27. Februar - 01 März / USA

Mit dem Fahrrad durch die USA

 

 

Hier seht ihr meine aktuelle Position.

 

Eine Leseprobe zu meinem Buch HIER

 

 

 

27. Februar  / USA / Irgendwie gehören wir wohl schon zusammen

 

Ich habe gerade den Eindruck als sei der Tag nicht mehr weit an dem man meinen Namen und die Berge in einem Atemzug aussprechen wird. Wir sind glaube ich unzertrennlich, so wie Dick und Doof , Bonni und Clyde oder Pech und Schwefel. Und ich dachte echt es wird jetzt besser. Ich bin zwar einige hundert Meter runter gefahren aber die Berge haben sich gehalten, sie liegen nun nur auf einer anderen Meereshöhe. Wenn der Wind mitspielt ist alles super, gestern war es so, heute war es eigentlich auch ok, er war nicht stark und somit ok. 

Was heute am Morgen total anders war als die anderen Tage, es gab Regen, nicht viel eher Niesel. Dieser feine Niesel, der dir in die Sachen kraucht und sich dort festsetzt. Herrlich. 
Ich lies die Regensachen weg, es war mir zu warm, man schwitzt so elend darin. Das ging aber nur etwa 30 Minuten gut, dann wurde es doller, auch war die Sicht bescheiden. Wenn dieser verdammte Stacheldraht nicht wäre hätte man denken können man ist im Herbst in Mecklenburg Vorpommern unterwegs. Felder die nicht bestellt sind, Rehe die durch die Gegend hüpfen, Bäume die im Nebel verschwinden und von Zeit zu Zeit ein Auto auf der Landstraße. Schön, wenn nur nicht der Stacheldraht wäre.

Ich glaube wirklich die züchten hier das Rotwild, wenn man es nicht stinkend am Straßenrand sieht (ich berichtete im vorangegangenen Blog) dann hüpft es über die Weiden oder findet sich im Wappen einer Ranch an einer der vielen Toreinfahrten hier wieder. Warum sollte man sich einen Hirsch ins Wappen machen, es muss was bedeuten.

Auf die Berge hier kommt man in Wellen, sie gehen hoch und auch wieder runter. Wobei die Abfahrten so kurz sind, dass man sie kaum wahrnimmt.

Mein Tagesziel war nur 60 km entfernt. Es passte nicht besser mit einer Unterkunft und ich wollte noch Zeit haben mein Tretlager zu wechseln, es sind mal wieder über 10.000 km rum. Danach kann man fast die Uhr stellen. Die Tretlager sind zu schwach für ein beladenes Reiserad, für Rennräder oder Mountainbikes ist es ok. Aber sie nehmen wenig Platz weg und lassen sich super schnell wechseln. Und das Wichtigste sie gammeln nicht fest wie die einfachen Tretlager. Ich wechsel lieber in der gleichen Zeit drei Lager an einer Hollowtech Kurbel als ein herkömmliches.... 

 

 

28. Februar / USA / Hier spricht man Deutsch

 

 

Es ist nicht mehr so kalt, aber dafür nieselt es seit gestern immer. Es ist zu wenig um seine Regensachen zu tragen, man schwitzt in dem Zeug einfach wenn es nicht richtig regnet und der Regen auch nicht zu warm ist. In Süd-Ost-Asien habe ich meine Regensachen einmal angehabt, es war da einfach zu warm, es war wie mit Regensachen duschen. 

Eine nicht typische Stadt in den USA - Friedricksburg. Man spricht hier deutsch, also nicht überall, sondern viele können es noch von den Vorfahren. Aber das ist nicht das Besondere. Das Besondere ist, dass hier echt viele Leute zu Fuß unterwegs sind. In großen Städten hast du das auch in bestimmten Straßen. Aber in kleinen Städten suchst du sogar Fußwege. So tolle kleine Städte wie Friedricksburg, die intakt sind und nicht am Sterben, musst du suchen. Selbst in Sedona oder Williams wo es echt noch schön ist mal zu laufen ist es nicht so verrückt. Eine bleibende schöne Erinnerung und hoffentlich gibt es solche tollen Orte noch lange in den USA....

