17. November - 19. November
Mit dem Fahrrad durch Malaysia
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17. November / Malaysia / Verrückte Welt
Eigentlich wollte ich nach Indonesien, ich hätte nur früh zur Fähre gemusst. Das Problem ist , dass die Fähre nur an einem Hafen in der Region anlegt. Ich wäre von Melakka nach Dumai gefahren und hätte von Dumai wieder nach Malaysia gemusst. Ich hätte also maximal eine Sternenfahrt machen können, dafür hatte ich keine Zeit, ich wollte ja zurück nach Singapur. Ich hatte einen Tag zum denken, zum nachdenken über unsere verrückte Welt. Es ging den Menschen in Europa schon viel schlechter als jetzt, vor 100 Jahren standen wir gerade vor einer richtigen Krise und der Erste Weltkrieg war noch voll im Gange.Viele Familien verloren ihre Väter und Söhne .
Heute jammern wir auf einem hohen Niveau, wir haben alles und wollen noch etwas mehr. Es gibt auf dieser Welt Ecken, da müssen Tagelöhner zusehen wie sie ihre Familien ernähren. Wenn du, wie ich, viel in der Welt unterwegs bist dann fragst du dich oft warum es so ungerecht verteilt ist. Die Mentalitäten sind anders. Asiaten leben von einem Tag zum anderen, sie planen nicht so viel wie wir. Auch leben sie oft nicht von der Industrie, ein Teil muss nicht heute fertig werden und morgen zum Kunden. Sie leben oft von der Landwirtschaft, da kommt es auf ein paar Stunden nicht an. Sie liegen oft im Schatten und warten bis das Wetter erträglicher wird. Sie schauen mich, den verrückten Radfahrer, immer an wie ein UFO. Wie kann man bei dem Wetter nur so etwas machen.
Sei es dahin gestellt, dass sie mehr verdienen könnten wenn sie anders arbeiten würden. Fakt ist doch aber, dass sie auch für ihre Tätigkeit die sie jetzt, vor und nach der wirklich heißen Tageszeit, mehr bekommen müssten. Es ist oft so wenig Geld, dass die Einheimischen diese Arbeit nicht machen können weil sie arbeiten gehen würden aber es trotzdem nicht reichen würde. Da kommen dann arme Hunde aus noch ärmeren Ländern und leben in Blechhütten um noch Geld nach Hause senden zu können.
Was für eine verrückte Welt-
Reisen bildet, so sagt man. Ich kann es bestätigen und würde mir wünschen, dass jeder Mensche auf dieser Welt mit 18 Jahren einmal um die Welt reisen kann für zwei Jahre. Aber nicht als Tourist in Hotels die auf den Touri eingestellt sind, mit Essen und Sprache und Gepflogenheiten. Touristen benehmen sich oft wie Eroberer. Sie wollen im Reisebüro so wenig wie möglich bezahlen. Sie kommen in ein fremdes Land und wollen, dass alle ihre Sprache sprechen und es sollte alles wie in der Heimat sein. So wird man nicht gut Freund mit anderen Völkern. Man lernt den Kellner kennen und erzählt dann zu Hause wie arm der dran ist, wie wenig er verdient. Hätten wir im Reisebüro nicht schon auf die Preise geschaut und würden Obst für Schleuderpreise aus den armen Ländern verlangen wäre es anders. Arme würden dich nicht auf der <<Straße anbetteln müssen.
Egal, ich habe beim Radfahren eben Zeit mir über gesehenes Gedanken zu machen. Radfahren ist wirklich für alles gut...
18. November / Malaysia / Ruhiger Tag mit 60 km
Pling, pling, pling, mit jeder Umdrehung kommt etwas irgendwo ans Fahrrad und macht dieses Pling. Ich hasse es, es stimmt dann etwas nicht, im besten Fall hast du einen Stock irgendwo zu hängen und der verursacht an den Speichen ein solches Geräusch. Im schlimmsten Fall ist etwas gebrochen und mit jeder Umdrehung schlägt es irgendwo dagegen. Ein Speiche war gebrochen. Ich hatte mich gerade wieder an einem Berg in den Stand begeben um mehr Kraft auf die Pedalen bringen zu können. Als ich das Rad nach recht und links wiegte gab es ein Plong, ich dachte es war ein Stein der unter dem Reifen wegschnipste. Es war wohl die Speiche. Ich hielt an, das dauert nicht lange. Die Speichen von ganz unten aus der Tasche holen und Werkzeug auspacken ist das Längste daran.
Die kaputte Speiche raus die neue rein. Ups, da haben wir bei Remo im Laden wohl eine einzelne verkehrte Speiche gegriffen, na egal hast ja noch mehr. Die Speichen wieder raus fummeln und auspacken, um dann festzustellen wir haben einen Fehler gemacht. Fünf tolle Speichen und alle zu kurz. Hätte ich ein Taschentuch griffbereit gehabt dann hätte ich geheult. So gingen mir Wörter wie Schei.... durch den Kopf.
Zum Glück wollte ich an dem Tag nur 60 Kilometer machen, ich hatte Zeit einen Fahrradladen zu suchen.
Malaysia ist kein wirkliches Fahrradland die Radläden sind dünn gesät, aber es gibt sie. Naja, meine Speichen gab es nicht, es waren nur kleine Läden die nur das nötigste hatten. Eine Speiche in meiner Länge war nicht dabei. Die Räder hier haben natürlich keine Nabendynamo, sind also viel zu lang....
19. November/ Thailand - Malaysia /
Es ist nicht mehr so warm aber es geht auch kein Wind, Da ist es besser du schwitzt richtig, dein Shirt ist total durch und der Wind kühlt ordentlich auf der feuchten Haut. Mit jeder Umdrehung des Vorderrades werde ich daran erinnert, dass eine Speiche gebrochen ist und ich nicht die richtigen Ersatzspeichen habe. Es gibt immer einen kleinen Schlenker, was nicht schlimm ist, ich merke ihn noch nicht einmal beim Fahren, alles im grünen Bereich. Schlimm ist, dass ich die Bremse soweit entspannen muss, dass sie gerade noch so etwas ihre Arbeit tut. Ich bin froh, dass ich mechanische Felgenbremsen habe, Viele Leute schwören auf hydraulische, auch mit Seilzug aber eben mit Druck, diese kannst du nicht zurück stellen. Ein Rad muss 100 %ig laufen sonst geht nicht wirklich was. Einfache Technik ist mir bei ganz vielen Sachen wichtig. Ein Reiserad ist eine Sache für sich und jeder sollte sich vor dem Kauf überlegen was er mit dem Rad machen will. Und er sollte sich bei mehreren Händlern umhören, viele versuchen dir ihre Vorlieben aufzuschwatzen. Ist das ihr Rad oder gehst du damit in Zukunft auf Reisen. Ein guter Händler findet raus was du brauchst. Und wenn ich fast immer nur auf asphaltierten Straßen unterwegs bin muss er mir nicht ein 26 er Rad verkaufen.
Meine Muskeln wollen nicht so, ich habe jetzt seit fünf Wochen nichts auf dem Fahrrad gemacht, wie schnell das geht. Aber wenn man überlegt, dass nach sechs Wochen Gips alle Muskeln weg sind ist das schon klar. Nun heißt es strampeln und die Zähne zusammen beißen, das vergeht wieder.
Ja, aber bis dahin tut es verdammt noch mal weh. Und treten und treten und treten.....
Am 15.. Dezember haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....
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