22. - 24. August / Japan - Vietnam

 

 

Hier seht ihr meine aktuelle Position.

 

 

22. August/ Japan / nur gute Erfahrungen 

 

Egal wo auf dieser Welt; es kommt immer wieder die Frage: ¨Wo ist es am schönsten auf der Welt¨ sowie ich erzähle, was ich so treibe. Natürlich möchte jeder hören, dass sein Land das schönste Land der Welt ist. Meine Antwort ist auch immer die gleiche: "Es gibt für mich kein schönstes Land, jedes Land hat tolle Seiten. Man muss nur die Augen offen halten.¨ 
Diese Antwort könnte auch von jemanden stammen der dem Gegenüber nicht vor den Kopf stoßen will und damit besonders höflich sein möchte. Ich bin höflich, das hat man mir als Kind beigebracht, ich bin aber auch sehr direkt. Da muss man aufpassen, dass es nicht aus einem raussprudelt obwohl man damit vielleicht unhöflich erscheint.

Was ich eigentlich sagen will, ist, dass ich noch aus keinem Land abgereist bin und es dort total grausig fand. Die Menschen sind verschieden, das auf jeden Fall. Aber nur wenn man versucht sie zu verstehen kann man am Ende mit sich selbst im Reinen sein. Ich versuche immer beide Seiten zu sehen. 
Selbst als ich 2015 die Schlappe in Ägypten hatte, dass man mich so verschaukelt hat auf dem Flughafen und mein Rad fast eine Woche nicht in Budapest angekommen ist, habe ich mich nicht über das Land beschwert. Ich habe lange dort gelebt und nach dieser Tour gesagt ich werde nicht mehr in das Land fahren, obwohl ich dort noch viele Freunde habe. Ich komme nicht damit klar, dass man alles daran fest macht was man Allah anhängen kann. 
Es heißt immer Inschallah = so Gott will. Und damit sind Dinge erledigt, aus. Es wird nicht versucht etwas aus eigener Kraft zu schaffen, der da oben wird es tun oder nicht. Das ist bestimmt auch der Grund warum ich auf meiner Weltreise nicht in diese Region fahre. Die Menschen sind herzlich und das Leben ist um einiges ruhiger als bei uns in Europa. Ich habe viel dort lernen können über Geduld. Also selbst ein Land wo ich nicht mehr hin möchte hat tolle Seiten, ich bin doch der, der dort nicht klar kommt, was kann das Land dafür und die Menschen die dort leben. Sie sind eben anders.

Japan hat mich mal wieder begeistert, ich würde noch mal hierher fahren, ja, ganz bestimmt. Und trotzdem bin ich froh in ein neues Land zu reisen. Ich bin Berliner und Japan, Sorry an alle meine Freunde und Leser, ist etwar so spannend wie München. Schön anzusehen und sehr gesittet aber gegen Berlin habt ihr keine Chance. Wir sind Leben live, an jeder Ecke gibt es was anderes zu sehen. 

Ich habe viele tolle Begegnungen gehabt, Landstriche gesehen die man suchen muss in anderen Ländern aber auch erlebt wie sehr gleichgerichtet dieses Volk ist. Für ein Miteinander eine absolute Basis ohne Zweifel. Für mich aber zu glatt und darum ziehe ich weiter... 
VIELEN DANK JAPAN - DU BIST EIN TOLLES LAND - Ich komme bestimmt mal wieder und genieße die Ruhe in dir.

Jetzt geht es nach Vietnam, dem Land für das ich bei anderen Leuten an der Tür geklingelt habe und Flaschen und Altpapier zu SERO gebracht habe. Das Geld haben wir dann zur Schule mitgenommen und gesammelt für dieses Volk, dass so lange im Krieg lebte.

 

 

23. August / Japan / nicht nur Hühner legen Eier...

 

Ich konnte nicht schlafen, morgen geht es in den Flieger. Nicht weil ich Flugangst habe, nein, fliegen ist cool. Eine Art sich fortzubewegen die schon beim Start alles gibt. Volle Kraft voraus. Die Kiste wackelt und es dröhnt. Meistens erlebe ich das gar nicht mehr, ich schlafe schon. Meine liebe Frau hat Flugangst vom feinsten und zerdrückt mir dann immer die Hand wenn es los geht oder die Kiste mal schaukelt in der Luft. Vielleicht ist das Schlafen nur ein Schutz damit ich nicht den Schmerz so spüre. 
Die Fahrt zum Flughafen war, naja amüsant, das Rad stand halb im Gang und alle Gäste die wir in anderen Hotels abgeholt haben machten große Augen und man tuschelte über das Rad, der Fahrer sagte dann immer etwas dazu und man lachte. Bestimmt, sagte er den Leuten, dass das dem armen Irren in der ersten Reihe gehört, der hat nichts anders zu tun als mit dem Ding um die Welt zu eiern. Naja oder so...

