18. Juli - 20. Juli / Frankreich
Mit dem Fahrrad durch Frankreich
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18. Juli / Frankreich / Das macht sie glücklich
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Zugfahren macht Annett sichtlich Spaß und wirkt auf sie wohl entspannend. Egal wie wir uns fortbewegen sie ist immer angespannt, im Zug spricht sie sogar davon etwas schlafen zu wollen. Sie macht es dann aber trotzdem nicht. Sie hat Angst, aber nicht die Angst die sie sonst hat. Angst es könnte etwas passieren und sie schläft, sie würde vielleicht wichtige Sicherheitshinweise verpassen oder so. Na im Zug ist alles anders, sie sitzt am Fenster und schaut sich wie ein kleines Mädchen die bunte Welt da draußen an.
Es stört sie nicht mehr, dass der Autoverkehr dicht ist, oder es beim fliegen etwas schaukelt. Sie ist entspannt. Selbst im Bus oder beim Mitfahren im Auto muss sie genau aufpassen was der Fahrer macht. Hier im Zug ist das anders.
Mein Plan eine Weltreise mit dem Zug zu machen, wenn ich das Glück habe meinen 60. Geburtstag feiern zu dürfen, bekommt gerade noch eine andere Dimension. Annett könnte mit - das wäre es. Die beiden Alten auf Weltreise im Zug. Schöne Vorstellung.
Also Sven - nächstes Ziel heißt 60 werden und sparen für zwei. Strenge dich an und du bekommst ein Abenteuer mit dem kleinen Mädchen am Fenster ....
In Paris angekommen merkten wir im letzten Moment, dass wir hätten aussteigen müssen. Wir dachten der Zug endet an unserer Station. Falsch gedacht. Na so wussten wir gleich wie wir von unserer Unterkunft in die Stadt kommen und zurück.
Die Metro in Paris ist mit unendlichen Tunneln gebaut. Du läufst und läufst.
Einchecken, Sachen abstellen und wieder ins Zentrum.
Vor Notre Dame ist eine Elend lange Schlange, uns fiel fast gleichzeitig das Bild vor dem Reichstag in Berlin ein. Endlose Schlangen, wobei das hier nur eine war. Eine Besichtigung würde nach kurzer Beobachtung wie lange es etwa dauern wird bis man drin ist verworfen.
Du stehst auf einem Platz wo kein Schatten ist und das bestimmt zwei Stunden, wie wir schätzten. Uns war jetzt schon schwindlig von der Sonne und wir beschlossen lieber eine Bootstour zu machen. Das Boot legte gerade ab und fuhr im gemütlichen Tempo die Seine runter.
Zeit noch etwas durch die Gassen zu laufen und was zum Trinken zu besorgen. Pünktlich zum nächsten Start war Team Marx zurück und machte die Tour mit. Bilder hier und da und ab zu den Verwandten und Freunden. Postkarten werden weiter an Attraktivität verlieren.
Am Abend sind wir dann noch schnell einkaufen gegangen und waren fertig. Morgen ist ein neuer Tag und wir werden wieder voll im Geschehen stecken.
19. Juli / Frankreich / Bustour für zwei Tage
Städtetouren mit dem Bus sind nicht gerade preiswert, aber wenn man überlegt, dass man den Bus den ganzen Tag nutzen kann, jemand dich zu allen Sehenswürdigkeiten bringt, es Erklärungen zu den einzelnen Stationen gibt und du jeder Zeit rein und raus kannst dann stellst du schnell fest, dass es praktisch ist und der Preis ok. Paris ist zu groß um alles an einem Tag zu schaffen, für sechs Euro mehr, kannst du auch für zwei Tage ein Ticket kaufen. Wie haben die Chance genutzt.
Wir drehen immer erst eine Runde um zu wissen was es alles gibt und dann entscheiden wir wo wir aussteigen. Paris hat viele tolle Sehenswürdigkeiten, man müsste eigentlich für drei Tage buchen, wir fahren aber Sonnabend zurück nach Nantes, meine Liebste fliegt zurück. Oh man dann ist die Zeit schon wieder rum. Hey Svente wir sind noch hier an diesen Tag. Stimmt - Carpe diem.
