24. November - 26. November

Mit dem Fahrrad durch Singapur - Malaysia

 

 

 

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24. November /Singapur - Malaysia 

 

Mein Rückflug stand an, ich hatte es Helen ja versprochen, dass ich zurück komme. Sie hatte alles organisiert, ich bekam nur die Daten für meinen Flug zugesendet und für mein Hotel in Kuala Lumpur. 
Das Rad ist in Singapur geblieben es sollte eigentlich bei ihrem Freund Steven stehen. Er und seine Freundin Pamele sind ein tolles Paar, sie hatten mich gestern noch abgeholt zum Abendessen, wir haben viel gelacht. Er ißt für sein Leben gerne, sieht aber nicht so aus, und hat mich durch die ganze Stadt gefahren um Essen zu gehen. Typisch chinesisch und dann noch ein haufen Spezialitäten des Landes. Er fragte mich immer was ich esse und was nicht. Ich antwortete, dass ich es erst einmal probieren werde und dann beschließe ob ich das mag oder nicht. Der Junior landete dann nicht bei ihm, er blieb im Hotel, ich hatte dort gefragt ob es was ausmacht wenn ich in zwei Tagen wieder da bin und das Rad verpackt vor Ort bleibt. Ich bekam das Ok und wir mussten es nicht erst verladen. Steven sagte mir zu, dass er mich wenn ich zurück bin zum Flughafen bringt, zu meinem Flug nach Sydney. Alles war geregelt und nun wartete ich ich in Kuala Lumpur auf Lutz. Das ist schon KL 3.0.  

Lutz holt mich ab, wir begrüßten uns wie uralte Freunde, herzlich und mit einen Lachen im Gesicht. Er erklärte mir den Ablauf für die nächsten Tage und fragte ob ich noch eine Power Point Präsentation machen will. Wir sprachen darüber als ich zusagte den Vortrag zu halten. Also ab in sein Büro. Ich tat mich schwer mit der Präsentation, Lutz hat ein neueres Programm als ich und ich musste einige Sachen suchen. Er half mir ¨schnell¨,  nach drei Stunden war eine schöne PPP auf englisch erstellt. Der Tag meines ersten englischen Vortrags sollte morgen kommen, ich war gespannt und beim Essen gingen wir noch einmal ein paar Dinge durch...

 

 

25. November / Malaysia / ein unvergleichlicher Tag

 

Ich war untergebracht im Hotel - ich fragte mich warum ich nicht bei Lutz schlief. Das Hotel war auch gleich der Veranstaltungsort. Helen, die Frau von Lutz, ist sehr Aktiv unterwegs um Menschen die Krank sind sei es physisch oder psychisch zu helfen. Sie und viele Helfer ihrer Organisation machen etwa alle drei Wochen ganz tolle Veranstaltungen, um auf Probleme aufmerksam zu machen und Gelder zu sammeln. 

Ich mit meiner Geschichte pass dort gut rein, es gibt auch viele Krebspatienten, ich war gleich früh dran.

Ein großer Saal gefüllt mit 80 Chinesinnen und Chinesen. Man kennt sie immer etwas laut und wuselig, hier saßen sie gespannt und lauschten dem Mann aus Deutschland. Der Mann vom anderen Ende der Welt würde gerne viele Sprachen sprechen, leider habe ich mich erst sehr spät damit beschäftigt, Sprachen sind etwas tolles und man überwindet so viele Dinge die einem wegen Missverständnissen sonst im Weg liegen könnten. 
Also mein Englisch ist ausreichend um um die halbe Welt zu kommen, es sollte mit Lutz seiner Hilfe auch für einen Vortrag reichen, wenn mir mal ein Wort fehlte hatte er es gleich parat. Tja und ich musste mich nicht nur darauf konzentrieren was ich sagen will, sondern auch darauf, dass ich passend Pausen setzte für den Übersetzer. 

