28.- 30. August / Vietnam & Kambodscha

 

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Hier seht ihr meine aktuelle Position.

 

 

28. August/ Vietnam - Kambodscha  

 

 

Ich weiß noch wie ich es gehasst habe stundenlang an Grenzen zu stehen. Im Sommer Warteschlangen über Kilometer, weil man mal nach Italien wollte. Ich bin echt froh, dass es das in Europa nicht mehr gibt.

Bei der Einreise in Vietnam über den Flughafen ging ja alles gut, man war ich glücklich. Die 15 Tage bekommt man so und braucht kein Visum. Letztendlich habe ich nur fünf beansprucht und bin nun auf dem Landweg unterwegs nach Kambodscha.

Im Internet sind wieder unterschiedliche Sachen zu lesen. Selbst die aktuellen Sachen unterscheiden sich. Hier nun meine Erfahrung. Es hieß, dass man ein Visum bei der Einreise beantragt und auch reibungslos bekommt. Ein Bild ist nötig mit komischen Maßen, rechteckig. Ein Bild aus der Heimat nutzt also nichts.

Wenn du kein Bild hast geht das seit einer Weile auch. Du zahlst dann anstelle von 30 Dollar 35 Dollar. Im Netz hatte ich was von 34 Dollar gefunden, Stimmt nicht. Steht so offiziell dran. 

Das mit dem Visum war etwas verwirrend. Ein Mann kam gleich auf mich zu gerannt, sagte mir wo ich mein Rad lassen soll und dass er meinen Pass braucht. Er war offensichtlich eine Zivilperson. Ich kenne das aus Ägypten so, da läuft es genauso ab. Man fängt dich so früh wie möglich ab um zu verhindern, dass du den original Preis siehst. Komisch ist, dass der Preis nicht vorne an dem Häußchen ist wo man die Visa bekommt sondern an der Seite. Ich habe es nur gesehen weil ich den Junior dort geparkt habe. Macht man hier gemeinsame Sache? Das Visum war schnell in meinem Pass, keine fünf Minuten. Wichtig du musst eine Karte ausfüllen die die Einreise bestätigt und bei der Ausreise brauchst du die andere Hälfte. Die scheint öfters verloren zu gehen. Der Beamte hat sie bei der Passkontrolle einfach befestigt mit nem Tacker. Staune, dass die Löcher in einer normalen Seite sind und nicht in der eingeschweißten.  

Aber wir waren noch beim Visum; das ging alles echt super schnell, dank der Hilfe von dem Mann waren es keine fünf Minuten. Das Problem, das Visum kostete jetzt auf einmal 40 Dollar. Ha ha ha, das kenne ich auch aus Ägypten. Na da habt ihr den richtigen erwischt. Ich habe ihm gesagt, dass es 35 Dollar kostet und nicht 40. Ein zweiter Mann kam auch dazu, sie erklärten mir, dass sie mir ja geholfen haben. Das haben sie wirklich, sie haben mir die zwei Meter Weg zu dem Schalter abgenommen. Hm... Naja ich hatte so und so nur 35 Dollar. Die haben ein paar Verwandte noch zusammengelegt als ich gestartet bin. Danke an euch, gut angelegtes Geld.

Naja ich dachte irgendwas muss noch kommen, es kam nichts. Aus dem Haus mit der Passkontrolle bin ich wieder raus habe den Junior geschnappt und wollte schon los radeln. Jetzt kam doch noch einer um die Ecke. Ok, dachte ich ,dass ist dann wohl der, der das Rad kontrolliert. Er wollte nur mal den Pass sehen. Das war es. Holiday in Cambodia. Übrigens mein Lied, dass mich seit Tagen begleitet. Ein alter Freund hat mal eine Dead Kennedys Platte zu Ost Zeiten gehabt mit dem Titel, seither begleitet er mich. Wenn ich das mal Zuhause höre freut sich meine Frau. Haha, na Annett jetzt verdrehst du bestimmt die Augen. 

Bavet ist wohl eine Spielerstadt, die Hotels sind relativ preiswert, man will wohl ähnlich wie in Vegas Gäste locken. Kein Vergleich mit Las Vegas, aber die haben ja auch einmal klein angefangen.

Ich habe ein Problem, das hatte ich 2015 in Ägypten schon einmal als ich tief aus dem Süden an der Küste vom Roten Meer bis Safaga geradelt bin und dann rüber zum Nil um dort eine Schlappe zu erleben. (Nachzulesen in der DID Tour 2015) Es geht nicht um die Schlappe das hatte mit der Polizei zu tun. Was jetzt gerade der Fall ist, ist dass ich spüre, dass mein Körper wichtige Dinge vermisst. Es gibt einfach keine Isotonischen Getränke, nicht einmal Magnesium oder Elektrolyte lassen sich in den Apotheken auftreiben. Den Mangel habe ich in den Muskeln und mir ist schnell mal komisch im Kopf. Viel Zucker und Salz und Wasser, es reicht aber glaube ich nicht. Obst hole ich mir am Straßenrand. Ein Arsch voll Bananen kostet nicht einmal 80 Cent. 

