18. Mai / Inklusion braucht Aktion Tour 2016 / Tolle Stimmung im Generalkonsulat

Mann ist das jetzt kalt, grausig. Ich bin froh, dass ich mich auf Kälte vorbereitet habe. Eigentlich müsste ich beim schreiben Handschuhe tragen, meine Finger frieren.

Als ich heute Morgen um 9:00 Uhr zum Konsulat fuhr war es schon 12°C und mittags als ich startete über 20 Grad. Es war echt angenehm warm.

Nachdem ich alle Sachen wieder verstaut hatte, ich hatte einiges ausgeräumt bei Pascal, setzte ich mich in Bewegung nach unten. Die Wohnung ist im ersten Stock, ich nahm trotzdem den Fahrstuhl, der Junior wiegt, mit den ganzen Taschen und so, einiges. Ich denke mal 45 kg kommen zusammen. Unten im Hof sprach ich den Doorman an, ob er nicht nur den Eingang im Auge behalten kann, sondern auch bitte auf mein Rad achtet.

Kein Problem, spitze. Ich ging schnell um die Ecke holte mit ein paar Liter Wasser und etwas zum Essen. Getrocknetes Brot, Kekse (natürlich) und drei Würste im Brötchen. Zurück und schnell alles in der Proviant- Tasche verstauen. Jetzt schnell zum Generalkonsulat, man erwartet die Fackel und mich.

Der Junior durfte unten in der Halle stehen, ich war glücklich und ich fuhr hoch, Pascal holte mich ab, ein paar Schleusen auf und zu und schon war ich drin. Ich wollte nur mal schnell fragen wie der Ablauf sein wird, schon ging alles ganz schnell. >>Die Presse und das Fernsehen werden gleich da sein. << hieß es. >>Ob ich denn die Fackel mit hätte?<< wurde gefragt. >>Ja, unter in den Taschen verstaut. Eine Angestellt, meine Dolmetscherin wie sich dann rausstellte, flitzte schnell mit mir runter.

Oh Scheiße, meine Finger frieren….. Warm hauchen – und weiter geht es.

Fackel zusammen schrauben und schon geht es los. Lokale und überregionle Presse war da und das Frühstücksfernsehen. Man fragte mich überalles aus, ich erzälte mein halbes Leben, die Geschichte der Fackel und warum ich eigentlich für ¨ Inklusion braucht Aktion¨ unterwegs bin. Ich lies mein Telefon auf Aufnahme laufen. Eigentlich wollte ich ja ein Interview mit dem Konsul führen. Dieses sollte ich eigentlich für den Radiosender machen den Karl neben den Touren auch noch betreibt. Dieser Sender wird doch auch von den Paralympics berichten. Nach 60 Minuten machte ich aus, ich kam nicht dazu fragen zu stellen.

Alle waren sehr freundlich und interessiert. Wir sprachen über ein Leben mit Behinderung und was das bedeutet für einzelne Personen. Zwei Vertreter vom Behindertenverband waren auch da, ein Rollifahrer mit dem ich mich gleich verstand, obwohl wir uns nicht mit Worten verständigen konnten und ein Sehbehinderter. Ich denke seine Geschichte ist ähnlich wie meine. Die Augenstellung und seine Brille ließen das vermuten. Ich hatte gar keine Zeit danach zu fragen. Er schenkte mit noch eine Massagematte, diese wird in der Behindertenwerkstatt hergestellt, er meinte es ist auch eine Beschreibung dabei. Ich brauche mir also keine Sorgen machen. Wenn ich Russisch gelernt habe, wird es ganz leicht für mich sein sie zu benutzen. Na für den Lacher war ich ausnahmsweise mal nicht verantwortlich.

Die zwei Stunden waren schnell um, ich hatte vorher angekündigt, dass ich gerne gegen 12:00 Uhr starten würde um noch etwas zu schaffen. Alle richteten sich nach mir. Noch ein paar Bilder, eins mit dem Konsul unter dem Bild unseres Bundespräsidenten. Meine Frage.: >>Wäre es ok, wenn ich den Daumen hoch mache. Das mache ich immer auf meine Selfis<< Die Antwort kam schnell und war unkompliziert >>Ja, warum nicht<< Alles lachte, jetzt war das Eis komplett gebrochen. Wir gingen noch unten und wollten noch ein paar Bilder mit der brennenden Fackel machen. Es war noch mehr Presse und ein anderer Fernsehsender da.

Guck mal hier- Guck mal da, alle wollten ein tolles Bild. So jetzt aber die Fackel wieder zerlegen und verstauen, es geht los.

Zum Abschied habe ich alle vom Konsulat in die Arme geschlossen, den Konsul habe ich natürlich vorher extra gefragt. Er war einverstanden. Ein netter, unkomplizierter Mensch, der sich sehr für den Auftakt der Tour eingesetzt hat. Er hat das alles in die Wege geleitet.

Pascal hat nicht zuviel von seinem Chef geschwärmt, er ist wirklich toll.

Wir haben uns gleich noch für das nächste Jahr verabredet, wenn ich auf Weltreise hier wieder vorbei kommen.

Ick freu ma schon.

Ab jetzt hieß es einfach immer der Straße folgen. Ich habe noch 100 km geschafft. Die Ausläufer des Ural Gebirges sind human, es geht mit gerade einmal 5% hoch und runter, meist noch weniger, schön.

Die Straße Richtung Moskau ist irre befahren, ist die einzige die in die Richtung geht, hunderte von Kilometern immer eine Richtung. Dagegen war die Route 66 was für Anfänger…. Hehehe. Die Autos halten gut Abstand, LKWs fahren echt weit rüber wenn auf der Gegenspur nichts ist, und meistens kann ich den Randstreifen nutzen zum fahren. Bis jetzt sieht es so aus als könnte ich die zwei Tage gut wieder rein fahren….

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