Und wir nutzten den Tag. Der Eiffelturm und Louvre waren am heutigen Tag die ersten Stationen. Man steht überall wahnsinnig an, und es ist Sonne ohne Ende. Wenn du da ein bis zwei Stunden wartest bist du hinüber. Annett ist empfindlicher geworden gegenüber Sonne, früher hat sie sogar stundenlang am Strand gelegen und ich war derjenige der immer gejammert hat. Heute fängt sie an, dass sie unbedingt in den Schatten muss. Das ist mir das erste Mal aufgefallen in Thailand.
In den Louvre sind wir nicht rein, wir sind nicht so die Kunstfreunde wobei es bestimmt auch interessant ist, immerhin ist die Galerie bei National Geographic auf Platz zwei der Galerien die man gesehen haben sollte. und wer hat den 1. Platz? Ich werde euch die Antwort nicht schuldig bleiben: Smithsonian Institution, Washington, D.C.
Als ich vor fünf Jahren am Eiffelturm war konnte ich noch bis unter ihn mit dem Rad fahren. Heute ist es rundherum geschlossen, man baut. Es gibt Eingänge aber es erschließt sich nicht, ob du da schon Eintritt für den Turm bezahlst oder nur diesen Bereich des Parks betreten kannst aber deine Sachen werden kontrolliert. Die Sicherheitsmaßnahmen weltweit sind andere geworden. Polizisten mit schwerer Bewaffnung gehören zum weltweiten Stadtbild.
Wir checkten schnell im Internet was der Besuch des Turmes kosten würde und bekamen einen Schreck 42 Euro pro Nase hatte es für uns nicht am Wert. Wir würden bis nach ganz oben können aber so viel Geld ist Wahnsinn. Das ist wohl eher was für Fans, wir wollten ja nicht hoch und nur mal sehen ob man es nutzt um auch unter den Turm zu kommen.
Wir machten auch hier ein paar Spielchen und zogen weiter.
Ein Eis hier, ein kühles Getränk auf einer anderen Wiese im Schatten, und schon war es Nachmittag. Wir machten uns auf den Rückweg nach Massy und gingen in den Supermarkt. Wer es nicht kennt, ich kannte es auch nicht, der sollte mal Cidre probieren, eine Art sprudelnder Apfelwein mit nur 2 Prozent Alkohol. Etwa so erfrischend wie unsere Berliner Weisse. Für warme Sommerabende perfekt .....
20. Juli /Frankreich / Zeit ist gnadenlos
Die Zeit ist gnadenlos, wenn du sie nicht nutzt hast du Pech gehabt, zurückdrehen geht nicht und ein Neuanfang benötigt neue Zeit. Zeit in der du hättest was anderes anstellen können. Weg ist weg .....
Wir haben die Zeit unseres Urlaubs genutzt, wir haben es uns gut gehen lassen und waren jeden Tag glücklich. Und trotzdem hat die Zeit am Ende wieder nur ihr Ding gemacht - sie ist vergangen. Zeit ist gnadenlos.
Heute war unser letzter Tag an dem wir rumhängen konnten. An den nächsten beiden Tagen können wir leider nur einem unbegrenztem Plan folgen, wir müssen zurück. Ab in den Zug und zurück nach Nantes. Annett wird dort wieder ihren ganzen Mut zusammennehmen und nach Hause fliegen und ich gehe zurück zum Junior nach Rennes. Debora sammelt mich am Flughafen ein.
Aber weg mit solchen Gedanken und auf ins Herz von Paris. Massy liegt etwa 40 min mit der Metro entfernt. Bahn fahren ist cool, Annett genießt es. Ich freue mich immer für sie. Sie passt ganz genau auf was da an uns vorbeizieht. Na heute vielleicht nicht. Eine Station ist wohl über Nacht dazu gekommen. Annett meinte die Station kennt sie nicht und dass wir wohl falsch fahren. Die nächste kannte sie wieder. Wir lachten als wir bemerkten, dass die Franzosen über Nacht eine ganze Station bauen. Wir sollten sie beauftragen unseren Flughafen fertig zu machen, dann könnte sie übermorgen eine der ersten sein die dort landet. Hm ...
