30. September - . 02. Oktober / Thailand
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Hier seht ihr meine aktuelle Position.
30. September / Thailand / ich radle wie ein Weltmeister
Halb sechs starten, es ist dunkel, ok, das ist noch zu früh, da weißt du für die nächsten Tage Bescheid. Aber ganz gut, du musst erst einmal wieder ein Stück zurück fahren, den Weg kennst du von gestern Abend, es sollte also gehen. Na es war noch nicht so viel auf den Straßen los, die Lichter tanzten noch nicht so zahlreich auf der Straße rum, kleen Svente kam jut klar.
So kurz vor sechs wurde es hell, nur zögerlich, kein Vergleich mit sonst, es fielen ein paar Regentropfen.Da liegt der Hund begraben, die alte Dame hat ein Kleidchen angelegt oder ist es noch das Nachtgewand. Egal, wenn Klärchen sich den ganzen Tag bedeckt hält und nicht wieder den ganzen Tag strahlend von Ost nach West zieht und sich dabei echt heiß gibt, dann, aber auch nur dann, dann schaffst du dein Ziel echt gut. Die Straße ist kaum mit Wellen durchzogen, du kannst einen guten Schnitt machen, ich fahre in der Stunde 20 Km und habe dann noch eine Pause von fünf Minuten. Das ist für einen Schwerlasttransport schon ganz gut. So ab 10:30 Uhr ist Schluß damit, die alte Dame will deine ganze Aufmerksamkeit, sie stahlt dich solange an bis dir die Luft weg bleibt, ihr Erscheinen raubt dir die Sinne. Dein Hirn kocht und du willst nicht weiter, sie fesselt dich.
Heute ist es anders, sie weiß wohl, dass es um etwas geht. Ich muss Kilometer machen um den DID zu unterstützen und ich muss heraus bekommen wie ich mit meiner Liebsten durchs Land komme auch ohne Rad. Zwei Missionen, ein Mann fürs Grobe. Da bin wohl ich gefragt...
01. Oktober / Thailand/ heute noch, dann wird es ruhiger
Das Ziel gestern habe ich erreicht, die Kilometer abgerissen und noch die Orte am Meer angefahren, um uns hier zu bewegen brauchen wir ein fahrbaren Untersatz. Ein Tuk Tuk wäre schon gut, würde reichen. Die Orte sind aber sehr klein und die Bahnhöfe, die ich gesehen habe, waren weit weg von den Orten am Meer. Da stand natürlich niemand und wartete, vielleicht ist es anders wenn ein Zug kommt, vielleicht in der Saison. Jetzt wird der Hund hier begraben sein. Beim Thema Hund fällt mir mein Freund Rüdiger wieder ein, er ist auch gerade auf Tour. Ich habe ihm ein paar Tipps gegeben für die Begegnung mit Hunden. Hier sind die echt friedlich. Mal einer oder eine kleine Gruppe die sich etwas am Straßenrand aufregen. Sie wollen den starken Mann raushängen lassen. Wenn man etwas Ahnung hat von Hunden sieht man gleich, dass sie es nicht ernst meinen.
Wenn ich schon vom Weiten erkenne, dass da welche Langeweile haben und mich anbellen wollen dann fahre ich direkt auf sie zu, quasi durch sie durch. Das irritiert sie, sie bellen noch etwas und dann ist aber auch schon fast wieder gut. Heute, als ich die Straße Richtung Bahnhof gefahren bin lag ein Hund unter einem Baum und döste, er wurde genau wach als ich vorbei fuhr. Er erschrak glaube ich, und dachte wohl Angriff ist die beste Verteidigung. Er sprang auf und bellte, ich riss den Lenker nach links und fuhr im selben Atemzug auf ihn zu. Er war noch nicht ganz wach und konnte wohl nicht fassen, dass jemand auf sein Bellen so reagiert. Ich freute mich, es hat mal wieder alles gestimmt mit dem besten Freund das Menschen..
Ich wollte auch heute gut Strecke machen, es sollten 150 km werden, machbar bei den Straßen. Hier in Thailand treffe ich echt mehr als selten auf Sandwege. Ein gut ausgebautes Straßennetz.
Was mir wirklich am meisten gefiel, war die Straße durch den Dschungel. Heinz Helfgen beschreibt in seinem Buch, über seine Weltreise, Anfang der 50er Jahre des letzten Jahrhunderts, genau solche Gegenden. Damals waren es noch die beschriebenen Wege heute sind es Straßen, große Straßen. Ich stelle mir immer vor, was er über die Jagd nach Tigern schreibt, sie leben hier, es werden viel weniger sein als damals, aber irgendwas ist hier unterwegs, die Kühe tragen Glocken. Großkatzen sind selten, aber sie leben eben genau in solchen Ländern.
