Inklusion braucht Aktion / Apenrade – Berlin – Rom / 06.08. / Heute habe ich vom Junior einiges verlangt
Bad Muskau war Start und das Ziel hieß Lomen, das liegt kurz vor Tschechien.
Obwohl es warm war und wir eigentlich schon früher starten wollten, ließen wir es, der Grund ist das Schloss im Fürst Pückler Park. Einfach nur wunderschön. So hieß es dann doch schon früh raus aber nicht ab zur nächsten Grenze, nein, auf in den Park. Karl fahre mal so, komm mal von da, Kameras umstellen, jetzt kommen wir von hier, und so müssen wir auch noch fahren. Wir filmten wie die Wilden, wir brauchen ja Material für den Film den Karl machen lassen will.
Sind gute Aufnahmen bei, freue mich wenn es alles zu einem Film zusammen geschnitten ist.
Die Hitze lies noch etwas warten auf sich, was nicht wartete waren die Berge, die fangen dann auch schon bald an. Wir hofften, dass die angekündigte Hitze wenigsten ausbleibt. Die Hoffnung stirbt zuletzt. Das war es dann aber auch. Es wurden 36 Grad im Schatten.
Mit den Bergen wurde dann auch schnell klar, dass unsere Gefährte sehr unterschiedlich sind. Karl kann an Bergen ganz auf ruhig machen, ich würde da umkippen. Bei einem, auch bei zwei oder drei Bergen geht das, ich habe dann nach einer Weile auf ihn gewartet und gut.
Was aber jetzt passierte war, dass Karl auf einer Strecke von 20 Kilometern etwa 25 Minuten hinter mir lag. Ich wartete weil mal wieder die Richtung sich änderte. Bei der Hitze und der Anstrengung war ich natürlich fertig und bei einer so langen Pause wäre ich fast eingeschlafen.
Karl wiederum, war jetzt an dem Punkt wo ich war und musste auch mal eine Pause machen. Ich wartete natürlich mit ihm. Als es dann für mich weiter ging hätte ich das Fahrrad am liebsten an einen Baum gelehnt und mich in den Schatten gelegt. Ich fand nur langsam wieder in meinen Rhythmus. Sch….
Wir mussten was machen, so reiben wir uns auf. Er weil er immer hinter mir her hetzt und ich, weil ich warte bis ich voll raus bin aus dem Tritt.
Wir haben ja von Falk zwei Navis bekommen, beide sehr gut !! Problem – Karl seine Elektrik ist nicht richtig angeschlossen und so wird nichts geladen. Sein Navi leer und ich musste also immer warten.
Um die Sache für uns einfacher zu machen gab ich Karl mein Gerät und nahm mein Handy, so bin ich durch ganz Japan gefahren, es ging super.
Karl fuhr gleich an der ersten Biegung anders als ich, ich fuhr weiter weil ich dachte es bringt ja nichts wenn ich jetzt so fahre wie er und an der nächsten Ecke werde ich so uns so anders gesendet.
Auf in die Berge und ab zum Ziel. Mal nach rechts und mal links und mal ne Pause im Schatten. Ich habe mal gehört man soll bei solch einem Wetter besser keine körperlichen Anstengungen machen. Aber so ein bisschen Radeln ist bestimmt nicht schlimm…..
Ich saß vor einem Bauernhof im Schatten auf der Wiese als eine Frau vom Hof fuhr, sie sagte etwas und ich konnte den Dialekt nicht gleich verstehen. Ich saß ja auf der Erde und der Motor lief. Sie hielt an, machte das Auto aus und wir redeten etwas.
Ich erzählte von unserer Tour mit Ziel Rom, sie staunte und war sehr überrascht was es doch für verrückte Sachen gibt. Wie sie so staunte und das Kund tat, dachte ich auch was wir den für verrückte Hunde sind, die mal eben durch die Gegend fahren bei dem Wetter.
Ich fragte nach dem Weg und sie meinte: >>Der Weg ist sehr kaputt von den Forstfahrzeugen<< und, dass das wirklich eine Schande ist. Die kommen ja da durch.
Ich musste weiter, zu lange warten bei solch einem Wetter ist tötlich. Wir verabschiedeten uns und ich folgte wieder der netten Dame in meinem Telefon.
Ich fuhr weiter in die Berge, aus der Straße wurde ein Weg, aus dem Weg ein Pfad, aus dem Pfad eine Art Wanderweg und aus diesem eine bewachsene Schneise zwischen den Bäumen.
Das muss besser werde war mir klar, an den Bäumen sind Zeichen für Wanderwege. ¨Der wurde nur lange nicht genutzt¨ beruhigte ich mich selbst.
Es wurde immer schlimmer und ich hätte umdrehen sollen. Ich hasse mich manches Mal, dass ich immer sage – Geht nicht gibt es nicht.
Umgestürzte Bäume, hohe Sträucher, Himbeeren die den Weg am Boden bedeckten und Wasserlöcher von den Reifen der Forstfahrzeuge waren meine Route. An Hand der Spuren konnte ich gut sehen, dass sich die Wildschweine gerne bei solch einem Wetter in den Löchern erfrischen. Was für ein Mist aber auch.
Ich wollte nicht umdrehen, es waren ja nur ein paar Kilometer, als ich drüber nachdachte es doch zu tun hatte ich schon an drei Bäumen den Junior rüber gewuchtet, ihm sein Schutzblech gerichtet und fast zwei Stunden auf diesem Weg, der sogar einen Straßennamen hatte bei Maps, verbracht.
Was wirklich gut funktioniert ist die Standortbestimmung. Wenn ein Abzweig kam, den man so nie erkannt hätte, ging ich zu Fuß etwas weiter und konnte sehen ob ich die falsche Schneise nahm. Echt cool, wieder was gelernt.
Irgendwann rief Karl an und fragte wo ich sei, er war auch auf einer Piste die ihm alles abverlangte. Steil in den Himmel und Schotter. Er sagte, dass er mir diese Bilder zeigen muss, ich werde es nicht glauben wo er ist.
Als nächstes meldete sich meine Frau, ich musste ihr wie schon oft auf einer Tour sagen, dass ich noch nicht am Ziel bin und mich melde. Dann weiß sie immer, dass ich kurz angebunden bin weil das Ziel noch auf sich warten lässt.
Eine Stunde später, Karl rief mich wieder an, er war am Hotel angekommen, zum Glück ging bei ihm alles gut!!
Ich sagte ihm, dass ich nur noch etwa zwei Kilometer vom Ziel entfernt bin und hoffe gleich bei ihm zu sein. Eine Stunde später war es soweit.
Nach dem Essen beschlossen wir so zu Reise wie ich es fast immer halte, schnell von A nach B. Also die größten Straßen die man befahren darf. Solche Straßen sind am flachsten und geradesten.
Bei der Hitze achte so und so keiner mehr auf die schöne Landschaft…. Gute Nacht Karl, bis morgen …
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