Tommy Lau übersetze gleich, und er musste es gut gemacht haben, denn alle meine eingebauten Anekdoten führten auch nach der Übersetzung zu einem Lacher. Einige Leute verstanden es gleich auf englisch was ich sagte und andere nach der Übersetzung. Ich staunte, dass es so gut klappte. Ich kann mich noch daran erinnern als ich im letzten Jahr im Konsulat in Jekaterinburg die Pressekonferenz hatte. Die Dolmetscherin musste mich immer bremsen um nichts zu vergessen. Na mittlerweile habe ich schon gut Übung mit solchen Interviews.
Was wir beim Anlegen der Power Point Präsentation nicht berücksichtigt haben, das war, dass ein Vortrag mit Übersetzung fast doppelt so lange geht. Ich hatte etwas über eine Stunde Zeit, eigentlich ausreichend, in dem Fall war es schon eng. Eine Frau, mit Elefantitis, die erste die ich live gesehen habe, kam immer von der Seite und hielt mir Schilder hin wie lange ich noch Zeit habe. Coole Sache. Bei meinen sonstigen Vorträgen habe ich unten in der Ecke zahlen die mir sagen wo ich jetzt mit der Zeit stehen sollte.

Der Vortag war zu Ende und es gab Standing Ovations, boh Gänsehaut, der ganze Saal jubelte mir zu, Hammer sage ich euch. Helen ergriff danach noch einmal das Wort und erzählte etwas über mich, das Team wurde unruhig, die Zeit lief weg, man gab ihr immer Zeichen, das war so nicht geplant. 
Ich weiß nicht was sie noch ergänzt hat aber danach war die Hölle los, alle wollten ein Bild mit mir haben Jeden dem ich über den Weg lief der wollte ein Bild von uns. Die überaus nette Frau mit der Elefantitis wollte auch ein Bild und fragte ganz schüchter an. Sie musste in ihrem Leben schon viel Abneigung gespürt habe so zurückhaltend wie sie war. Ich freute mich darüber, das war bestimmt eine große Überwindung für Sie. Sie war sehr nett und hatte eine freundliche Stimme die ein gutes Englisch wiedergab. Äußerlichkeiten sind oft sehr grausam. Man fürchtet sich vor Menschen oder lacht sogar über sie, sie sind genauso verletzlich wie du.

Lutz musste nach dem Essen noch einmal nach Hause, er wollte nach den Bienen schauen, mir aber vorher noch ein paar Ecken in KL zeigen die ich noch nicht gesehen hatte. Er ist ein toller Gastgeber. Wir haben die Putra Mosque, besichtigt, die mit 116 Metern das zweit höchste Minarett Süd-Ost- Asiens hat und natürlich gleich noch den Regierungspalast der praktisch gegenüber liegt. Ein wenig Kultur kann nicht schaden. Was für ein Tag, er sollte einen tollen Abschluß haben, für mich stand fest es wird die Shisha in der Bar von Adli sein, wo ich schon beim letzten Besuch in KL war.
Lutz fuhr mich noch hin, ich fragte ob er noch mit rein kommt aber er wollte noch etwas erledigen und konnte sich auch nicht richtig mit dem Gedanken anfreunden in der Bar mit mir zu sitzen , es war ihm nichts. Wir verabredeten uns zwei Stunden später, es gab ein Abendessen im Hotel, die Veranstaltung lief ja noch. Aldi macht eigentlich erst um vier auf, ein kurzer Anruf, er freute sich tierisch und schon war er unterwegs. Er hatte seine Freundin  dabei, wir saßen und redeten bei einer guten Shisha wieder über Gott und die Welt. 
Gegen sechs kam Lutz und holte mich wieder ab, er kam sogar kurz rein, man merkte, dass ihm das nichts war, aber er hatte sich überwunden. Wir verabredeten, dass wir mal in meine Stammshisha gehen wenn er wieder mal in Berlin ist, ich will ihm zeigen, dass es da ganz gemütlich ist.

Beim Abendessen angekommen ging es weiter mit den Bildern, die Leute waren alle noch ganz begeistert über meine Geschichte, ich hatte echt was bewegt, ein Grund zur Freude. Nach dem Essen sollte noch ein Film gezeigt werden, die Veranstaltungen finden eigentlich nur statt damit Menschen die sich aus den verschiedensten Gründen nicht trauen raus zu gehen mal wieder etwas unternehmen. Tolle Idee von Helen. Ich wollte mich noch verabschieden und fragte ob ich kurz noch einmal ein Mikro haben kann und Tommy es wieder übersetzt was ich sage. Es gab gleich ein ok. Ich bedankte mich bei den Menschen die ich an dem Tag kennen lernen durfte und erzählte, dass ich nach dieser Reise noch ein Buch schreiben will und ich jetzt schon aufschreibe was da mit rein soll. Dieser Tag wird auf jeden Fall einen Platz in dem Buch haben, sagte ich. Danach war aus, es war noch mehr los als nach dem Vortrag, zwei, drei Leute kamen auf mich zu und wollten mich in den Arm nehmen, einer nach dem anderen stand auf, und zum Schluß hatte ich glaube ich jeden einmal im Arm. Manche waren so ergriffen, dass sie Tränen in den Augen hatten. Ich musste echt immer wieder Schlucken und mich zusammenreißen nicht auch ein paar Tränen über meine Wangen rollen zu lassen.

