Japan-Tour / 25.05. / Man muss sich nur trauen.
Die Japan-Tour ist ja nur eine der vielen Touren die ich als Vorbereitung für meinen bis jetzt größten Plan mache. So sind in den letzten Jahren schon 35.000 km nur auf Touren zusammen gekommen. Ich war in 14 Hauptstädten und auf drei Kontinenten. Wenn alles gut geht kommen in diesem Jahr noch drei Hauptstädte dazu (Kairo, Jerusalem, Sofia) und Afrika als Kontinent.
Ich denke wenn ich dann im nächsten Jahr noch aus Ekaterinburg (Sibirien) zum Nordkap starte und dann nach Rio zu den Paralympics weiter, wobei ab Flensburg Karl von ¨Inklusion braucht Aktion¨ mit fährt, dann habe ich auch die richtige Ausrüstung für diese Region. Der Rest steht für mich fest. Etwas Ausrüstung fehlt mir noch aber bis nächstes Jahr ist ja noch etwas Zeit um nen Sponsor für nen anderes Zelt, ne andere Isomatte und nen paar Klamotten zu finden. Bin guter Hoffnung da wir im Sommer auch noch eine Audienz beim Papst haben um auf der ¨Inklusion braucht Aktion¨ Tour 2015 die Inklusionsfackel des Netzwerk Inklusion Deutschland segnen zu lassen. Wenn ich davon ein Bild bekomme dann sollte doch auch ein freundlicher Spender zu finden sein.
Bin ja aber ganz vom Weg abgekommen. Also wir waren bei Vorbereitungen. Dazu zählt auch immer, dass ich schaue wie es mit Verkehrsmittel ist, wie und ob man sie nutzen kann. Fliegen, mit vielen verschiedenen Gesellschaften, habe ich durch. Die Bestimmungen sind immer verschieden. Das schwerste Reisen war/ist bei dem Flug jetzt für mich weil das Rad vollkommen in einen Karton muss, lässt sich schecht händeln. Aber ich bin hier und werde bestimmt auch wieder nach Hause kommen. Die Tour hat und wird mir noch einiges bringe.
Alleine die Tatsache, dass ich jetzt ein paar Kilometer mit dem Zug mache (beim ersten Mal waren es etwa 290 km) hilft mir sehr bei der Orientierung, ihr könnt euch nicht vorstellen was es für ein erhebendes Gefühl sein kann Zug zu fahren. Alleine, alles zu verstauen und zu verladen. Jetzt ist die Nummer durch und ich bin wieder ein Stück näher daran mal eben 2017/18 um die Welt zu radeln.
Aber der Bericht: also am 24.05. fragte ich, am Bahnhof, ob ich mit dem Rad in den Zug darf. >>Ja<< war die Antwort. Wollte schon grinsen weil ich im Netz gelesen hatte, dass das nicht einfach so geht. ABER: Das Rad muss in einem Sack sein. Na das sind ja tolle Neuigkeiten.
Gut nen Schaffner zu fragen wo man so einen Sack her bekommt ohne Sprachkenntnisse würde zu weit führen. Am Bahnhof gab es nichts, soweit waren wir. Hm. ¨Ok, was machst du sonst immer wenn du Hilfe brauchst in einer Stadt?¨ war meine Frage an mich. Am liebsten hätte ich mir wie Vicky die Nase gerieben. Aber klar; die Antwort heißt Hotel oder Touristeninformation. Da findet sich immer jemand der englisch redet. Da ich im Zentrum war suchte ich gleich die Info, wie praktisch sie war im Bahnhof.
Alles besprochen, sie hat ein paar Telefonate für mich gemacht (die Dame in der Info) und sich dann tausendmal bedankt als sie mir alles erklärt hatte. Hey!! In diesem Land läuft was falsch!! Bevor ich überhaupt danke sagen konnte überschlug sie sich schon mit Danksagungen. Na warte mal jetzt ich. Ich sagte auf englisch und japanisch danke, immer wieder, das saß!! Sie verstummte und lächelte nur. Irres Land!!
Tja, die Information war, dass ein Radladen, 3 Blocks weiter (das mit den Blocks habe ich mir in den USA angewöhn, muss ich mal was gegen machen) also; drei Straßen weiter solche Säcke hat. Ein Plan, nen Zettel mit Telefonnummer, dem Preis, der Name und Adresse waren auch bei falls ich es nicht finde. Ganz toll, ich sage euch man kommt durch jedes Land wenn man will. Wer bis jetzt davor Angst hatte, jemand könnte einen nicht verstehen, kann diese jetzt einfach vergessen.