Die Kehrseite einer solchen Medaille ist natürlich immer, dass alles teuer ist, ein teurer Zeltplatz ist da auch eingeschlossen. Er ist bestimmt preiswerter als das Hotel, auch wenn es nicht so wäre es wäre egal. Es ist angenehmer in seinen eigenen Sachen zu schlafen als im Hotel...... 

 

01. März / USA / Wieder einmal eine Hauptstadt auf der Liste 

 

 

Ich habe mal wieder eine Hauptstadt erreicht auf meinen Touren. Na nicht die eines Landes, das kommt noch, nein die eines Bundesstaats der USA. Ich war jetzt schon in 12 Staaten und sieben Hauptstädten.
Der Weg führte mich über die Texas Hills, grausiges auf und ab mit bis zu 200 Meter Höhenunterschied. Eine echte Herausforderung für eine Tagesetappe. 

Es geht in Wellen hoch und natürlich auch in Wellen runter. Heute habe ich mindestens fünf Minuten über mich selbst gelacht als ich den Berg runter bin. Mit etwas 50 Sachen bin ich dem Berg runter und als ich auf die nächste Welle zu bin da war das wie in einer Achterbahn. Vor meinen Augen war nichts mehr. Genauso wie in der Achterbahn wenn du am höchsten Punkt bist, du schaust ins Leere. Und was soll ich euch sagen, genau wie in der Achterbahn ist mir ein Schrei aus der Kehle geglitten. Noch im gleichen Moment musste ich anfangen zu lachen und habe mich nicht mehr einbekommen bis der Aufstieg auf der anderen Seite meine ganze Luft benötigte und ich nicht mehr genug zum Lachen hatte. 

Rehe standen im Garten, eines Hauses, ich dachte erst die sind nicht echt. sie bewegten sich nicht. Als ich ihnen aber zu dicht war rannten sie los, quer über die Straße. Eins hielt am Zaun und schien zu warten bis alle drüber sind, es sprang dann aus dem Stand einfach drüber. Es kam mal die Theorie auf, dass die vielen Absperrungen an den Straßenrändern Wildwechsel verhindern sollen. Jetzt glaube ich noch weniger dran.

Ein Auto hielt ein paar hundert Meter weiter, es gab eine freie Stelle am Straßenrand. Es stellte sich raus, es war auch ein Radfahrer der gerne unterwegs war, er wollte nur mal plaudern. Ein netter Typ der auch locker drauf war. Eigentlich war er Architekt und berechnete den Stahlbau für Häuser, wohl nicht so normale, wohl schon etwas andere als üblich. Ich bin mir nicht sicher ob ich das richtig verstanden habe. Was ich auf jeden Fall verstand, war dass er jetzt keine Lust mehr darauf hat und Künstler ist. Er macht jetzt aus Stahl Skulpturen. Cool wenn man sich einen solchen Sprung leisten kann. Mir schenkte der Radfahrer einfach 20 Dollar, ich solle einfach mal ein gutes deutsches Bier davon trinken. Bier und Autos, man kennt Deutschland .....

Austin ist voll, eine blöde Autostadt wie LA, ich bin aber von Mapsi gut gelotst worden. Mal sehen wie es morgen durch die Stadt geht. Ansätze von Radwegen gab es schon, Radfahrer habe ich eher wenige gesehen. Lass dich überraschen.....

 

 

Am 24. März haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....

Und für alle die lieber Schlager hören bin ich am 31. März auf B2, dem Schlagersender schlechthin, zwischen 11 und 12 bei Dagmar und Micha zu hören.  https://www.radiob2.de

 

 

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Kommentar von Claudia Harfst |

Bei Sonnenschein sieht doch alles gleich viel freundlicher aus als bei Niesel. Die deutschen Siedler haben schon überraschend viele Spuren hinterlassen.

Antwort von Sven Marx

Ja Claudia, und das Beste ist: nach jedem Regen kommt Sonnenschein....

Bitte rechnen Sie 9 plus 9.

Partner und Freunde