Mir fällt oft das Buch von ihm ein ein Abenteurer, der das Rad nutzte aber auch nicht wirklich ein Radfahrer war. Er musste damals Geld für seine Familie beschaffen und dachte sich, dass er als Reporter wohl gute Chancen hat was zu verkaufen wenn er mal eben mit dem Fahrrad um die Welt fährt. Ein cooler Typ, ich mag seine unbeschwerte freche Art. Einfach mal machen. Schade, dass er schon in den 90ern gestorben ist, ich hätte ihn gerne mal besucht und seinen Erzählungen gelauscht. Ja, ich glaube ich hätte ihm mal geschrieben. Er ist für mich der Radreisende überhaupt. Ich lese das Buch gerade zum dritten mal.
Zum Glück ist es noch leicht bedeckt, Klärchen ist mir auch heute wieder eine gute Freundin. Die Reifen machen eine Umdrehung nach der anderen, Mensch und Maschine sind mal wieder eins. Genau so liebe ich es, es rollt und jeder Kilometer wird fast spielerisch vom Computer angezeigt.
Am Abend waren es dann wieder 150 Kilometer, ich besorgte mir noch schnell was zu Essen und plante den nächsten Tag.
Hey, morgen früh noch 20 Kilometer dann hast du schon 11.000 Kilometer gemacht. Stark, echt stark, ich schaute rüber zum Junior und zwinkerte ihm zu. Ein treuer Freund....
02. Oktoberr/Thailand / Der Scout der Liebsten
¨Annett die Große¨, die Herrliche begibt sich bald auf Reisen, sie hat Urlaub, zwar unbezahlt , weil sie keine vier Wochen mehr übrig hat, als Kindergärtnerin muss man ja in den Schließzeiten Urlaub machen, aber trotzdem wohl verdient. Nun macht so eine Liebste nicht einfach auf blauen Dunst Urlaub. Die starke Frau an meiner Seite, die Herrscherin über Zeit und Raum ist nämlich etwas ängstlich. Unbekanntes heißt eigentlich Unbekanntes und nicht Unheimliches. Aber damit befindet sie sich in guter Gesellschaft.
Viele Menschen haben Angst vor dem Reisen in andere Gefilde, da sind die Bösen, die dich überfallen und dir alles wegnehmen was du hast. Ich bin ein echtes Glücksschwein, mir hat noch keiner was gestohlen. Ich denke, es kommt auch drauf an wie man durchs Leben geht. Na egal. Die Zarin will reisen, also muss ich das irgendwie vorbereiten. Nicht auszumalen wenn wir irgendwo stehen würden und ich nicht gleich parat hätte wie es weiter geht, wenn man sich durchfragen muss, wenn einen die Leute nicht verstehen und man zum nächsten geht. Na wenn dann die Gegend nicht schön sauber ist und die Leute nicht die beste Kleidung tragen dann hat sie gleich Schweißperlen auf der Stirn. Das schlimme ist, dass der kleine Kurier dann auch nicht seine Arbeit machen kann, er wird auch unter Spannung versetzt.
Am besten ist, ich habe schon 80 % einer Reise im Hut und die anderen 20 % klappen hoffentlich. Ich liebe sie, sie ist so cool und trotzdem wie ein kleines Mädchen was nach der Schule dem Schmetterling im Hopserschritt hinterher ist und nun die Orientierung verloren hat.
Na egal, ich will nicht diese TUI, und wie sie alle heißen, Reisen also muss ich zusehen, dass ich als Scout nicht versage.
Blöd ist, dass damit zwei Dinge auf die selben Tage fallen. Ich fahre gerade für den DID, eins der Projekte die ich unterstütze so viele Kilometer ein wie möglich, gleichzeitig will ich aber mit den Fähren die Inseln und Möglichkeiten dort erkunden. Wie kommt man weiter und und . Fahren auf den Fähren ist nicht erlaubt, sonnst könnte ich an Deck meine Kilometer machen. Oder so eine Rolle wie die Rennradfahrer haben wenn sie im Winter nicht raus wollen. Das wär es..
Das hier mit den Inseln klappt ganz gut, naja, eigentlich wollte ich noch mehr Inseln abklappern, viele Fähren fahren aber erst ab Ende November. Da geht es dann hier in der Region richtig los mit den Urlaubern. Für mich gut. Ich musste den Umweg über Phi Phi Islands machen. Boh, kaum zu sehen die Insel, Bei Maps musst du zoomen und zoomen damit was passiert.
