

Am Basar war ich, ich glaube alle 14 Mio. Menschen waren auf einmal da. Da ging nichts. Den Donkey hätte ich da nicht durchschieben können. Schade, das hätte ich gerne gesehen.

Mit den Brücken über den Bosporus ist es so, dass beide in ein Autobahnnetz eingebunden sind. Für Fahrräder also verboten. Ich hatte von ein paar Leuten gelesen die trotzdem drauf gefahren sind und dann mit Polizeischutz auf die andere Seite geleitet wurden. Schöner Gedanke etwas gemacht zu haben was nicht jeder gemacht hat aber das war mir zu aufregend. Ich hätte viel Zeit verloren und hätte dann irgendwie mit dem beladenen Rad wieder zurück nach Europa gemusst. Tja, dann hätte ich sagen können:  ¨In Asien warst du auch schon mit dem Fahrrad¨. Doch für diesen Aufwand waren mir die paar Meter durch Kleinasien dann doch zu viel.

Aber ein schönes Bild hatte ich mir erhofft. Um an die Brücke ran zu kommen muss man schon einen ziemlichen Aufwand betreiben. Straßen die so steil sind, dass man hoch nur schieben kann. Ich habe dann versucht wieder runter zu fahren, die Bremskraft reichte nicht mehr aus und wenn ich doller zog blockierte das Hinterrad und wollte rutschender Weise an mir vorbei. Es wurde somit nicht nur hoch sondern auch runter geschoben. 

Vernünftige Bilder habe ich trotzdem nicht bekommen. Hm, nen Versuch war es wert. Und was ich jetzt weiß ist, dass diese Stadt voll in die Berge gebaut wurde.

Meine Belohnung für diese harte Arbeit fand sich am Straßenrand. Viele tolle Dinge finden sich auf der Straße. Eine Shisha-Bar, STOPP.

In der Türkei ist das Shisha rauchen noch gar nicht so verbreitet man muss echt weiter nach Asien bzw. Afrika rein. Unterwegs habe ich keine Shisha-Bar gesehen und bei einem Gespräch mit einem Türken kam auch heraus, dass es nicht sehr verbreitet ist. Das erklärte auch warum die Männer die in der Bar saßen, und offensichtlich Stammgäste des Betreibers waren, genau aufpassten wie die Shisha vorbereitet wurde. Der Wirt musste alles ganz genau erklären. Daran sieht man, dass die Shishas wohl eher selten genutzt werden.

Der Verkehr ist unmöglich. Man kann keine Verhaltensmuster herausfinden. Fakt ist, dass die Türken den rechten Fuss eher zum Gas geben als zum Bremsen nutzen. Bei einigen Ausfahrten, an den ich anzeigte, dass ich geradeaus will hätten sie mich fast vom Fahrrad geholt. Sie mussten unbedingt noch vor mir rum, anstatt zu bremse und hinter mir abzubiegen gab es halsbrecherische Manöver. Einer wäre fast in der Leitplanke gelandet weil er nicht mehr einfach so rum kam ohne mich von der Straße zu fegen.

Die Straße hier raus ist nicht gerade toll. Drei Spuren in jede Richtung in der Mitte, da darfst du 80 fahren. Und auf jeder Seite sind dann noch einmal zwei Spuren von wo du dich in den Verkehr einbinden kannst oder raus. Vielleicht willst du aber auch nur zum Einkaufen in einen der vielen Läden. Auf diesen beiden Spuren spielt sich also das Leben ab. Ich mittendrin und guter Dinge, dass ich die Stadt bald hinter mich gebracht habe. Das bleib eine Hoffnung die ich aufgab als es auch noch anfing zu regnen. Nen paar Kilometer habe ich noch gemacht aber mit dem Gedanken im Hinterkopf das nächste Hotel zu nehmen und am nächsten Tag früher zu starten und hoffentlich keine Regenkleidung zu brauchen.

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