 

Meine erste Unterkunft in Kambodscha war eher zum wieder umkehren. Ein Zimmer mit Bett und einem Stuhl, ach nen Fernseher. Nicht besonders sauber, aber damit muss du in solchen Ländern leben. Das geht aber auch hoch bis in andere Preisklassen. Bei Preisklassen fällt mir wieder ein, dass ich 15 Dollar bezahlt habe, werde ich wohl so bald nicht vergessen. Ich fand es viel zu teuer für die Bude, aber es gab nichts anderes dessen waren sie sich wohl bewusst. Ich hatte nur einen 20 Dollarschein, man konnte mir nicht raus geben.ich sagte sie soll es auf der Rechnung vermerken und ich hole mir das Geld morgen früh. 

Ich hoffe ich bin nicht auf einen alten Trick reingefallen. Wäre schnelles Geld. Ich denke mindesten 30 % der Leute wären so dämlich wie ich. Na ich habe in meinem Leben schon mehr Geld in den Sand gesetzt.....

 

 

29. August / Kambodscha / Ist engstirnig und weltfremd eine Familie?

 

 

Kambodscha hat etwas was Vietnam auf keinen Fall hat - viel ruhigere Straßen. Es scheint dem Land besser zu gehen, sie haben bedeutend mehr Autos. Nicht im Überfluss aber mehr. Dadurch sind weniger Roller unterwegs und das wirkt sich auf den Verkehr aus. Weniger Hupen und man muss nicht aufpassen, dass so ein Ding vielleicht auch vom Himmel fällt, die viereinhalb Stunden in Ho-Chi-Min-Stadt für fünf Kilometer werde ich nicht vergessen. Ich schmunzel gerade und schüttel den Kopf.

Ich kam gut voran und hatte Zeit, ich trödelte mal wieder weil ich wusste ich habe ein Zimmer und ich hatte nur 60 Kilometer. Easy going... Ich hatte mir ein echt tolles Zimmer in einer tollen Anlage nur 10 Kilometer vom Zentrum gesucht. Ein Angebot für 20 Dollar die Nacht. Für die Anlage echt ein Angebot. Die haben hier gerade low season. Als ich noch 4,20 Kilometer hatte, ich weiß es weil ich 30 Minuten eine Entscheidung suchte, da fing es an zu regnen. Es zeichnete sich vorher ab, ich dachte ich schaffe es noch. Die dunklen Wolken durfte ich mir schon 30 Minuten vorher ansehen. Ist als wenn du noch schnell eine Henkersmahlzeit bekommst und auf die Entscheidung von irgendeinem Gouverneur in der Todeszelle in den USA wartest. Naja, vielleicht nicht ganz, da geht es um Leben und Tod. Hier geht es darum vielleicht zu ertrinken. Aber eben nur vielleicht. Riesige Tropfen fallen auf die Erde und machen aus jeder Straße in Minuten einen kleinen See. Alle fahren an den Rand und werfen sich Regencapes über und weiter. Beine hoch eine Hand schützend vor die Augen um was zu sehen und weiter. Man was für ein Bild.Ich wartete unter einem Vordach. Nach dreißig Minuten war klar es hört sobald nicht auf, die Wolken rückten keinen Meter weiter. Regenkombi raus und los, 
Im Hotel angekommen habe ich mir das Regenzeug etwas voreilig ausgezogen, ich dachte ich stehe vor der Rezeption. Wenn mehr los ist nutzen sie das Haus wohl jetzt checkst du hinten am Pool neben der Bar ein. Na es war gleich einer zur Stelle und hielt einen Schirm über sich und mich. Annett ist kleiner als ich aber größer als der kleine kambodschanische Portier. Wenn sie mal versucht für uns einen Schirm zu halten nehme ich ihr den nach fünf Minuten weg. Sie hängt ihn natürlich zu tief weil ihre Arme lahm werden, er hielt ihn maximal eine Minute. Schlup hatte ich den Schirm und lies mir den Weg zeigen, das war ihm aber nichts, dass ich den Schirm hielt, sein Job. Aber er lachte mit mir darüber und das nicht verlegen.

An der Rezeption war schnell erklärt, dass vorne auf dem Parkplatz ein vollbeladenes Rad steht und ich es gerne mit hier nach hinten nehmen würde oder vorne irgendwo einschließen. Na wir einigten uns, dass ich das Rad auf die Terasse stelle und wenn alles trocken ist hole ich es rein. Eine nette unkomplizierte Dame.

