Unsere Reise / 24.07. / Ich habe mich heute von Annett getrennt

Morgen ist der Start der Inklusion braucht Aktion Tour 2015.

Eigentlich wollte ich mit Annett von Schweden nach Dänemark fahren und  dann etwas durch Dänemark touren bis zum morgigen Tag. Das ist leider nichts geworden. 

Der Termin morgen steht aber immer noch und der Zeltplatz hier ist auch noch an Ort und Stelle.

Heute Morgen haben wir noch einmal beratschlagt und sind zu dem Schluß gekommen, dass es besser ist wenn Annett nicht mit nach Apenrade fährt. Der Grund ist zweierlei. Der erste ist, dass ihre Wunde am Hintern gerade Schorf gebildet hat und dieser dann wieder ab gehen würde und der zweite Grund ist, dass der Start hier um 10:00 Uhr ist und wir schon um 14:00 Uhr in Flensburg starten. Sollte Annett also wieder Probleme bekommen müsste sie zurückbleiben, Karl und ich müssen pünktlich da sein. Das geht gar nicht – ich würde sie nicht alleine am Straßenrand lassen. Nee, nee !!!

Wir haben also beschlossen, dass sie in Kiel bei Alexa bleibt und ich sie dann am Sonntag wieder einsammel. Alexa kommt morgen aus den USA wieder und die beiden können sich noch einen schönen Abend machen.

Sonntag starte wir dann mit Karl in Kiel und dann sehen wir weiter was wir machen.

Ich bin heute Morgen noch mit Annett frühstücken und shoppen gegangen, mir hat sie ein Shirt gekauft und sich ein Buch. Danach sind wir zurück zu Alex und ich habe gepackt. Kurz vor 14:00 Uhr hab ich sie dann verlassen.  Schade, dass unsere Tour dieses Jahr nicht so gut lief, also mit dem Rad, sonst hatten wir ja voll unseren Spaß.

Eine Stunde Zug fahren und dann noch knapp 40km auf dem Rad, schon als ich bei Alexa los bin habe ich mich frei und ungebunden gefühlt, aber als ich dann wieder auf der Straße war und die Räder rollten merkte ich wie es mir die letzten beiden Tage gefehlt hat. Das mit dem Laufen geht schon ganz gut, noch nicht berühmt aber gut. Trotzdem habe ich gemerkt, dass ich mich auf dem Rad wohler fühle, einfach sicherer. Schade war nur, dass Annett nicht bei war !!!

Die 40km waren schnell gemacht, wobei ich am Anfang dachte >>WAS IST DEN JETZT LOS??<< Flensburg hat richtige Steigungen, holla.

Auf dem Zeltplatz angekommen kam mir ein Asiat entgegen und fragte ob ich bleiben werde, ich sagte >>Ja<< Er lobte mein schöne Rad und ich bedankte mich, er lächelte.

Unsere Zelte stehen nicht weit auseinander und wir haben natürlich noch weiter geredet. Er ist aus Südkorea, genauer aus Seoul und, jetzt kommt der Hammer, er ist 16 Jahre alt.

Viele Leute finden es verrückt, dass ich alleine in Japan und den USA war, nichts Besonderes. Dieser Junge ist cool, nimmt allen Mut zusammen, kauft sich ein Ticket, besorgt sich Papiere, das war wohl auf Grund seines Alters nicht so einfach, ja, setzt sich in den Flieger und kauft sich in Hamburg ein altes 21 Gänge Damenrad. Damit ist er nun auf dem Weg nach Oslo. Zweitausend Kilometer durch Europa, ganz alleine, mit 16 Jahren. Wenn noch einmal jemand zu mir sagt er findet mutig was ich so mache dem erzähle ich von diesem Tag, und schon ist alles relativ.

Etwas später rollte noch ein Franzose mit einem Faltrad auf den Platz, ich hatte ihn schon am Straßenrand gesehen als er Wasser trank. Das Rad hat nur einen Gang und er ist aus Paris gekommen. Er will jetzt mit dem Kanu zurück, das hat er dabei. Darum auch das Rad, falten und fertig. Tolle Idee ! 

Es regnet und ich liege im Zelt, hoffe es hört auf und es trocknet alles bis morgen früh. So werde jetzt noch Annett anrufen.

Wünsche euch was und hoffe, den einen oder anderen bei einem Start der Tour zu treffen.

Bis denn, denn Sven

Zurück

Einen Kommentar schreiben

Bitte rechnen Sie 7 plus 2.

Partner und Freunde