Inklusion braucht Aktion / Apenrade – Berlin – Rom / 04.08. / Start in Berlin

Heute Morgen als mir Annett Tschüss sagte und meinte >>Na dann bis Mitte Oktober<< wurde mir dann so richtig bewusst, dass ich jetzt eine kleine Ewigkeit unterwegs bin. Mit Karl werde ich Richtung Polen reisen, wir fahren ein gutes Stück auf dem Oder-Neiße-Radweg. Von dort geht es zurück nach Deutschland um ein Stück durch Tschechien zu radeln in Richtung München.

Wie es jetzt aussieht, gibt es da einen Fahrradladen der unsere Aktion unterstützt und die Bikes mal durchsieht.

Tja, und dann geht es durch die Alpen in Richtung Papst.

Aber wir waren ja am Start in Berlin, das andere alles liegt noch vor uns, ein gutes Stück Arbeit.

Ich war um 8:45 Uhr da und die ersten Helfer wuselten schon rum. Karl war nicht da, sein Biker schon. Wo steckt er denn, ich fragte Lars, der erzählte mir, dass Karl im ADLON sei weil ja von dort aus gefilmt werden soll. Der Grund dafür ist, dass wir nicht mit einer Drone vor der Botschaft der USA herum fliegen durften. Huuuu der Feind ist überall. Hahaha

So nach und nach trudelten die Leute ein die mit uns starten wollten, ein bunter Haufen. Es ging vom normalen Rollstuhlfahrer über Rennradfahrer hin zu Spitzensportlern im Behindertenbereich. Schön, dass sich alle so für die Aktion interessieren.

Nachdem ein paar wichtige Leute wie z.B. der Vizepräsident im Leistungssport Dr. Karl Quade stellvertretend für den Deutschen Behindertensportverband (DBS) geredet hatten, gab der Staatssekretär der Berliner Senatsverwaltung für Inneres und Sport den Startschuß. Also mit einer Pfeife, vor der Botschaft darf man bestimmt auch nicht schießen. 

Polizei vorne weg und ab auf Unter den Linden. Vorbei an all den schönen alten Gedäuden meiner Stadt, super. Es starteten etwa 50 Leute, am Camp4 auf der Karl Marx Allee gab es die erste Pause, die ersten mussten sich leider verabschieden, 3km im normalen Rollstuhl sind schon viel. Weiter gehts, Polizei, wir Polizei.

So nach und nach verabschiedeten sie einige, und unsere Gruppe wurde überschaubar. Karl, Lars, der uns ja bis Frankfurt Oder begleiten wollt, und ich wurden von Frank, den ich auf Facebook kennenlernte und der auch schon bei einem Vortrag von mir war, Georg, er ist im Vorstand von der ¨Diakonischen Initiative Direkt¨und Matze fuhren mit uns mit. Ronny Ziesmer – ehemaliger Kunstturner, Björn Behnke – Handbiker u. Behindertensportler des Jahres 2015 sowie Dennis Zittlau – Musiker stieg nach einigen Kilometern aus und auch Matze, der übrigens mein Physiotherapeut ist, wie dekadent, das eigene Personal für das Wohlbefinden, musste auch los. Er hatte extra seine Arbeit für einige Stunden unterbrochen um uns zu begleiten. Danke mein Freund.

Ja, nun waren wir nur noch fünf und das Tempo konnte etwas steigen. Der eigentliche Plan war es bis nach Frankfurt Oder zu fahren, das Problem ist, dass bei den Aktionen in den Städten immer viel Zeit benötigt wird und so haben wir kurzer Hand den Plan etwas geändert. Nach 28 km Fahrt durch die Stadt waren wir an der Grenze, Karl und Lars konnten es kaum glauben, dass das alles noch Berlin war, eben eine amtliche Stadt. Karl ist eigentlich aus Hamburg und meinte das sei so ähnlich. Ich sagte ihm, dass Berlin viel größer ist und gut 1,8 Millionen Einwohner mehr hat. Wie so viele Leute denen ich das erzähle staunte er nicht schlecht.

 An der Stadtgrenze verabschiedeten sich dann auch Frank und Georg, Georg sehe ich von allen von denen ich mich verabschiedet habe ich als ersten wieder, wenn wir uns in Mera treffen. Er ist auch wieder als Aktivist vor Ort um zu helfen. 

Die Fahrt war angenehm und ruhig, Karl hat es gut getan, dass er seit Kiel etwas fahren konnte um sein neues Gefährt kennenzulernen. Er hat schon einige Sachen auf sich zugeschnitten und kommt viel besser mit den Schaltvorgängen klar. Ja, er hatte ja leider vor dem Start nicht viel Zeit das Trike kennenzulernen, es war einfach zu viel Arbeit mit der Tour verbunden.

Er freut sich wie ein Westberliner-Ferienkind auf die nächsten Wochen, fahren, fahren , fahren. 

Im Hotel angekommen haben wir uns dann von Lars verabschiedet. Er ist nach gut 90 km noch mal in Richtung Heimat gestartet und hat sich auf einem Zeltplatz telefonisch angekündigt. Mit seiner Zigarre will er morgen wenigstens 200 Kilometer machen.

Tja Karl ist in die Sauna und ich schreibe Bericht. Sauna finde ich so schon blöd, aber nach so einem Tag durch die Hitze würde ich dort sterben.

Morgen Früh geht es dann weiter entlang des Oder-Neiße-Radwegs, ne schöne Strecke. Bin gespannt was sich da getan hat, ist ja nun schon wieder drei Jahre her, dass ich dort unterwegs war, und Radwege werden ja in Deutschland ständig verbessert.

Ich bin gespannt.

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 4 plus 3.

Partner und Freunde