21. Oktober - 23. Oktober / Thailand / Urlaub von der Weltreise

 

 

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21. Oktober / Thailand / Überfahrt mit der Fähre

Phuket war für uns erledigt, nicht dass die Insel schlecht war, wir hatten von ihr zu wenig gesehen. Ein uralter Freund von mir hatte uns sogar noch Tipps gegeben was wir uns ansehen müssen. Es gibt etwas außerhalb tolle Strände, dazu musst du aber beweglich sein. Das bedeutet wir hätten einen Roller mieten müssen oder für viel Geld ein Tuk Tuk. Die Insel musste uns nicht überzeugen, wir konnten uns gut vorstellen, dass es bessere Ecken gibt mit weniger Touris.

Wir hatten für unsere Fahrt zum Hafen ein Tuk Tuk bestellt, wir handelten den Preis schon zwei Tage vorher an der Straße aus. Der Fahrer war pünktlich und so ging die wilde Reise los. Es war im wahrste Sinne eine wilde Reise. Rauf auf den Berg, der Fährhafen liegt auf der Ostseite und wieder runter. Annett ist fast gestorben, eine Achterbahn hätte das nicht besser gekonnt. Wir haben bei Facebook ein Video eingestellt. Herrlich Annett leiden zu sehen, also nicht, 8dass ich es gut finde, dass sie Angst hat, im Gegenteil, ich frage in solchen Situationen immer ob ich etwas zum Fahrer sagen soll. In Ägypten habe ich mich mal fürchterlich mit einem Minibus Fahrer angelegt. Der fuhr so grausig, dass Annett wirklich solche Angst hatte, dass sie aussteigen wollte. Ein bekloppter Hund, die denken echt sie sind unsterblich. Sie vergessen, dass wir nicht bei ihrem Gott landen.... 

Irgendwann waren wir an der Fähre, besser im Hafen. Ich war der Annahme, dass die Fähre erst in zwei Stunden fährt, es war gerade eine im Begriff abzulegen. Tickets kaufen und einsteigen war eins. Man war meine Frau wieder aufgeregt, unerwarteter Streß ist für sie fast tödlich, sie wird sofort panisch und ist vollkommen angespannt, nicht ansprechbar. 

Wasser ist für sie wohl echt was tolles, denn kaum saß sie in einem der Sitze der Fähre war sie fast wieder handzahm, nur der Platz im Mittelgang war noch zu bemängeln, die Fensterplätze waren besetzt. Naja, es vergingen nur ein paar Minuten und schon war sie draußen und schaute den Wellen zu wie sie so gegen den Bug der Fähre schwappten. Nur kurz bekam ich sie zu Gesicht, als sie fragt ob ich mit raus komme, das verneinte ich, Boote schaukeln und das verursacht Übelkeit. Ich musste ihr die Kamera geben und schon war sie wieder weg. 
Ich bekam sie erst wieder zu Gesicht, als ich ihren Rucksack aus dem Stapel der anderen Rucksäcke, der anderen Passagiere vorzerrte. Das Boot legte an ud wir betraten bei 37 Grad Phi Phi Island. 
Die Rucksäcke wurden mit jedem Schritt schwerer, Es waren nur 1,2 km bis zu unserem Bungalow, nur ist aber wie alles relativ. Als wir merkten, dass wir am Strand nicht zur Unterkunft kommen, die Flut hatte den Strand an einer Stelle bis zu einer kleinen Mauer, die zu einem Hotel gehörte, verschluckt, da wurden wir fast verrückt. Wir mussten den ganzen Weg zurück, wir konnten unsere Unterkunft ein paar hundert Meter weiter schon sehen. Verdammt. Rückwärtsgang und ab auf die andere Seite, Phi Phi ist zum Glück nicht breit. Lass es an der schmalsten Stelle vielleicht 500, 700 Meter sein, schlecht zu schätzen, es ist ja allles bebaut. Auf der Hälfte der Strecke konnte Annett nicht mehr, sie kommt nicht klar mit dem Klima, immer wieder sagt, sie dass sie nicht versteht, dass ich bei dem Wetter Fahrrad fahren kann. Ich sage ihr, dass das was anderes ist, da ich ja den Fahrtwind habe, der kühlt gut. Sie wollte keine Pause machen, sie wollte den Rucksack nicht absetzen. Ihre Schulter schmerzte, sie hatte sich einen leichten Sonnenbrand geholt. 

Der Bungalow den wir hatten lag auf einem Berg, Sea View heißt die Anlage, du blickst aus etwa 20 Meter Höhe aufs Meer, schön. Einziges Manko, du musst dort über Treppen hoch, vergessen solltest du nichts.... 

