29. - 30. Juni / Russland

 

Hier seht ihr meine aktuelle Position.

 

 

22. Juni / Russland /


Ich weiß nicht was mich noch alles auf meiner Reise erwartet, eins weiß ich aber genau: Die Begegnung mit Didi wird ein Highlight bleiben. Seit ich ihn getroffen habe hat er mich immer wieder zu Dingen ermuntert die mir Spaß machen die ich aber alleine nicht gemacht hätte. Erst die Idee mit in die Mongolei zu kommen, dann sind wir auf Berge geklettert, das hätte ich nie alleine gemacht. Er ist mit mir in der Achterbahn unterwegs gewesen, in Japan (mein Blog 2015 durch Japan) habe ich mich damals alleine nicht getraut, falls etwas mit dem Tumor bei so einer Fahrt passiert ist keiner da der weiß was los ist. Er war mit Mooso dabei.Ja und jetzt hat er mich überredet mit ihm in den Fluß zu springen, also besser laufen wie eine alte Dame. Er hat mir erst einen Stock gebracht und als es beim rausgehen nichts wurde, ich war barfuß, gleich noch einen zweiten. Und wie wir dann so an dem Abend zusammen saßen und ich mich bedankte für seine Hilfe da kam das Thema auf Magadan. Auf seiner Tour an diesen Ort der noch einmal ein Abenteuer für sich ist. Didi fragte ob ich mit will. Ich überlegte kurz und sprach über meine Zweifel, da mein Visum ja ausläuft. Er meinte ich könne ja auch fliegen von dort. Das machen die meisten die dieses Ziel haben. Sie verschiffen dann von dort ihre Fahrzeuge und fertig. Ich sagte ihm, dass ich das checken werde und ihm dann heute Bescheid gebe.
So ein Abenteuer konnte ich mir nicht entgehen lassen: WIR FAHREN NACH MAGADAN...
Also gut ich werde nicht nur 270 km mitfahren sondern fast 4000 km.
Didi erzählte mir von den vielen Sachen die wir sehen werden, verlassene Städte, die Straße der Knochen und und.
Irgendwann mussten wir halten, die komplette Elektrik im Cockpit war ausgefallen. Ich tippte auf eine Sicherung, das war es nicht. Unter der Motorhaube suchend sah ich ein loses Kabel an der Batterie. Erst dachten wir, dass es das nicht ist weil es nach dem ab isolieren auch nicht ging. Ich hielt das Kabel an den Pol aber es passierte nichts. Als Didi dann alles durchgeprüft hatte konnte es nur das Kabel sein. Und richtig, an der richtigen Stelle gab es auch Strom. Ich hatte das Kabel auf einen alten Kontakt gegeben, da floss wohl kein Strom. Na alles war wieder gut, zum Glück hatte sich nur ein Kabel ab vibriert.
Wie wir so standen und bastelten, kamen zwei Jungs mit Mountainbikes die voll beladen waren den Berg hoch. Zwei Russen die von Wladiwostok nach Moskau unterwegs waren. Wir redeten eine weile und ich sagte ihnen wo es zweimal auf 150 Kilometern kein Wasser gibt. Wie kein Laden und keine Tankstelle, deuteten sie an. Nein, da ist nichts. Sie waren erstaunt, so ging es mir auch als Eduard mir erzählte, dass da nichts ist, bis vor 10 Jahren war da nicht einmal eine Straße. Die Russen machen ihre Späße darüber, dass in Tschernytschevsk der letze Hippie gestrandet ist weil ein nicht weiter trampen konnte.
Die Jungs bedankten sich herzlich für das Wasser was ich ihnen gab, ich brauchte es ja nicht, ich saß im Auto, und zischten ab. Wir setzten unsere Reise fort. Irgendwann kam eine mega Kreuzung im nichts. Links nach Magadan, gerade aus nach Wladiwostok. Noch konnte ich mich entscheiden. Ich entschied mich für das Abenteuer mit Didi. Schon 80 Kilometer weiter fing es an ungemütlich zu werden. Eine üble Schotter Piste über 16 und 30 Kilometer kündigte an was sich bald auf gut 2000 Kilometern abspielen würde. Der Nissan rappelte durch den Schlamm. Man merkte genau, dass er sich hier wohl fühlt, die Kraft des Wagens zog ihn wie von Zauberhand durch den Matsch. Was aber überhaupt nicht ging war das Waschbrett. Das Auto wurde instabil und alles vibrierte wie wild. Didi und Moose hatten schon einige Kilometer in der Mongolei auf Pisten zugebracht. Das hatte dem Wagen nicht gut getan. Die Lenkung hatte Spiel und der Aufbau war lose und verrutscht. Sogar die Karosse musste sich verschoben haben, die Türen schlossen nicht richtig und vorne an der Scheibe kamen ein paar tropfen Wasser durch beim Gewitter. Didi stoppte kurz. Wir sahen uns an. Er fluchte, dass er erst in der Mongolei war und jetzt hier, das große Ziel hieß doch Magadan. Ok, wir nahmen einen zweiten Anlauf und fuhren noch ein paar Kilometer weiter. Im Schlamm lief alles gut aber das Waschbrett ließ das Auto übelst erschüttern. Das Fahrwerk war zu hart. Wir ließen Luft ab und versuchten es erneut. Nach ein paar Kilometern hielten wir wieder.
Didi fluchte, war das das Aus? Wenn wir jetzt dort hoch fahren und zurück müsste er ja auch dann, kamen 5.000 km auf so einer Piste zusammen. Wenn das Auto dort liegen bleibt weil die Spurstangenköpfe den Geist total aufgeben und vielleicht noch etwas anders bricht steht Didi voll in der Pampa. Wir beratschlagten. Der Entschluss stand fest: Abbruch zu Gunsten des Autos. Didi würde einige Dinge ändern und wieder kommen, er konnte sich ja jetzt einen Eindruck machen was hier nötig war. Das Auto musste anders ausgestattet werden und vor allem viel leichter werden.
Wir drehten bei und ich versuchte ihm etwas den Frust zu nehmen. Na ja, sowas geht nicht einfach so. Er ist 17.000 km gefahren um dann hier umdrehen zu müssen, das macht man nicht gerne.
Wir suchten uns einen Platz für die Nacht und er überlegte ob er einen anderen Wagen nehmen sollte für diese Tour oder den Wagen der ihn schon durch die übelsten Gegenden der Welt gebracht hat umbaut. Der Wagen wird umgebaut, das stand noch am gleichen Abend fest. Ich war glücklich als er anfing darüber nach zu denken, was er ändern wird. Cool, der Plan reift jetzt schon und in zwei Jahren vielleicht wird er wieder hier stehen und das ganze durchziehen können. Ich freute mich da schon für ihn.....

