27. Oktober - 29. Oktober / Thailand / Urlaub von der Weltreise

 

 

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24. Oktober / Thailand / ein toller Hund 

 

So lange wie ich denken kann haben mich Hunde begleitet. Schon als ganz kleiner Junge habe ich mit Deutschen Schäferhunden spielen dürfen. Ich empfinde dies als Privileg, es gibt leider sehr viele Kinder die nie ein Haustier haben dürfen. Wir hatten im Garten Kanickel, in der Wohnung abwechselnd, Hamster, Vögel, Schilkröten und Fische. Man lernt mit Haustieren Verantwortung zu übernehmen. So ein Hund muss auch mal raus und wenn man von der Schule kommt hat man besseres vor als den Hund auszuführen, man will sich mit den anderen treffen und spielen. Damals habe ich den jeweiligen Hund verflucht, selbst als Jugendlicher, die immer nur das machen was sie wollen, musste ich noch mit dem Hund raus. Wenn ich zu Hause war dann war so ein Hund cool, man hatte jemanden zum reden, toben und kuscheln, doch rausgehen war oft blöd. Es regnete, war kalt oder so warm, dass man lieber zum See gefahren wäre als mit dem Hund runter zu gehen.
Ich liebte unsere Hunde und darum kümmerte ich mich eigentlich auch gerne, maulen gehört wohl zum Erwachsen werden. 

Hunde sind toll, wenn man ein wenig ihre Sprache beherrscht kann man viel über Sozialverhalten lernen, Hunde sind super sozial. Ein Hund würde auch noch für dich einstehen wenn du ihn gerade nach Strich und Faden verprügelt hast. Du bist sein Rudel und er steht zu dir. Wir Menschen haben es eigentlich nicht verdient solche tollen Begleiter zu haben, wir verstehen in den meisten Fällen nicht die Sprache unseres Begleiters. Wir machen den großen Fehler in dem Hund eine Art Menschen zu sehen und versuchen unsere Sprache auf ihn abzuwelsen. 

Hier in der Anlage war ein Hund den ich zu gerne gehabt hätte, er war einfach genial. Dieser Hund bettelte nicht, kam nicht in deinen Bereich, er war einfach nur da. Er folgte uns in einem gewissen Abstand, aber nur soweit wie sein Strandabschnitt war, dann ging er zurück. Man sah ihm im Gesicht und am Körper an, dass er schon so manchen Fehler gemacht haben musste, er war noch jung, hatte er schon das Alter erreicht wo er aufsteigen will in der Rangordnung. Ich denke es. Viel Erfolg hatte er wohl nicht, denn um ihn herum waren keine Hunde die er als sein Rudel ansah und die klaren Grenzen deuteten darauf hin, dass man ihn nicht wollte, er hatte vielleicht wirklich versucht ein Rudel zu übernehmen. Bis zu seinem Strandabschnitt ging er mit, dann stoppte er und wartete noch ein paar Minuten, als wir außer Sichtweite waren musste er wohl gegangen sein, denn als wir zurück kamen war er weg. Doch kaum hatte er uns gesehen kam er angerannt. Er freute sich aber traute sich nicht uns zu berühren, er wartete bis wir das taten. Der Ranghöhere darf das. Er ordnete sich eindeutig unter. Wir gingen auf ihn zu freuten uns mit ihm und tobten etwas. Später lagen wir auf der Decke am Strand, er grub ein Loch und legte sich neben uns. Er wollte einfach nur bei uns sein. Als wir dann später in den Ort gingen um etwas zu Essen zu besorgen folgte er uns. 

Wir wollten eigentlich nicht, dass er mitkommt, es ging über eine große Straße. Auf dem Weg dahin, wollte er uns zu einem Spiel einladen: Ochsen anbellen, die an einem Seil sind und sich eigentlich nicht wehren können ist wohl ein schönes Spiel. Er bellt, sah uns an, bellte wieder, duckte sich bellte und schaute zu uns. Ein schönes Spiel, der Ochse war sichtlich genervt konnte aber nichts machen. Ich rief den Hund und er kam.