 

22. Oktober / Thailand / Umzug ins Paradies

 

Letzte Nacht war grausig, In der Bucht schallte die Musik bis zu uns rüber. Die Musik war aber nicht das Schlimme, mir macht Musik nichts ich schlafe irgendwann ein. Zu oft in meinem Leben habe ich in Clubhäusern wo gefeiert wurde geschalfen oder auf einem Motorradtreffen mein Zelt aufgeschlagen. Meistens war ich sogar der der am längsten feierte. Die ganze Nacht durchtanzen, ja das waren Zeiten. 
Nein was wirklich grausig war, das war die Tatsache, dass ich von irgendwas Durchfall hatte, keine Ahnung was das verursachte, noch zumal Annett genau das gleiche gegessen und getrunken hat wie ich. Manch  mal reicht auch die Hitze und ein kaltes Getränk zu viel, ich rannte die ganze Nacht. Und immer wenn ich mich wieder hinlegte dauerte es ewig bis ich wieder einschlief, die Techno Beats hämmerten übers Meer , quer durch die Bucht. Nach dem vierten Mal schlief ich so schelll wie ich aufs Klo musste auch wieder ein, ich war langsam entkräftet. Ich trank vor dem Einschlafen so viel ich konnte, ich wollte dem Entwässern gegenwirken. 

Annett war wach, ich konnte sie hören, ich spürte, dass sie unruhig war. Ich konnte sie verstehen, sie hatte natürlich die letzte Nacht auch nicht geschlafen. Draußen wüteten kleine Maschinen, sie sägten Holz zurecht, nagelten mit Hochdruck Werkstoffe zusammen oder hobelten Flächen glatt. Mir so lange vertraute Geräusche. Auf einer Baustelle normal und ein Zeichen dafür, dass etwas geschaffen wird. Handwerk ist eine tolle Sache, du siehst nicht nur, dass was entsteht du kannst es auch hören. Obwohl ich schon seit fast 15 Jahren nicht mehr auf einem Dach war höre ich heute noch, wenn irgendwo ein Dachdecker eine Dachlatte befestigt. Ich habe wohl tausende Nägel im Holz versenkt, dass sich dieser Sound so in mein Gehirn gebrannt hat. Hier war es fehl am Platz. Wir waren auf einer Trauminsel und nebenan war eine echt beeindruckende Baustelle, man baute mindestens 30 neue Bungalows. 

Für die Baustelle kann der Betreiber der Anlage nichts, aber für den Zustand seiner Anlage, und der war schlecht. Die Zimmer waren runter gekommen und die ganze Anlage wirkte wie eine Baustelle. Da kann auch der echt tolle Ausblick nichts mehr retten, das ganze sollte man abreißen und neu bauen. Vielleicht hofft er ja auf ein gutes Angebot vom Nachbarn.

Wir hatten uns schon am Vortag nach einer anderen Unterkunft umgesehen. Man zeigte uns in der Anlage zwei Zimmer, eins mit Blick in den Garten und eins mit Blick aufs Meer. Bisher hatten wir bei den Unterkünften immer Glück, Zustand und Preis waren gut. Wir hatten weniger ausgegeben als gedacht. Das Zimmer mit Blick in die Bucht wo das Pier ist wurde natürlich gebucht.  Es ist unser Jahresurlaub, wir haben uns ein halbes Jahr nicht gesehen, Annett hatte Geburtstag und unsere Urlaubskasse würde von zwei Nächten für 80 Euro pro Nacht nicht gleich gesprengt werden. Für mich war es trotzdem mehr als komisch, hatte ich doch die letzten Monate schon bei 30 Euro die Nacht Panik in den Augen..... 

 

 

23. Oktober/ Thailand / Mal das machen was alle machen

Wenn man auf Phi Phi ist hat man nicht viele Möglichkeiten sich umzuschauen, die Insel ist recht klein. Bestimmt kann man irgendwo in die Berge kraxeln, aber das wäre für mich wohl eine Nummer zu viel. So haben wir uns überlegt mit einem der vielen Long Tail Boote zu fahren. Wir haben uns erkundigt was eine Tour kostet und wo man überall hin kann. Schnell landeten wir bei einem Schnellboot. Das ist schneller über die Wellen zur nächsten Insel, mit einem Long Tail brauchst du 45 Minuten in eine Richtung. Wenn gut Welle ist möchte ich nicht in so einem Boot sitzen. Dazu habe ich beim Tauchen von kleinen Booten zu viel erlebt. In Indonesien haben wir uns mal die Masken aufgesetzt beim Fahren zum Tauchplatz, die Wellen schlugen so über die Bordwand, dass wir nichts mehr gesehen haben. Bei solcher Welle würden wir bestimmt nicht fahren aber, schon der Gedanke so lange in so einer Nussschale zu sitzen war grausig. Entlang der  Strände ok aber rüber zu anderen Inseln, hm... 