Wagen schnappen am Flughafen und ab zu Air Asia, mein erster Flug mit ihnen und ich weiß nicht was mich erwartet. Alles neu. Sehr nette Begrüßung, man hat mich sogar an den Schalter für die First Class Passagiere geholt. Die sind meistens am Rand und haben einen direkten Zugang und man muss nicht durch die Schlängellinienmit dem Rad eine Nummer die nicht funktioniert. 

Was jetzt kommt verursacht bei mir immer noch ein Gefühl im Magen, dass ich mich gerne selber auf den Hinterkopf schlagen würde. Mein Fahrrad wiegt ohne alles etwa 14 kg,, für ein Stahlrad nicht schlecht. Mit allem Schnickschnack kommt es auf etwas 20 Kilogramm. Das wusste ich, aber bisher spielte das keine Rolle. Ich habe immer eine Pauschale für das Rad zwischen 50 und 140 Euro bezahlt. Fertig. Als ich gebucht habe da musste man bei Sportgepäck angeben was das wiegt und so wurde es berechnet. Ganz klar 20 Kilogramm. Bei sonstiges Gepäck lag es bei allen Reisen unter 23 Kilogramm, Standard bei allen Flügen die ich bis jetzt hatte,bei Air Asia hast du 20 Kilo, sonst musst du mehr buchen. In beiden Fällen kannst du für etwa 20 Euro schon einiges mehr mitnehmen.

Meine Große Sorge war, dass jemand etwas sagen könnte weil das Rad im Sack mit Folie drum war und nicht im Karton, aber so stand es ja auch auf ihrer Seite. Alles gut auch die Größe. Bei der Frage ob die Luft raus ist habe ich wie immer gelogen. Ich sagte erst es ist nur noch ein wenig drin und als sie dann gleich große Augen bekam und noch einmal nachfragte, da sagte ich, dass die Luft vollkommen raus ist. Jetzt wollte sie es prüfen, geht wenn dein Rad nur in einem Sack steckt. Sie drückte und fragte ob die Luft wirklich raus ist. ¨Ja ist sie¨ war die Antwort. Na im endefekkt musste ich ein Schreiben unterzeichnen, dass die Gesellschaft nicht haftet für Schäden. Ich staune immer wieder, dass selbst Flugpersonal nicht weiß, dass das mit der Luft Mumpitz ist. Der Druck im Frachtraum ist der selbe wie der wo die Passagiere sitzen. Geht nicht anders. Wenn der Druck in der Kabine niedriger wäre, würde sie zerdrückt werden wie eine Bierdose und die Tiere die im Frachtraum transportiert werden würden ganz schön lange die Luft anhalten müssen, um den niedrigen Partialdruck des Sauerstoff zu überleben.

An die Ungläubigen hier, stöbert mal im Netz da findet ihr einiges zu dem Thema. Ich habe sogar mal irgendwo gelesen, dass Lufthansa auf den Quatsch nicht mehr besteht.

Aber das war nicht der Grund für mein Gefühl im Magen. Es war das Gewicht. Der Junior war verpackt nach allen Künsten und wog nun 24 Kg und mein anderes Gepäck hatte sogar 26 kg. Festhalten - 170 Euro für 10 Kilo zu viel. Aber jetzt setzt euch: ich bin in Kuala Lumpur zwischengelandet und dann weiter. Das sind zwei Füge. Sie haben es einfach mal zwei genommen. Hätte ich einen Stuhl im Gepäck gehabt hätte ich ihn jetzt raus geholt und mich gesetzt. So etwas muss auch mein Gesichtsausdruck gewesen sein. Die Dame am Schalter fragte ob ich das bezahlen möchte. Ich fragte was ich machen soll, das Rad da lassen. Ich versuchte noch ein paar Euro zu sparen und holte meine kleine Packtasche von vorn aus dem Gepäck. Jetzt hatte ich eben zwei kleine Taschen als Handgepäck, das ist erlaubt, was nicht erlaubt ist, dass es über 7 Kilo wiegt, also die kleine Tasche wieder in die Große und zahlen. 