Er folgte uns immer weiter obwohl wir ihn extra nicht beachteten. Vor dem Supermarkt, saß er dann so im Eingang, dass die Tür sich immer wieder öffnete und der elektronische Gong verrückt spielte. Die Angestellten wussten nicht was sie machen sollten, sie hatten offensichtlich Angst. Ich ging zur Tür und schob ihn sitzend aus dem Eingangsbereich. Mann o Mann, echt witzig. 

Er folgte uns, wir waren auf der Suche nach einem Restaurant, Hunger plagte uns und wir versuchten etwas Geld zu sparen indem wir nicht in dem kleinen Resort essen wo wir wohnten. Der Ort war zu klein, es hatte nichts offen, alle warteten auch hier auf den Start der Saison.
Unser neuer Freund folgte uns auf Schritt und Tritt. Annett hatte große Angst er könnte auf der Straße überfahren werden, ich war mir bewusst, dass das nicht passieren wird. Die Hunde hier sind fast so gelassen wie die Kühe, sie gehen einfach mal über die Straße und alle fahren um sie rum. Leider klappt es auf größeren Straßen wohl nicht immer, ich habe zwei tote Hunde auf meinem Weg durch Thailand gesehen.

Ein Stück weiter bogen wir wieder ab Richtung Anlage, ein anderer Weg aber bekanntlich führen viele Wege nach Rom.

Jetzt passiert was ich schon die ganze Zeit befürchtet hatte, wir waren in einem anderen Revier. Unser Freund stoppe und setzte sich hin, genau als wenn da eine Wand wäre. Unglaublich, wie sie das machen. Bis hier und nicht weiter. Ich wollte testen ob er schon genug Vertrauen zu uns hat. Ich schaute wo der Hund wohl ist der ihm signalisierte hier bin ich. Ich ging direkt auf ihn zu, schaute ihn nicht an, ich bewegte mich als sei er für mich nicht da. Ich ging praktisch durch ihn durch. Mein Weg änderte immer die Richtung, so wie die des Hundes. Ich drängte ihn quasi ab. Unser neuer Freund beobachtete das natürlich, sah, dass ich gut klar kam und folgte, er machte einen großen Bogen über eine Wiese, also immer noch mit Respekt aber er kam. Ich freute mich über seine Bekundung seines Vertrauens.

Wieder zurück in der kleinen Anlage mit den einfach eingerichteten Bungalows wich er nicht mehr von unserer Seite. Er schlief sogar vor unserem Bungalow.  

 

 

25. Oktober / Thailand / Blog aufholen

 

 

Mir war klar, dass wir den Hund nicht zu sehr an uns heran lassen durften, es würde am Ende blöd sein. Ich beobachtete schon am ersten Tag, dass er Leute verabschiedete und hörte, dass die Frau zu dem Mann sagte, dass sie noch ihrem Hund Aufwiedersehen sagen müssen.

Die Leute waren kaum im Taxi und er suchte sich neue Menschen, Hunde waren ja nicht da. Eine Hündin kam von Zeit zu Zeit, schien aber nicht in der Anlage zu leben. Vielleicht seine Mutter, keine Ahnung. Es war also klar er sucht Gesellschaft, aber er weiß auch die Leute sind nicht lange da, mir viel ein Stein vom Herzen. Ich ging jetzt etwas auf Abstand.

Seit Annett da ist vernachlässige ich meinen Blog, ich hänge teilweise 14 Tage hinterher. Es ist ok, nicht so wild, ich werde bald wieder viel Zeit haben zum schreiben, ich schreibe gerne und teile so meine Abenteuer und Erlebnisse. Die Leute die meinen Blog folgen sind sehr angetan und manche schreiben auch mal was dazu, ich würde mir wünschen, dass da mehr kommt, gerne würde ich wissen ob es gut ist oder Menschen gelangweilt sind. Also hier noch mal der Aufruf: Lasst ruhig mal einen Kommentar da. Ich freue mit darüber !!!!

Jetzt ist Annett erst einmal hier und wir wollen fast vier Wochen nur das machen was uns gerade gefällt, Annett will am Strand liegen - Boh was für ein Graus. Das muss sie alleine machen, eigentlich macht sie das schon immer alleine. Wenn sie wirklich mal so einen Tag hat dann nutze ich das um mal etwas zu schlafen oder wie in dem Fall Blog zu schreiben.Ich konnte gut aufholen und einige Tage auf Vorrat aufschreiben.

