26. April / Route 66 / Ich glaube die Entscheidung war gut .

Gestern, spät abends rief Alexa noch an, dass sie in zwei Stunden in Albequerque ist. Ich sagte: >>Was dann bist du über 1000km gefahren. Hut ab.<< Raus aus dem Flieger, einmal schlafen, Telefonkarte kaufen und los. Nicht schlecht meine liebe.
 
Tja, heute morgen gab es dann ein fröhlisches >>Hallo<<.
 
Alexa und ich haben vor über zehn Jahren das erste mal zusammen gearbeitet. Das Tauchen hat uns zusammen gebracht und wir haben immer mal wieder irgendwo zusammen was gemacht. Mittlerweile ist sie fast Frau Doktor und ich bin Radreisender.
 
Nach kurzer Absprache war auch schon klar was wir machen. Wir werden das angesagte Unwetter mit Böhen von Sturmspitzen schnell hinter uns bringen und zusehen, dass wir da durch sind bevor es losgeht.
 
So hole ich die Kilometer auf, die mir fehlen und ich muss hoffentlich zum Ende hin nicht noch Zug oder Bus fahren, wir sind am schlechten Wetter vorbei, können uns über die Zeit unterhalten die jeder für sich verbracht hat und wovon der andere noch nichts weiß und können den Plan für die nächsten Tage machen. Alexa wird am 03.05. wieder fliegen.
 
Tja, und weil ein Auto viel schneller ist am ein Bike, hatten wir noch Zeit auf den 580 aufgeholten Kilometern mal hier an da raus zu fahren.
 
Ich wollte immer wissen ob es gut ist den 40er zu nutzen, ja ist es. Die 66 verschwindet oft im Sand und mit dem Rad würdest du dann wieder vor einem Problem stehen. Mit dem Auto nimmst du schnell mal nen anderen Weg.
 
Auf dem Weg nach Santa Fe haben wir noch ‘n paar Bilder von den Rockies geschossen. Mit dem Rad hätte ich diesen “kleinen” Umweg nicht machen können. Manchmal sind wir auf der 66er, manchmal aber auch nicht; immer das gleiche Bild – in den kleinen Städtchen haben es ein paar Leute geschafft, zu überleben aber es gibt auch viele verlassene Häuser, Tankstellen und kleine Läden. 
Die zwei Radler von denen ich vor ein paar Tagen erzählt habe waren nur einige Kilometer vor mir. Ich ziehe meine Schiebermütze vor all denen, die nur durch Ihre Körperkraft über nen Berg radeln. Ein Riesenaufwand!!!!
Wenn wir noch Zeit haben sollten, würden wir uns noch ‘n paar Autos anschauen.  Da waren ein paar sehr schöne dabei. 
Alles in allem haben wir das Mistwetter gut überstanden. Wir haben jetzt einen Vorsprung von einem Tag zum Unwetter, ich hoffe, das macht uns keinen Strich durch die Rechnung und hält sich noch hinter uns. Ich bete für die beiden anonymen Radler, dass sie dem Unwetter entkommen oder wenigstens Schutz finden. Jetzt sind wir in Amarillo und morgen werden wir die Cadillac.Ranch besuchen. Danach gehts weiter Richtung Osten. Nach meinen neuesten Berechnungen müsst’ ich 120 km am Tag fahr’n, damit ich bis zum 15. in Chicago bin. Wenn ich das schaffe, kann ich noch ein paar Tage wie einst Al Capone durch die Stadt tigern bis ich zurückfliege. Übrigens ist Alexa nicht einfach eine gute Freundin sondern ein echter Diamant. Sie meinte, ich würde in den nächsten Tagen keine finanziellen Engpässe durchleben müssen, sie wolle mich solange unterstützen. ALLERLIEBSTEN DANK!!!!
Was für ‘n toller Tach, ich geh jetzt ratzen, morgen werden wir dann mal nen Blick auf die Autos werfen 
Draußen wütet ein Sturm. Hoffentlich ist er morgen vorüber. 

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