Die Shisha war mein Höhepunkt bis dahin, ein Ruhepohl an diesem Tag den ich brauchte. Aber das hier war ein Ereignis, dass man wohl nur ein mal geboten bekommt. Vielen Dank an die tollen Menschen in Kuala Lumpur.....  Shisha 

 

26. November/ Malaysia -Singapur

 

Es geht zurück zum Junior, der steht in Singapur und wartet gespannt darauf, dass es weiter geht nach Australien, der fünfte Kontinent wartet auf uns. 
Aber vorher gibt es noch ein ordentliches Frühstück. Die Gäste der Veranstaltung gestern sind auch alle da, nicht wegen mir, nein die Veranstaltung geht über zwei Tage, die Leute kommen echt mal raus, das sollte es bei uns auch geben, die Idee ist gut. 
Lutz und ich sitzen irgendwie abseits und doch mittendrin, denn alle schlendern um unseren Tisch und wollen noch Bilder machen, ich bin immer noch platt was das gestern ausgelöst hat.

Lutz fährt mich und wir sprechen wieder über Gott und die Welt, ein guter Gesprächspartner. Wir sprechen über jeden ¨Mist¨ er ist etwas wie mein Freund Karl den ich in Rio bei den Spielen getroffen habe. Weltoffen im Geist und tut auch nicht Dinge einfach so ab die er sich nicht erklären kann, er denkt drüber nach. Wie wir so über alles reden fällt mir wieder ein, dass ich mal mit jemanden der bei uns im Laden sein FÖJ gemacht hat, darüber sprach Philosophie zu studieren. Eine tolle Sache, aber bei den meisten Menschen eine brotlose Kunst. Philosoph hätte ich bestimmt auch sein können, ja mein Geist ist offen genug, ich kann mir vieles vorstellen. Dann würde Marx vielleicht noch ein bedeutendes Werk schreiben. Hihi... 

Zurück in meinem Hotel in Singapur musste ich was zu essen haben, Pizza, Pizza war gut. Ich habe seit Wochen, Monaten nicht mehr sowas gegessen. Eine Pizza wie sie die Italiener machen, ein hauchdünner Boden der etwas knackig ist, Hammer. Nicht diese fetten Teig Dinger wie sie die Amis machen, vielleicht noch mit Käse drin. Bei Dominos kann man sich aussuchen was für ein Boden, gibt es das bei uns eigentlich auch? Ich muss mal schauen wenn ich zurück bin. Viele denken Pizza ist Pizza, nee. Das beste Beispiel war der schlechte Italiener bei uns am Hamburger Platz, der schlechteste den ich kenne. Seit vielen Jahren liege ich mit Annett und ihrer Schwester darüber im Streit, sie finden ihn gut, er macht so tolle Nudeln. Na nun ist er zu, er muss wohl was falsch gemacht haben, dazu gehörte auf jeden Fall seine Pizza.

Mails beantworten,Bilder laden, ich komme nicht hinterher mit meinem Blog, die Zeit mit Annett war so kurz ich hatte nicht viele Möglichkeiten zu schreiben. Oft habe ich noch die halbe Nacht durch geschrieben wenn sie wie ein kleines Mädchen erschöpft vom Spielen einschlief. Sie hatte es nicht leicht auf unserer Reise, jeden Tag etwas Neues zu entdecken ist eigentlich nichts für meinen Angsthasen, geregelt ist besser. Neue Dinge sind erst einmal unheimlich. Aber sie ist so schön neugierig, das macht es leicht sie dazu zu bewegen auch Sachen zu machen die nicht auf ihrem Programm stehen. Ja und am Abend schläft sie dann friedlich neben mir ein, Meene Puppe...

 

 

Am 23. Dezember haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....

 

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Kommentar von Fabian Diecke |

Bewundere Dich für deinen Mut bzw. dein Durchhaltevermögen. Es ist schließlich nicht ohne solch eine Reise durchzuziehen. Weiter so Sven✌

Antwort von Sven Marx

Dankeschön. 
Auch hier zählt, dass der Körper nur das kann was der Kopf will...

Bitte addieren Sie 8 und 3.

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