28. Januar - 30. Januar / USA

Mit dem Fahrrad durch die USA

Hier seht ihr meine aktuelle Position.

Eine Leseprobe zu meinem Buch HIER

28. Januar/ USA/ Zwei Kategorien von Kaliforniern

Sie sind körperbetont, die einen machen den ganzen Tag Sport und die anderen stecken in hautenger Kleidung und wiegen mehr als sie sollten. Egal wie sie aussehen sie sind unterwegs, draußen unterwegs. Es ist Winter aber das Klima ist so mild, dass man gar nicht drin sein will. Man ist aktiv, Radfahren, Surfen, am Strand an Gewichten rum machen,oder einfach nur spazieren gehen.
Arm und Reich leben hier sehr dich zusammen und darum sieht man wie extrem es sich in einem der reichsten Länder der Welt verhält.

Die Berge werden mich wohl erst einmal begleiten, sie liegen so um Kalifornien rum, bestimmt ein Grund warum das Wetter hier so ist wie es ist. Ich kann nur hoffen, dass es nicht schlimmer wird, bei meiner Route 66 Tour 2014 war es echt hart über die Berge zu kommen....

29. Januar / USA / Zum Glück bis jetzt keine Himmelsleiter

Als ich 2014 startete, raus aus Los Angeles, war ich nur ein paar Stunden unterwegs und ich bin an einer Stelle angekommen von der ich mal irgendwo gelesen habe, dass man sie auch Himmelsleiter nennt, es geht unglaublich bergauf, nicht nur extrem steil sondern auch ewig lange, ich habe da damals glaube ich einen halben Tag verbracht. Ich weiß es nicht mehr genau, ich müsste mal in meinem Blog von damals stöbern. Was ich weiß ist, dass ich völlig erschöpft auf der höchsten Stelle nach Schatten suchte, vergeblich. Willkommen in der Hölle ging es mir durch den Köpf...

Fängt der Stacheldraht wieder an? In LA und entlang der ganzen Küste gab es ihn natürlich nicht, jetzt war er wieder da, ich hoffte er wird mich nicht die ganze Zeit begleiten, in meinen Erinnerungen war es 2014 der selbe Mist wie in Australien und Neuseeland. Was habe ich verbrochen, dass ich von einem Gefängnis ins nächste fliege. Was nur??
Gute Radwege findest du hier echt viele, man treibt Sport und irgendwie hat hier jeder zweite ein Rad entlang der Strände sind überall Verleihstationen. Ein Geschäft das hier bestimmt aufgeht. Es gibt immer irgendwie Sonne und das Motto ist offensichtlich Bewegung.
Was mehr als angenehm ist, ist dass es mehr Schatten gibt als damals über die Berge aus LA raus. Eine Pause ist somit auch eine Erholung und nicht nur die Überlegung ob man nicht besser weiterfahren sollte um den Fahrtwind zum abkühlen zu nutzen. Insgesammt ist es wohl schlauer im Januar hier unterwegs zu sein. Auf meiner Route 66 Tour war ich im April und Mai unterwegs. Das war von den Temperaturen schon eine andere Liga....

30. Januar / USA / Mal wieder hier

Zeltplatz umsonst, es ist der Zweite, am ersten war am Abend keiner mehr da und ich am Morgen schon weg und der gestern war genauso. Nur hier war es noch schärfer, man sollte in den Ort kommen, da war in irgend einem Laden das Büro. Es war fast dunkel und ich erinnerte mich ab dem besagten Ort bergab gefahren zu sein. Ihr müsst wohl ohne mich feiern. Wenn hier noch einer eine letzte Runde macht oder morgen Früh kommt gerne, aber den Berg fahre ich nicht noch einmal hoch und im dunkeln runter.
Ich startete früh und die Bezahlung blieb aus. Meine Muskeln waren noch steif, es wird immer kälter, wir sind jetzt aber auch schon auf 1.500 Meter über Null. Wie beschrieben, ich war nicht warm und versuchte noch die ersten 20 Kilometer zu überwinden. Es ist jeden Morgen das gleiche Spiel, ich kann fast genau auf den Tacho schauen ab wann es besser läuft, verrückt, aber ich brauche diese Kilometer um in Fahrt zu kommen. Naja es sind Berge zu überwinden und da stellt man so und so keinen Geschwindigkeitsrekord auf. Man in dem Fall aber nur ich. Da strampelt doch tatsächlich einer in einem Affenzahn an mir vorbei. Na das Tempo hält er nicht lange aus dachte ich noch so bei mir. Als ich um die Ecke kam sah ich ihn auch schon schieben, eine gut gehende Steigung. Jetzt bloß nicht schlapp machen Junior, du musst an ihm vorbei radeln, langsam aber vorbei. Weiter drin in der Kurve tauchte ein zweiter auf, er war schon am Schieben.
Junior, hier können wir gleich zwei auf die Plätze verweisen. Arschbacken zusammen und hoch, du fährst jetzt bald zehn Monate, da sollte einiges an Kraft aufgebaut sein. Ich war oben, Stopp und die Cola raus, jetzt hing mir die Zunge aber fast auf dem Boden. Zwei Minuten nach mir etwa kamen die Beiden anderen auch oben an. Sie waren sichtlich älter als ich und der Ältere, der, der erst an mir vorbeizog ist 66 wie sich heraus stellte. Die beiden sind Kanadier die für einen guten Zweck von Kalifornien nach Florida radeln. Sie bekommen pro geradelten Kilometer sieben Dollar für ein Projekt in Afrika. Ein Traum, so viel Geld würde ich auch gerne mal für Mera zusammen bekommen, ich würde um die ganze Welt fahren.
Albert der, der 66 ist fährt an den Steigungen immer an uns vorbei. Er hat eine ganz leichte Übersetzung eingebaut damit er leicht voran kommt. Mit der Trittfrequenz ist er natürlich schnell außer Atem. Dann springt er ab und schiebt wie ein junger Gott. Und wenn das auch schwer wird macht er eine Pause und weil am Berg immer gute Bilder zu machen sind holt er sein Smartphone raus. Walter fährt meist etwas hinter mir am Berg, er schafft fast alle Steigungen aber macht sie sehr langsam. Er ist sechs Jahre älter als ich, da darf er das.
An einem der vielen Berge treffen wir einen Amerikaner, es wird natürlich die Strecke die bevor steht ausgewertet. Er hat es schlimmer als wir, wir haben nur noch eine fette Steigung dann sind wir durch für den Tag.

Nach einer kleinen Abfahrt traue ich meinen Augen nicht, da ist die Grenze zu Mexiko. Was bitte will der Mann mit der blonden Tolle da noch höher bauen lassen. Ich weiß nicht wie hoch diese Wand aus Stahl schon ist aber gegen die verdammte Mauer in Berlin ist das hier schon Gigantismus. ....

Am 24. Februar haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....