Gerne hätte ich geweint als ich meine Visa Karte rüber reichte. Der Flug hat 80 Euro weniger gekostet, da war das Rad schon bei. Ich war so glücklich da soviel bei Air Asia gespart zu haben und nun das. Was für ein Ei.. Na ich bin jetzt drei Monate in einer Region wo ich das wieder rausholen kann, muss.

Die Fluggesellschaft ist gut, das Personal nett, die Maschinen nicht die Neusten. Aber wo ist das schon so. 

Kurz bevor ich in den Flieger stieg hatte ich mir noch einen Flug von Singapur nach Sydney gebucht. Eigentlich wollte ich mich mit dem Tag und dem Ziel nicht festlegen, es war ja noch Zeit. Aber ich hatte im Netz immer wieder gelesen, dass man nach Vietnam zwar für 15 Tage ohne Visum einreisen darf es aber besser ist wenn man nachweisen kann, dass man auch weiter zieht. Hier als meine Erfahrung: Pass hin, Die Frage wie lange ich bleiben will und nach der Antwort 10-15 Tage gib es einen Stempel. Das war es.

Nach der Landung ging alles ziemlich schnell, ich hatte den Junior, er ist angekommen, super. Schnell raus und auspacken. Eigentlich durfte nichts sein, ich habe ihn echt gut verpackt. Ich schwitze wie wild, mir lief das Wasser obwohl es schon lange dunkel war war es warm und die Luftfeuchtigkeit kam mir schlimmer vor als in Japan. 

Als ich fast fertig war kam eine Frau vorbei, sie hatte einen Wagen bei und war wohl für die Sauberkeit zuständig. Mist, ich wollte das Verpackungsmaterial am Ende ordentlich zusammenfalten und in einer Ecke platzieren. Große Mülltonnen gibt es an den wenigsten Flughäfen noch. Sie fragte ob sie gleich alles mitnehmen sollte. Boh cool, ich brauchte mir kein schlechtes Gewissen holen. In London habe ich das damals ganz anders erlebt. Da habe ich den Donky noch am Gepäckband zusammen gebaut und dann einen Angestellten gefragt wo ich den Karton lassen könnte, ob er eine Idee hat. Es gab nur die Antwort, dass ihm das egal ist auf jeden Fall draußen. Na ich habe ihm den Karton damals vor die Tür gelegt weil er so freundlich war. Die Frau war echt nett und ich habe mich tausendmal bedankt. Schön....

 

 

23. August / Japan / Schnell umdenken.....

 

Inschallah = so Gott will- ich habe es gehast 

Die Menschen werden gleichgültig und stumpf wenn sie sich darauf verlassen, dass andere etwas für einen tun.

Ich dachte bis heute, dass zum Verkehr in Kairo keine großen Steigerungen mehr möglich sind.  Ich habe mit getäuscht. In Kairo haben alle Autos fette Beulen.  Nur wenige nicht. Sind meistens neue Autos, die hatten wohl bis dahin Glück.es wird mit Vollgas in Lücken gefahren die eigentlich zu klein sind. Es passt, keine Ahnung wie das geht - vielleicht hilft der alte Mann da oben wirklich.

Autos sind schwerfällig, Mopeds sind wendig. Sie sind wirklich überall. Der Verkehr ist eigentlich nicht schlimmer,  es scheint so weil mehr passiert. Man muss das ganze erst einmal beobachten.  Als ich morgens los bin, da wollte ich nach 10 Minuten sterben. Jetzt und hier. Ich dachte mir was ich für ein Blödi mir so ein Land für eine Radtour auszudenken. Gerade noch in Japan, mit seinem gesittetem Verkehr und nun hier. 

Ich wollte nur raus aus dieser Stadt. Nach 4,5 Stunden und einer zurückgelegten Strecke von fünf Kilometern müsste ich eine Pause machen. Ich fasste zusammen. Die meiste Zeit ging dabei drauf zu schauen wie ich wo durch komme. Da meine Augen und der Gleichgewichtssinn keine schnellen Aktionen zulassen war ich meistens am schieben. Schiebe mal ein Rad durch einen nicht enden wollenden Strom von Mopeds. Und wenn du denkst jetzt schaltet die Ampel um, dann läuft der Verkehr schon aus der anderen  Richtung weiter,  nahtlos. 