 

30. Juni / Russland / Das macht keinen richtigen Spaß


Ok es ging nach Wladiwostok, mit dem Ziel muss man sich nicht verstecken, wie viele Menschen waren da schon, selbst die meisten Russen waren da noch nicht, es ist einfach ganz weit weg.
Ich schaute nach den Fähren und sah, dass sie nur Mittwochs fahren. Ich fragte Didi was er denkt ob es realistisch ist über die Fähre am kommenden Mittwoch nachzudenken. Er rechnete und sagte er müsse 400 Kilometer am Tag schaffen dann ist alles gut. Wir werden es versuchen und wenn es klappt dann gehen wir im Meer zusammen baden. Ich sagte ihm, dass ich da nur mit einem Neoprenanzug rein gehe. Wir lachten und er meinte er hat einen Teddy dabei der auch eine Wärmflasche ist. Der wird mir ins Wasser helfen.
Wir hetzten durch die Gegend, von einer Pause zur nächsten. Die Pausen waren auch nicht wirklich Erholung weil hier Unmengen von Fliegen sind. Eine besonders große Art beißt übelst. Ich reagiere allergisch auf diese Bisse und es wird für zwei Tage ganz dick um den Biss rum. So hatte ich schon eine dicke Hand, einen dicken Knöchel und einen dicken Arm.
Irgendwann fanden wir einen Platz wo echt nicht eine Fliege war. Hier werden wir nach einem Camp suchen beschlossen wir. Alle Abzweige von der Straße waren nicht das rechte. Ich schlug Didi vor, dass ich in ein Motel auf der anderen Straßenseite gehe und er dort parkt. So kann er mal die Fenster offen lassen und das Auto durchlüften. Sonst geht das nicht weil diese Fliegen dich töten würden. Hier war alles gut.
Vielleicht hatten die Biester auch nur schon die Flucht ergriffen vor dem Gewitter. Dieses tobte schon 30 Minuten später, wir saßen gerade beim Essen.
Wir hatten echt den ganzen Tag damit verbracht Richtung Wladiwostok zu hetzen....

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