Im Laden angekommen, bedienten mich zwei kleine freundliche Japanerinnen. Es ging irgendwie. Der Sack war genau 10cm zu klein trotz ausgebautem Vorderrad. Ok, das ist Stoff und darum nicht steif das zeiht sich, und wenn nicht schaut die Gabel etwas raus . EGAL.
Am nächsten Morgen holte ich dann das Ticket. Das Rad fährt einfach mit, ist Gepäck. Ich verlud den Junior in den Sack und meine Taschen in das Raumwunder von IKEA.
Der Transport war dann nicht so toll. Gut wenn man so schleppt denken alle ¨Na der schwankt wohl zwischendrin mal weil es schwer ist¨. Werde ab jetzt immer ne Waschmaschine mit mir herumschleppen, so sieht man nicht, dass ich immer mal aus dem Tritt komme.
Nach langen hin und her war ich oben. Ein Fahrstuhl muss nicht über zwei Etagen fahren er kann auch nur eine machen und man kann umsteigen um ganz nach oben zu kommen. Kann man, kann man.
Tja, ich schreibe hier also bin ich oben angekommen.
Der Bahnsteig ist nicht wie bei uns, nee hier ist ein Zaun davor mit Lücken, an diesen halten dann genau die Türen. Schön. Am Boden ist einfach eine Zahl und alle stehen in einer Reihe. Alle raus – Alle rein und weiter gehts. Die Japaner haben wohl die pünktlichste Bahn der Welt. Kein Wunder!!!
Als ich den ersten Zug sah da viel sie mir wieder ein – Die Vindibuna. Ich glaube sie wird so geschrieben, habe nichts dazu gefunden. Die Bahn war um 1978 rum die schnellste Bahn in meinem Kartenspiel. Jeder der nicht mit Super Mario aufgewachsen ist kennt sie – AUTO-SPIELKARTEN. Es gab sie für alles, Autos, Bahnen, Motorräder ja sogar Tier. Man spielte mach einmal über Tage, weil man z.B. nach Hause musste, man spielte im Unterricht heimlich weiter. Man war gesellig und tippte nicht alleine an einem Ding rum. Wobei Mario cool ist/war.
So Junge; hätte dich in der fünften Klasse jemand angesprochen und gesagt, dass du mal in dem Nachfolger von deinem Superzug sitzen wirst dann wäre das ein Ding der Unmöglichkeit gewesen. Zeiten ändern sich !! Sag niemals – NIE!!
Ich sitze in dieser Bahn, habe nen Fahrrad dabei und das alles mit nem Tumor im Kopf. Klingt fast genauso unwahrscheinlich wie: 1978 in der DDR gesagt zu bekommen du sitzt mal in nem Zug durch Japan. Man muss Dinge nur fest wollen, dann tut sich was, im Großen wie im Kleinen.
Der Zug ist irre schnell, 300 km/h ist normal, bisschen mehr geht locker. Der Neue ICE soll glaube etwas über 300 machen. Die sind hier gerade am testen von ner Magnetbahn, sie sind schon 600 km/h damit gefahren.
Also bis 50-60 km/h kommen meine Augen gerade noch so mit, besser mein Hirn. Bei schnellen Abfahrten, wo es mir zu bunt wird mit den Doppelbildern, fahre ich einfach kurz an den Rand, im Auto schaue ich nach unten. Muss ja nicht fahren, macht alles Annett. Auf der Autobahn ist es schon nervig ich schau dann immer nach vorne, hinten sitze ist nichts, dann geht es mir wie Kindern – Mir wird schlecht.
Noch etwas schneller, im ICE z.B. muss ich schon vorsichtig sein, dass ich nicht in Richtung Toilette flitzen muss.
Diese Bahn habe ich versucht zu testen. So muss sich nen Hamster auf Drogen fühlen. Doppelbilder die mit 300 km/h über einander liegen und flackern. Das habe ich zweimal ein paa Sekunden probiert und mir dann gedacht, dass die Landschaft nicht so interessant sein kann, dass ich aufs Klo rennen muss. So konnte ich mein Buch mal etwas weiter lesen. Übrigens ganz interessant: ¨Rad-Abenteuer Welt¨. Es geht da um ein Paar die zusammen die Welt erkunden. Gut gemacht. Hey, was es hier alles dazu gibt. Dies war dann mal nen Buchtipp!!
Die Fahrt ging schnell rum und so landete ich in Kyoto. Junior zusammen bauen, Taschen ran und Unterkunft suchen. Ein Tag im Leben von Sven Marx
Bis denn, denn und liken nicht vergessen. WICHTIG: Ich muss noch etwas bekannter werden, brauche ja noch Ausrüstung
Einen Kommentar schreiben