Paris ist eine Stadt mit vielen tollen alten Häusern, man sieht, dass sie im zweiten Weltkrieg weitestgehend verschont blieb. Wir haben ja das Busticket für zwei Tage gekauft und folgen nun den anderen beiden Routen. Das Gute an einer Führung ist, dass man auch von Orten erfährt die nicht mehr da sind aber in der Geschichte eine Rolle spielten die man kennt, zum Beispiel die Bastille. Wenn man alleine unterwegs ist bleibt das verborgen. Und wenn man eine Führung mit einem Guide macht dann bekommt man meist sogar noch Bilder gezeigt wie es früher mal ausgesehen hat.
Essen gab es heute gegenüber vom Moulin Rouge, ein schöner Anblick der roten Mühlen machte das Steak was ich hatte rund. Wir zogen noch etwas durch die Stadt, eigentlich ist jede Ecke schön. Was nicht so toll ist, ist die Tatsache, dass es an vielen Ecken nach Urin stinkt. In Marseille war es noch schlimmer, ganze Viertel stanken. So habe ich das bisher nur in Hamburg auf der Reeperbahn erlebt.
Überhaupt ist dieses Thema scharf. Es gibt in vielen Restaurants nur eine Toilette pro Geschlecht und so manches mal teilt man sich eine. Da staunt man mit den strengen Regelungen in Deutschland wo es nach Plätzen geht die man anbietet. Mehr Plätze mehr Toiletten.
Der Tag verging irgendwie schneller als die anderen und so saßen wir gedrängt in einem ziemlich vollem Zug zurück zu unserer Unterkunft.
Wieder hat die Zeit sich nicht aufhalten lassen .....
Am 25. August haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....
Und für alle die lieber Schlager hören bin ich am 18. Auguat auf B2, dem Schlagersender schlechthin, zwischen 11 und 12 bei Dagmar und Micha zu hören. https://www.radiob2.de
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Kommentar von Claudia Harfst |
Na das war ja echt ein kurzer Kurz-Urlaub mit Annett! Schade. Aber ihr seht euch ja bald wieder! – Wieso hast du hier überhaupz keine Fotos von Paris??? –
Und Achtung: Mit 60 ist man noch gar nicht alt!!! Glaub mir, ich war schon da. Alter ist eine Sache der Einstellung. Und der Erwartung, wie's zu sein hat.
Und gerade du musst echt aufpassen mit Alters-Diskriminierung! Ist fast so schlimm wie Diskriminierung von Menschen mit "Handicaps", im Englischen sagt man ja "Herausforderungen" (nicht "Behinderungen") ... ;-)
Antwort von Sven Marx
Die Bilder hatte ich vergessen. Danke fürs aufpassen.
Mein Lehrmeister sagte mal zu mir, man ist so alt wie ma sich fühlt. Ich war damals 18 und dachte nur du bist alt. Er war vielleicht 40 Jahre alt.
Ich denke, dass man mit 60 Jahren schon alt ist, man merkt es als erstes am Körper, das geht aber eigentlich schon mit 30 los. Der Kopf ist aber das was das Alter ausmacht. Heute verstehe ich meinen Lehrmeister obwohl ich schon einige Jahre älter bin.
Ich finde es nicht schlimm alt zu sein. Alte Menschen sind weise und habe viel zu erzählen. Wenn ich von den beiden alten schreibe sehe ich uns als Paar Dinge tun die junge Leute niemals machen können weil sie im Kopf nicht frei sind.
Ich für meinen Teil werde stolz sein 60 zu sein und mein alter Körper wir noch einiges erdulden müssen.
Ich will niemanden diskriminieren oder angreifen aber es ist leider ein Fakt, dass der Körper älter wird.
Und eine Behinderung zu haben und darauf bezogen erwähnt zu werden finde ich auch nicht diskriminierend. Auch hier kommt es drauf an wie man mit umgeht.
Wenn einer sagt, dass er den Typen mit dem Tumor im Kopf und den Doppelbildern getroffen hat, finde ich es nicht schlimm. Es bezeichnet mich ganz deutlich. Einen mit grauen Haaren und Mütze trift man an jeder Ecke.
Wir sollten nicht versuchen alles zu verschlimmbessern.