Wer den Film ¨The Beach¨ kennt der hat eine Vorstellung was die Insel für ein Hammer ist. Wobei ich denke, dass sie damals noch echt cool war. Man durfte bis vor drei Jahren auf der Insel noch Radfahren, Autos waren schon immer Tabu. Seit 2014 ist Radfahren verboten, man schützt so die Fußgänger die echt viele unterwegs sind. Und jetzt ist nichts los. Ich stelle mir das hier vor wie an der Ostsee, da bin ich mal die Strandpromenade mit Annett und der Schwester runter gefahren bis wir echt eine Minute standen um weiter schieben zu können. Mehr Leute als auf dem Weihnachtsmarkt vor dem Roten Rathaus. Die Preise für die Zimmer steigen dann auch gleich um 35 %.
Jetzt sitze ich hier und freue mich mit den Einheimischen die hier Toure anbieten über eine Frau die denkt, sie ist besonders schlau, in ihrer blöden überheblichen Art, merkt sie nicht wie peinlich sie ist. Radfahren darf ich nicht also sitze ich im Schatten und mache mal drei Stunden nichts außer über das Rad mit den Einheimischen zu reden, meine Tour vorzustellen und mich zu erkundigen wie es auf der Insel abläuft.
Da ist sie wieder. Ok, es ist eine Urlaubsinsel mit Strand und so, Aber sie ist auf der Promenade davor. Sie ist weder fett noch dünn, aber ihre Figur gefällt mir nicht, warum muss sie die gerade hier zur Schau tragen. Zieh dir was über Mädel.
Sie ist jetzt zum vierten Mal hier und versucht den Preis für ein Boot zu drücken. Man kann die verschiedenen Buchten nur mit diesen typischen Longtailbooten anfahren und das ist echt heftig. Zwei Personen für 3 Stunden Fahrt etwa 35 Euro. Erstmal ok, aber für das was alles so hier kostet viel, sehr viel, für die Hälfte kannst du eine Woche einen Roller mieten. Sie tut immer so als sei es ihr egal, was er für einen Preis gesagt hat und fragt erst dann, wartet sie die Antwort ab, die ist immer die gleiche, dann sagt sie mehr als laut, weiß aber auch nicht ob der Seller taub ist, ihren Preis und immer und immer wieder, dass es fünf Personen sind, so ein Boot ist mit acht voll. Schon ein Anreiz, und es juckt dem Verkäufer auch im Finger, er will aber nicht wie ihr Hündchen erscheinen. Er sagt nein. Er bräuchte das Geld bestimmt, ein guter Happen aber die Frau ist so blöd. Er würde ihr bestimmt entgegen kommen aber nicht so.
Touristen sind ein blödes Volk. Sie wissen, dass man Preise drücken kann. Das ist ok, ich mache das auch immer. Die Preise sind höher angesetzt, wer es gleich bezahlt ist eben reich genug, sonst würde er handeln und bei den anderen ist es ein Wettstreit. Irgendwann ist die Grenze erreicht. Da gibt es dann eben nichts.
Diese Frau ist aber eine von diesen Touristinnen die offensichtlich denkt sie ist was besseres und viel schlauer. Sie ist wohl der Meinung, wie übrigens so viele Menschen, wenn der meine Sprache nicht versteht ist er nicht so gebildet wie ich. Das passiert mir aber auch oft andersrum, und das mit Menschen die bestimmt keine so gute Ausbildung hatten wie ich. Sie verkaufen dir was am Straßenrand und sagen dir etwas, du sagst dass du es nicht verstehst, sie wiederholen es etwas lauter, du verstehst es auch lauter nicht. Oft ist dann noch eine andere Person da die dich auch nicht versteht. Die beiden unterhalten sich und verstehen sich. Sie sehen dich an als ob du nicht ganz so schlau bist. Du verstehst ja nicht einmal was sie dir sagen wollen.
Es ist gut wenn man sich so oft wie möglich als Ausländer wieder findet, mal eine andere Position einnehmen. Ungewollt der sein der nicht einmal versteht wie er was bekommt und wo er hin muss. Ein Ausländer eben....
Am 07. Oktober haben wir übrigens schon einen neuen Termin für eine live Übertragung gemacht. Es startet wieder um 14:00 Uhr. Im Internet zu hören unter www.rockradio.radio,de Ich hoffe ihr seid dabei.....
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