26. September / DID Tour 2016 / Tschechien/ Auf nach Prag
Wir waren verrückte Hunde, immer den Schalk im Nacken.
Auf in den Bus und ab in die Vergangenheit: 7:30 das Rad verladen und um 12:00 Uhr in Prag, das geht!!
Prag war immer die Zwischenstation auf unserem Weg nach Budapest, wir blieben oft ein paar Tage und ließen uns das Bier dort schmecken. Das eigentliche Ziel war Budapest. Budapest, so stellte man sich den Westen vor. Schallplatten wohin man schaute, Hamburger und Coca Cola, die Welt war in Ordnung. An was für Kleinigkeiten man ein tolles Leben fest macht solange man jung ist. Schön….
Jetzt bin ich wieder hier, Prag weckt einige Erinnerungen an eine wilde Zeit meines Lebens. Wir trafen uns entweder hier oder in Karlsbad. Wir, das waren anfangs ein paar Berliner die sich kannten und hier Urlaub machten. Das Bier war einfach nur herrlich!
Später dann traf man sich mit den Leuten die schon in den Westen gegangen waren und nicht mehr in die DDR einreisen durften.
Einmal dem Sozialismus den Rücken gekehrt hieß >>Du bist raus<<. was für eine kranke Zeit, in der man nicht wählen konnte wo man gerade leben will….. Auch heute glänzt vielen nicht, oder hat nur den Anschein, doch eine Mauer durch Europa gibt es zum Glück nicht mehr, wobei die Herren da oben gerade wieder dabei sind eine zu errichten, nur dieses Mal viel weiter im Osten.
Der Mensch ist krank !!!!
Meine Erinnerungen sind sehr verblaßt, ist es doch schon gut 30 Jahre her. Du bist alt – zum Glück. Vor sieben Jahren hätte ich mich gefreut so etwas überhaupt in den Mund zu nehmen. Nächstes Jahr werde ich hoffentlich 50, dann mal 60 und 70 und dann schauen wir mal was so geht.
Prag war auch in meinen Erinnerungen überlaufen, jetzt geht aber wirklich nichts. Ich habe mein Rad noch nie soviel geschoben. Die Straßen, der Innenstadt, sind entweder so und so gesperrt oder man kann sie nicht nutzen weil alle auf der Straße laufen. Echt voll.
Gerne wäre ich noch auf die andere Seite der Karlsbrücke gegangen und hätte mich dort etwas umgesehen, etwas in meinen Erinnerungen geblättert. Dort auf der anderen Seite waren glaube ich auch die bekanntesten Kneipen der Stadt, das U Fleku und das Tomase.
Riesige Räume mit Biergarnituren – so weit das Auge reichte, sind in meinen Erinnerungen. Anstecknadeln die man nach Farben der Anzahl der getrunkenen Biere zuordnete. Zum Beispiel Blau für 5 Bier mit 1 Liter Inhalt. Mir ist so als wenn das so war, es ist ja schon ewig her.
Leider war ich nicht auf der anderen Seite der Brücke, es war wirklich voll. Die Stadt ist sehr schön und auch preiswert, ich würde trotzdem nicht noch einmal her fahren, mir ist es zu voll. Es würde sich lohnen die tollen Gebäude zu bewundern und durch die kleinen Gassen zu flanieren, man müsste mal heraus bekommen ob es zu jeder Jahreszeit so voll hier ist.
Der Radverkehr ist geregelt: man darf die Busspuren nutzen, an Kreuzungen kann man sich ganz vorne, vor den Autos einreihen, wenn man abbiegen will ist das super. Es gibt Markierungen für Radfahrer, besser für Autofahrer, dass hier Radfahrer einen Platz der Straße einnehmen. Das Problem ist, dass es wenige Radfahrer hier gibt. Bestimmt weil Prag sehr hüglig ist. Eine Sache die mir schon in vielen Städten aufgefallen ist die so sind. Etwas bergig und schon ist das Rad keine Alternative mehr.
Wenig Radfahrer bedeutet, dass Autofahrer den Umgang mit ihnen nicht gewohnt sind und man immer damit rechnen muss, dass man schon knapp überholt wird.
Ich bin noch etwas aus der Stadt raus gefahren, wollte mal sehen wie es mit dem Zelten am Straßenrand aussieht, bis jetzt habe ich noch nichts gefunden was ich für gut befunden hätte, darum Motel. Es geht, 38€ mit Frühstück kann man in Europa verschmerzen.
Morgen geht es dann weiter in Richtung Brünn, dort werde ich wohl übermorgen durch sein. Schauen wir mal wie es sich mit den Bergen verhält….
Euch nen schönen Tag: Bitte das liken nicht vergessen und vielleicht teilen
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