Inklusion braucht Aktion / Apenrade – Berlin – Rom / 19.08. / Ab jetzt geht es erst einmal alleine weiter

Was haben wir verbrochen? Nachdem wir die Zelte trocken hatten, alles für den nächsten Tag besprochen hatten und todmüde schlafen gingen, gab es wieder dieses Geräusch auf der Zelthaut. Erst wenig und dann mehr, ja, bis es wieder ein ausgewachsener Regen mit Blitz und Donner war. Wenn man seinem Zelt vertraut, kann man trotzdem schlafen. Karl hatte etwas Bedenken weil ich ihm erzählte, dass ein paar der Plätze hier wo wir waren bei starkem Regen absaufen. Ich hatte uns gute ausgesucht die etwas erhöht waren und in der Nähe vom Gully, ich war mir sicher, dass es uns gut gehen wird, bin über das Grommeln am Himmel eingeschlafen und habe bestimmt von blödquatschenden Mountainbikern geträumt.

Nächster Morgen, das gleiche Bild wie die letzten Tage, achja.

Nun hieß es aber erst einmal Fototermin am Reschenpass und die höchste Stelle unserer Überfahrt erreichen. Der Pass liegt noch einmal etwa 80 Meter unter unserem höchsten Punkt der Tour. Ich holte ein paar Flaschen Pikkolo aus meinen Taschen zum Anstoßen. Das hatten wir uns verdient. Karl wunderte sich wo die her kamen, ich hatte sie seit Tagen in meinen Taschen und als wir so tranken, stellten wir fest, dass es trockener Sekt ist, den Karl eigentlich nicht mag. Hier und jetzt schmeckte er herrlich.

Von nun an ging es nur noch runter, also fast, es gab immer mal wieder Steigungen. Es regnete wieder und wir zogen uns um, etwas später wieder Sonne. Ich breche.

Durch das auf und ab musste ich auf Karl warten und so verabredeten wir uns wieder etwas weiter. Nach 60 Kilometern wollte ich warten, kurz vorher war eine kleine Wirtschaft und ich wartete dort.

Als Karl ankam war er fertig mit der Welt, obwohl er sich zwei Tage vorher noch einen Regenponcho kaufte wurde er nicht mehr warm. Er sagte mir, dass er nicht mehr kann und ein Hotel sucht. Es macht ihm so keinen Spaß und er hat seine Tour nicht ausgearbeitet um hier die Lust zu verlieren. Er braucht mehr Pausen zwischendurch zum erholen und aufwärmen.

Ich hingegen werde von der Warterei immer müde und habe dann keine Lust mehr zu fahren, was mich nervt. Unsere Fahrzeuge sind zu unterschiedlich. Die Stimmung war nicht die beste und als ich nun noch sagte, dass wir doch noch etwas fahren sollten um seinen Plan zu halten und dass gerade heute und morgen die leichtesten Tage sind und es perfekt ist Zeit rein zu holen, kippte es fast.

Wir taten das einzig Richtige, wir hatten uns durch die schweren Tage gebracht und nun braucht jeder mal Zeit für sich und seinen Rhythmus. Wir beschlossen : Ab jetzt geht es erst einmal alleine weiter. Treff ist in drei Tagen in Modena.

Ok, so wird es gemacht, wir sind beide erwachsen und haben genau über diese Sache schon im Vorfeld gesprochen. Mal ein paar Tage alleine fahren ist ok. 

Ich stieg aufs Rad und fuhr in den Regen hinein………

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