Ich ging nach vorne und wollte mein Rad nehmen.Stopp, Stopp rief der Mann der auf den Parkplatz achtete. Ich erklärte, dass das ok ist. Er funkte, die nette Dame von der Rezeption kam nach vorne. Irgendwie schaltete sich der Manager ein. Ich habe ihn nicht einmal persönlich gesehen, er wollte, dass das Rad vorne auf dem Parkplatz an der Straße bleibt, der sei bewacht. Ich erklärte der Dame, dass da alles für eine Weltreise dran ist und wenn nur eine Sache fehlt kann das für mich ein großen Problem werden. Na es ging immer hin und her, sie flitze durch die Anlage ich auch und wieder zurück, übrigens regnete es noch und wir hatten beide keinen Schirm.

Es ehrt den Manager, dass er dem Mann auf dem Parkplatz so vertraut. Ich habe schon gesehen, dass auch Sicherheitsleute mal pinkeln gehen, mal schnell was holen oder sogar einschlafen. Es tat mir leid aber an dieser Zufahrtsstraße in die Stadt soll der Junior drei Tage stehen. Ich fragte ob man die Buchung zurück nehmen kann. Der Manager bestand drauf, dass ich das mache, ich hatte ihn noch immer nicht gesehen. Ich konnte es nicht machen weil es eine Klausel in der Buchung war. Bis 18:00 Uhr wäre es gegangen, es war zehn Minuten danach.Nach wirklich langem hin und her sagte er dass er das macht. Ich zahlte eine Nacht bar vor Ort und gut.

Das Geld wurde mir gestern von der Karte abgezogen und ich habe den Fall Hotels.com geschildert. Hoffe ich bekomme mein Geld zurück.....

 

30. August / Kambodscha / Es geht auch anders, weltoffen

 

Ich suchte mir ein kleines Hotel in Phnom Penh raus. Ganz ehrlich wusste ich bis vor ein paar Wochen nicht einmal, dass das die Hauptstadt ist. Reisen bildet. Das Hotel liegt in der Altstadt ,eigentlich immer ein Garant für Leben. Es war so, ich liebe es. Die Stadtteile sind meistens schön, nicht unbedingt alle Häuser sind gut in Schuss aber das wilde durcheinander der Jahrhunderte aus denen die Bauwerke stammen ist cool. Da steht ein kleines neben einem großen Haus, ein schmales neben einem GROSSEN DICKEN. Oder wie bei uns in Weißensee ist da mittendrin eine Fischfabrik. Das ist Stadt, ich bin angekommen. Nicht jeder fühlt sich hier wohl es ist nicht alles weit und offen aber es ist Leben und die jungen Leute, die Reisenden findest du auch nur hier. 

Nebenan ist das kleine Cafe, die Wäscherei mit der netten immer lächelnden Frau und der Tuck Tuck Fahrer, der dich immer fahren will.

Die Frau an der Rezeption sprach sehr gut Englisch, hier sind öfter Ausländer. Ich zeigte meine Buchung meinen Pass und nach einer kurzen Frage wo der Junior stehen könnte, gab es erst die Auskunft draußen auf dem Parkplatz, er ist bewacht. Als ich ihr zeigte, dass der Gute nicht nur einfach so ein altes schon in die Jahre gekommenes Stadtrad ist, sondern ein stolzes, in der Welt zu Hause seiendes Schlachtschiff von einer Maschine, mit der simplen Bezeichnung, Fahrrad ist, da hatte ich eine Minute später den Schlüssel für das Zimmer gleich unten in der Hand und musste nur bestätigen, dass das für mich auch in Ordnung ist. Schließlich wäre es nur so eine Idee von ihr. Gestern so heute so. Das andere Hotel ist nur Zehn Kilometer weg. Es scheint wirklich den Horizont zu erweitern wenn man oft mit anderen Kulturen zu schaffen hat. Der Manager da außerhalb ist noch nicht lange da oder vollkommen verbohrt. Ärgere dich nicht, bist doch sonst nicht so, der Typ ist wie er ist.

Ich buchte gleich noch eine zweite Nacht....

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Kommentar von Ecki Prestin |

Hallo Sven - lese mal ein bißchen mit-, paß auf Dich und Junior auf- Anne hat mit die Adresse gegeben
Grüße,Ecki

Antwort von Sven Marx

Hallo Herr Doctor.

Das klingt als wenn wir offiziell beim Du gelandet sind. Schön.

Toll, dass du mir jetzt auf den Fersen bist, ich hoffe es ist für dich auch spannend, da du ja selber schon in den verrücktesten Ecken warst.
Grüße mir bitte deine Mädels aus Kambodia
Icke

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