Irgendwann hatte ich genug und musst erst mal in die Fluten hopsen. Annett musste ich nicht lange bitten, das Wasser hat bestimmt 29 Grad, es ist eigentlich nur in den ersten Sekunden eine Erfrischung. Wir schnappten uns so ein Brett wo man drauf stehen kann, wenn man es kann. Und dann mit einem Paddel über das Meer schippert. Wir tobten vergnügt und zur Belohnung für die Anstrengung legten wir uns etwas unter den Sonnenschirm den Annett schon den halben Tag nutzte. Der Hund lag eigentlich neben ihr, er hatte neben der Matte wieder ein Loch gebuddelt und döste. Jetzt saß er am Strand und schaute zu und als wir raus kamen wollte er uns begrüßen, Wir begrüßten ihn freudig und machten uns auf der Matte breit, er wollte nun auch mit drauf. Das konnte ich nicht zulassen, er hätte sich bei uns noch wohler, sicherer, dazugehörig gefühlt. Ich schob ihn von der Decke, er biss in meine Hand, ganz, ganz vorsichtig, er wollte mir eigentlich nur zeigen, dass er auch auf die Decke möchte, er beanspruchte aber nicht den Platz, sonst hätte er sein Maul wohl etwas zu gemacht um mir zu zeigen wer hier das Sagen hat. Hier war ich der Chef im Ring. Ich ließ meine Hand in seinem Maul, als ob es mich nicht störte und schob ihn mit der anderen Hand wieder und wieder von der Decke, nach dem dritten Mal gab er es auf, er grub wieder ein Loch und lag bei uns. 
Ein toller Hund ich war so begeistert, eigentlich will ich keinen Hund mehr zu viel Arbeit, Arbeit die sich mit meiner Behinderung nicht verbinden lässt. Diesen Hund hätte ich gerne gehabt...

Am Abend ging es noch in den Ort, mit Steffi, sie ist auch aus Deutschland und die Bestätigung dafür, dass man überall auf der Welt einen Berliner trifft, ist schon fast so sicher wie einen Chinesen zu treffen. Ja, übertrieben, wir Berliner sind zwar die Cooleren aber bauen nicht immer gleich ein Berlintown in sämtlichen Städten.

Sie ist nett und hat sich am Vormittag mit Annett angefreundet, sie saßen beide am Strand rum und dachten wohl gemeinsam ist es nicht einsam. 
Die Anlage ist super ruhig, schon fast so ein kleiner Zufluchtsort für Aussteiger. Die meisten Bungalows haben nicht einmal eine warme Dusche und keine Klimanlage. Aus Annetts Mund kam mal der Ausspruch Hippidorf. Ich schmunzelte, könnte gut sein. Wir hätten uns einfach alle mal die Sachen vom Leib reißen sollen und nackt rumspringen, vielleicht wäre ja dann Flower Power Stimmung aufgekommen.

Wir waren am Nachmittag verabredet um in den Ort zu fahren, Steffi war alleine mit dem Rucksack unterwegs, sie hatte schon eine geführte Tour durch die Berge hinter sich gebracht, Hut ab. So eine Tour über den schweren roten Boden bei Regen stelle ich mir zu Fuß mit Rucksack viel schlimmer vor als mit dem Fahrrad. Ich habe es vermieden, so gut es ging, über solche Pisten zu fahren, das ging ganz gut, und wenn doch mal eine solche Straße meinen Weg kreuzte konnte ich mich am Fahrrad festhaltend wenigstens vorwärts bewegen. Durch die Berge hast du auf dieser Schmierseife keinen Halt. Ihr Guide verpasste ihr einen Wanderstock und weiter ging es. Cool. 

Was ihr fehlt ist etwas Selbstvertrauen, wie die meisten Frauen hat sie Angst zu Handeln, sie weiß nicht genau wie. Annett schickt auch immer mich vor. In dem Fall hatten die beiden Damen in schöner Einstimmigkeit einen Trottel gefunden. Mich. 
Wir schnappten uns ein Tuk Tuk und fuhren auf den Nachtmarkt. Zum Glück hatten alle Hunger und wir verbrachten fast die ganze Zeit, die zur Verfügung stand beim Essen. Es stand nicht viel Zeit zur Verfügung, ich hatte noch eine Verabredung mit Klaus.