Ich habe sie beobachtet, sie schauen sich nicht an, sie sehen dich aber sie sind dabei störrisch ihren Weg zu verfolgen. Manche tun nur so als ob sie durchziehen andere machen es. Inschallah. Ihr seid keine Araber...

Also gut ich bin nicht störrisch aber ziemlich stur und an die Wand drängen hasse ich.  Ich spielte das Spiel nach ihren Regeln änderte aber eine Kleinigkeit. Ich hielt auch drauf aber schaute sie dabei frech an. Hier bin ich, gab ich zu verstehen. Es funktioniert. Ich bin voll im Verkehr involviert. Einen fetten Pluspunkt gibt es noch. Ich bin Ausländer und sie wissen nicht ob ich weiß dass sie alle verrückt sind. Hehe.

Ich setzte mit einem guten Gefühl die fahrt fort. Es sollte an die Küste gehen. Einen schönen Weg hatte ich mir rausgesucht. Immer mal wieder mit der Fähre über einen Fluss und zum Schluss noch einmal etwa 30 km den Fluss runter zur Mündung.

So eine Überfahrt kostet praktisch nicht's.  Nicht einmal 10 Cent.  Die Boote sind nicht mehr die neusten und sehen so aus als wenn sie eigentlich nicht hier fahren sollten sondern besser auf dem Bootsfriedhof nach einem ruhigen Platz suchen sollten.

Naja, die Straßen waren ruhig die Überfahrten angenehm und preiswert und ich kam dem Ziel immer näher. Die letzte Station war erreicht und das Boot legte auch gerade an. Was für ein Glück.  Ich musste noch eine Weile warten, es müssten erst Säcke verladen werden. 12 Säcke, keine Ahnung was drin war, sind vier Fahrten. Drei Säcke kann man mit so einem Roller locker fahren. Ich denke es war die Frau vom Kapitän rollte im zehn Minuten Takt hin und her. Es ging endlich los alle gingen auf das Boot, es waren mittlerweile einige Roller eingetroffen. Als ich die Frage beantwortet hatte wo es den hin geht war schnell klar, dass keine Fähre dorthin fährt wo ich hin will. Wohl zu viel Aufwand. Eine fährt für wohl nur ein paar Leute. Diese Verbindung existierte nicht mehr. Danke .

Ich machte mich auf den Rückweg, einen anderen Weg gab es nicht. Der Fluss hat hier ganz viele Arme. Man muss bis Saigon zurück. Die Küstentour war gestorben.

50 Kilometer zurück, in 3 Stunden ist es dunkel.  Mist du wirst eine ungeliebte Tour machen.  

Hotel im Internet buchen und los. Ein anderer Weg nur eine Überfahrt , super.

Es wurde dunkel und der Regen setzte ein. Ich kroch im Schneckentempo nass wie ein begossener Pudel durch die Straßen von Saigon....  

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Kommentar von Ina |

Hallo Sven, einen lieben Gruss aus deinem geliebten Berlin.
ich lese immer am Wochenende deine Blogs und freue mich schon immer die ganze Woche drauf.....schliesslich lässt du uns ja virtuell an deiner
Weltreise teilhaben. Wehe Du hörst auf damit!!!! Es ist interessant und dich ziehe immer wieder den Hut vor dir! Du vermisst die Kommentare und ich hab immer gedacht, das es dich vielleicht zu viel Zeit kostet all unsere Zeilen zu lesen . Ne Menge erfahre ich ja von Annett.....du weisst ja wie wir quasseln können! Man vergisst wohl, das jede Zeile von uns, für Dich ein kleiner Kontakt zur Heimat ist. Du hörst jetzt öfter von mir. Viel Glück weiterhin......liebe Grüsse Ina

Antwort von Sven Marx

Na Ina, da bin ich ja froh, dass du an Bord bist, schön. 
Jetzt habe ich ein richtiges Problem, selbst wenn ich jetzt aufhören wollte ich könnte es nicht. Ich müsste immer Angst haben, dass du mir eine Glatze schneidest wenn ich zu dir in den Laden komme. Keine Angast, ich mache weiter. Und wenn ich am Ende nur für dich schreibe...

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