Es fing eigentlich gut an, noch in der Bucht vom Pier legten wir an einem kleinen Strand an. Affen hopsten um uns herrum. Sie wussten, dass Menschen immer etwas zu Essen für sie haben, man durfte sie leider füttern. Eine Frau und ihr Mann bekamen vom Kapitän ihres Long Tails Früchte in Stücken ohne Ende. Die Affen liefen fast an der Frau hoch. Ich staune, dass sie nicht verletzt wurde.
Von einem anderen Boot stiegen ein paar Leute und einer machte sich gerade eine Cola auf, eher er sich versehen konnte war die Cola weg. Der Affe saß am Strand und machte die Dose in Seelenruhe leer. 

Gleich danach starteten wir in Richtung Maya Bay, die Insel aus dem Film ¨ The Beach¨ mit Leonardo DiCaprio. Wer den Film kennt weiß, das der Strand ein Traum ist . Eine Bucht vom Feinsten an derem Eingang zwei riesige Felsen auf beiden Seiten aus dem Meer ragen wie zwei Soldaten die die Bucht schütze vor Eindringlingen. 
Na die zwei haben wohl gerade in der Mittagssonne ein Schläfchen gehalten:
Mindestens vierzig Boote wechselten in der Bucht die Position. Die, die Leute absetzten oder abholten waren am Strand alle anderen machten in der Bucht fest. Man setzte uns ab und ich traute meinen Ohren nicht; wir hatten jetzt eine Stunde für uns, wir konnten machen wozu wir Lust hatten. Baden gehen wäre wohl in so einer Bucht ganz toll. So wie die Hauptdarsteller in dem Film, das türkise Wasser lud geradezu dazu ein. Das Problem waren die Boote und die Tatsache, dass man wohl hätte nirgens seine Sachen lassen können, Jeder Quadratmeter war mit Menschen. Die U-Bahn in Peking ist leerer. Wir haben uns angesehen und wussten, dass wir nie wieder das machen was alle machen, man trifft einfach zu viele Menschen, die die gleiche Idee hatten. Was für eine Scheiße.

Wir nahmen es mit Humor und machten Bilder als wenn wir alleine auf der Insel wären. Fast so wie Fotografen, Bilder für Hotels machen. Man kann mit guten Bildern in Katalogen oder auf Webseiten, Dinge vortäuschen die nicht gegeben sind. Oder einfach nur beschönigen.

Naja es ging dann noch in eine Bucht zum Schnorcheln und in eine zweite zum Schwimmen. In der ersten war ich etwas neben mir, seit Jahren war ich mit einer Maske und einem Schnorchel mal wieder im Salzwasser. Es war ungewohnt, und hätte ich nicht die Maske abnehmen müssen um die zu reinigen wäre auch alles gut gewesen. Aber ohne Auftrieb von einem Jacket lässt sich die Maske blöd wieder aufsetzen. Ich kam mir ziemlich blöd vor wie ich da so hantierte, es sah bestimmt witzig aus. Na das Meer ist jedenfalls nicht mehr mein zweites Zuhause, ich müsste wohl einige Dinge öffter mal wieder machen um alles spielerich so wie früher zu machen.

Das Meer ist nicht mehr mein Arbeitsplatz also ist es nicht wichtig, dass ich alles im Schlaf beherrsche. Es ist wieder eine Erfahrung, wieder was, dass ich mal perfekt konnte und was mir jetzt schwer fällt. Naja, zum Glück brauche ich das ja nicht mehr täglich sonst müsste ich ganz schön üben.

Nach dieser Tour-Erfahrung waren wir uns einig. Wir werden erst einmal essen gehen, beim Essen die schönen Dinge abspeichern und die anderen einfach vergessen. Ja und so eine Tour machen wir so schnell wohl nicht noch einmal.... 

 

Am 11.. November haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....

 

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Kommentar von Ina |

Na Ihr Zwei, Euren ersten Berichten zufolge,dachte ich Ihr braucht Urlaub vom Urlaub Erholsam klang das noch nicht!!!!!
Macht Euer Ding und geniesst eure gemeinsame Zeit . Tipp für Annett wegen der Essensprobleme.....halt dich an das frische Obst,wenn du zurück bist klopft die lecker sündige Adventszeit mit all den süssen Naschereien an. Bis bald,liebe Grüsse aus Berlin Ina

Antwort von Sven Marx

Na du,

mit dem Essen geht es jetzt gerade, sie hat endlich Gerichte gefunden die ihr schmecken. Ich hatte schon Angst sie verhungert oder ist nur noch Kleckse.

Jetzt ist sie bald wieder auf dem Rückweg und wird dann ganz schnell zu dir kommen, sie hat es nötig.

bis denn, denn

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