Klaus ist keine weitere Urlaubsbekannschaft von uns sondern der Betreiben vom Rockradio. Wir sind alle 14 Tage am Sonnabend 14 Uhr deutscher Zeit verabredet und machen live ein Interview, es ist immer wieder schön, wir haben echt viel zu lachen.

Das Interview in unserem Hippidorf fühlte sie echt verrückt an. Im Bungalow war kein so guter Empfang, ich ging also vor die Tür. In der ganzen Anlage sind Hängematten und auf jeder Terrasse hängt eine eigene. Ich legte mich in die Matte, schaute den klaren Himmel mit den vielen blinkenden Sternen an und telefonierte live für das Rockradio in der coolsten Stadt der Welt. Meen Berlin..... 

 

 

29. Oktober/ Thailand / auf zu Insel Nummer fünf 

Überfahrt auf Insel Nummer fünf. Wir verabschiedeten uns von Steffi und auch von unserem neuen Freund dem Hund. Es war ok, hatte er sich am Abend zwar wieder vor unseren Bungalow gelegt und war am Morgen auch wieder da. Aber zwischen durch hatte er sich schon mit anderen Gästen angefreundet. Vielleicht ging es ihm so wie uns. Er freute sich zwar mit uns etwas Zeit zu teilen aber seine tolle Insel wollte er nicht verlassen. Wer weiß.

Auf Koh Samui ging es in ein kleines Hotel, dieses Hotel von einem Franzosen geführt. Es war nicht in der ersten Reihe am Strand, es war in der zweiten. Es war aber sehr günstig, 15 Euro. Das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmte nicht, überhaupt nicht. Ich bin jetzt echt schon ein paar Monate unterwegs und habe in Zimmern übernachtet wo mir meine Isomatte zu schade war sie auf den Boden zu legen, ich packte mein Zelt aus und nutzte meine Plane die ich sonst unter das Zelt lege als Zwischenlage. Diese Zimmer kosteten teilweise schon acht bis zwölf Euro. Das hier war aber der Hammer. Die Zimmer waren locker in einem Standart von drei Sternen, es war ein kleiner Pool vorhanden, man konnte gleich am Hotel, vom Besitzer einen Roller mieten, das Frühstück schmeckte gut und der Besitzer und seine Frau kümmerten sich persönlich um die Gäste. Eine absolute Empfehlung. In  der Hauptsaison wird es mit Sicherheit teurer sein aber auch dann ist es ein Tipp. 

Gut etwas essen gehen konnten wir zwei Straßen weiter. Ein Restaurant, welches wohl auf der Insel sehr beliebt ist. Ausländer sind überwiegend dort, die Preise sind noch gut aber für die meisten Einheimischen wohl zu hoch. Man kann aber trotzdem Einheimische antreffen. So eine Mischung von Restaurant habe ich in Thailand auch hier in Süd-Ost-Asien noch nicht gehabt. Entweder zu teuer für Einheimische oder für die meisten Ausländer schon ziemlich grenzwertig. Hier schien das Konzept zu stimmen. Es war immer Betrieb.

Alles machte einen guten Eindruck, wir waren glücklich, bis jetzt hat uns jede Insel etwas anderes geboten. Unser Urlaub war bis hier ein voller Erfolg....

 

Am 11.. Oktober haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....

 

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Kommentar von marlies gidius |

Hallo Ihr zwei- Hallo Globetrotter, lese Deinen Blog seit Abfahrt Brandenburger Tor. Ist wie eine Serie !!!!! Warte immer auf die Fortsetzung !!!!!
Rockradio- Leseprobe - kenne alles !! Heute über einen Hund - war einfach toll. Nie langweilig. Alles liebe an DEINEN JUNIOR .

Alles liebe aus Berlin

Antwort von Sven Marx

Na du/ihr,

Schön ein Star in einer Serie zu sein. Danke für deinen Kommentar.

Ich hoffe das letzte halbe Jahr war nicht langweilig für dich und meine Abenteuer haben dich mitgerissen.

Nun ist ist Annett wieder bei euch und sieht Ina zum Glück bald. 

Bitte bestelle allen einen schönen Gruß 

Icke 

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